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Hildesheimer SSP gewinnt den Deutschen Lichtdesign-Preis 2018

KÖLN/HILDESHEIM. Der Deutsche Lichtdesign-Preis wurde vergeben und die Hildesheimer Firma SSP (SCHMITZ SCHIMINSKI Partner GbR) freute sich über die Auszeichnung in der Kategorie „Außenbeleuchtung, öffentliche Bereiche“. Mit Ihrem Projekt „Kirchplatz in Freyburg (Unstrut)“ überzeugten sie die Jury auf der Gala in Köln und freuten sich über die Anerkennung ihrer Leistungen.


Foto: Bettina Theisinger

Die Hildesheimer Firma SSP ist bekannt für außergewöhnliche Lichtkonzepte, Außen- und Innenraumplangen in gesamten Bundesgebiet.

Malerisch am Rhein gelegen, fand bereits Mai im Theater am Tanzbrunnen in Köln die große Gala zum Deutschen Lichtdesign-Preis 2018 statt. Zum achten Mal wurde hier der renommierte Lichtdesign-Preis verliehen.

Verkehrsbauten, Bildungs-, Kultur- und Verwaltungsbauten, Ladengeschäfte, Gastronomieeinrichtungen und der urbane Raum profitieren von professionellen Beleuchtungslösungen. Denn sie vermögen Räume zu inszenieren, Lichtatmosphären zu kreieren, Stimmungen hervorzurufen, Orientierung und Sicherheit zu bieten, Kaufanreize zu wecken und vieles mehr. Die besten Beleuchtungslösungen in unterschiedlichen Kategorien stellt der Deutsche Lichtdesign-Preis jedes Jahr als Wettbewerbsergebnis vor. Die Wettbewerbsteilnahme steht Lichtdesignern aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Benelux offen und wurde für dieses Jahr wieder für etwa 120 Einreichungen genutzt.

Aufgrund der hohen Qualität aller Wettbewerbsbeteiligungen hatte es die sechsköpfige ehrenamtliche Jury schwer, unter allen eingereichten Projekten eine Vorauswahl zu treffen und sich nach persönlicher Inaugenscheinnahme für die Finalisten und die Gewinner pro Kategorie zu entscheiden.

Unter den unter den 37 Finalisten wurden die Sieger in 12 Kategorien von der Jury gekürt. Die 400 Gäste waren von der Darbietung aller Teilnehmer überzeugt, denn unter ihnen waren ebenfalls  Lichtdesigner, Architekten, Industrievertreter und Bauherren.

SSP gewinnt den Deutschen Lichtdesign-Preis in der Kategorie „Außenbeleuchtung, öffentliche Bereiche“

„Unser großes Dankeschön geht an alle Beteiligten des Deutschen Lichtdesign-Preises, allen Projektbeteiligten und natürlich ganz besonders an den Ort Freyburg (Unstrut)“, bedankte sich Dipl. Designer (FH) Peter Schmitz von der SSP.

Anhand der Bilder konnten alle Beteiligen die Leistungen und das Engagement der SSP erkennen.

In ihrer Projektbeschreibung wird deutlich, auch mit welchem Herzblut die Hildesheimer sich dem Projekt gewidmet hatten


Fotos: SSP Schmitz Schiminski Partner GbR

Die kleine Winzerstadt Freyburg liegt inmitten des historischen Kulturraums der „hochmittelalterlichen Herrschaftslandschaft an Saale und Unstrut“, die sich auf den Weg gemacht hat, UNESCO Welterbe zu werden.

Das bedeutendste Baudenkmal Freyburgs ist die Kirche St. Marien, landläufig als „kleine Schwester“ des Naumburger Doms bezeichnet, mit dem sie tatsächlich eine große Ähnlichkeit aufweist und in wesentlichen Teilen zeitgleich erweitert wurde.

Als Ergebnis eines freiraumplanerischen Wettbewerbs wurden der Kirchplatz und die angrenzende Kirchstrasse durch die Landschaftsarchitekten und Stadtplaner Lohrer und Hochrein neu gestaltet, um die Marienkirche angemessen in Szene zu setzen. Der Kirchplatz sollte zugleich für Veranstaltungen, insbesondere das überregional bekannte Winzerfest und den Weihnachtsmarkt nutzbar gemacht werden.

Die Kirche als spätromanische Basilika ist mit ihrer Doppelturmfassade das beherrschende Bauwerk der Innenstadt, zudem weithin sichtbar im Unstruttal. Diese Präsenz unterstreicht das Lichtkonzept.

Weitestgehend homogen und zurückhaltend umgibt weiches Licht die Fassaden von Chorraum, Querhaus und Seitenschiffe, während der Doppelturm architekturbezogen und akzentuiert hervorgehoben wird: Warmweißes Licht für die Muschelkalkfassaden „wächst“ differenziert nach oben, Licht mit kühler Farbtemperatur sorgt für die prägnante Darstellung der grünen Patina der Turmhelme. Das „Paradies“, der spätgotischen Vorbau des Westportals, wird detailliert inszeniert. Nahezu alle Leuchten sind einzeln dimmbar, um die Beleuchtungsstärke auf die unterschiedlichen Helligkeitswerte der Fassade anpassen zu können. Zugleich werden Platz und Stadtraum auch in den Abendstunden attraktiv und erlebbar. Dem Wunsch des Bauherrn entsprechend wurden die bestehenden historisierenden Leuchten modernisiert und weiter genutzt, die Maste und Wandleuchten mit 230V Miniatur-Steckdosen für Weihnachtsbeleuchtung ausgestattet. Auf ein direktstrahlendes Leuchtensystem mit Reflektor oder Linsentechnik wurde bewusst verzichtet, um den Sehkomfort für Gottesdienstbesucher und abendliche Flaneure zu erhöhen und den Stadtraum durch „gezieltes Streulicht“ erkennbar zu machen. Nach 23.00 Uhr wechselt die Lichtszene in den Nachtmodus, indem die Gebäudebeleuchtung zum Teil zurückgeschaltet wird, während die Fernsicht der Türme erhalten bleibt.

Um den Besuch der Innenstadt für Touristen auch in den Abendstunden attraktiv zu machen, wurde eine interaktive Lichtführung für eine besondere Dramaturgie der abendlichen Stadtführungen geschaffen: Über eine Funksteuerung erzeugen die Stadtführer/innen unterschiedliche Lichtbilder, indem Superspots einzelne Baudetails und Figuren ausleuchten und insbesondere die Illumination der historischen Chorraumfenster aus dem Innenraum heraus aktiviert wird. So werden interessante Geschichten auf ein sehr attraktive Art buchstäblich ins Licht gesetzt: Die Darstellung einer tagsüber unscheinbaren weltlichen Figur im Vierungsturm der Kirche gibt den Menschen seit Jahrhunderten Rätsel auf. Hat hier der Baumeister vielleicht sein Bildnis hinterlassen?

Sonderpreis der Jury für Lufthansa Airbus A350

Ein weiterer Sonderpreis der Jury ging an Kardorff Ingenieure aus Berlin. Im Lufthansa Airbus A350 haben sie ein Beleuchtungskonzept mit akribisch definierten Lichtfarben realisiert und neuartige Szenografien, wie etwa eine Restaurantatmosphäre während des Essens, kreiert. Außerdem ist es gelungen, Corporate Identity zurückhaltend über Farben zu integrieren und den Szenen im Rahmen des Erlaubten Dynamik zu geben. Die Jury sieht in dem Projekt eine Signalwirkung für das Thema Human Centric Lighting und die Arbeit des Lichtdesigners in Bereichen, die nicht direkt der Architektur zuzuordnen sind.

Christian Bartenbach empfängt Ehrenpreis für sein Lebenswerk

Mit dem erst zum zweiten Mal vergebenen Ehrenpreis für das Lebenswerk im Lichtdesign wurde Christian Bartenbach, der vor wenigen Tagen seinen 88. Geburtstag feiern durfte, ausgezeichnet. Dem Pionier der Tageslichtplanung, seit 1993 Honorarprofessor an der TU München, wurde 1995 durch den Österreichischen Bundespräsidenten der Professorentitel verliehen. Christian Bartenbach, der Erfinder der Spiegelrastertechnologie und „Lenker“ des Lichts, machte sich neben seiner Zusammenarbeit mit international geschätzten Architekten in Forschung und Lehre verdient. Das Lichtlabor Bartenbach ist in der ganzen Welt bekannt.

Professionelle Beleuchtung etabliert sich

Mit dem Deutschen Lichtdesign-Preis, der 2018 zum achten Mal verliehen wurde und sich als Indikator für herausragende Beleuchtungslösungen im deutschsprachigen Raum etabliert hat, wollen die Veranstalter der professionellen Beleuchtung von Projekten – als ein wesentliches Modul für die Qualität der gebauten Umwelt – öffentliche Wertschätzung verleihen. Unabhängig von der Größe des Bauvorhabens setzen Architekten im Bereich der Beleuchtung heute zunehmend auf die Unterstützung von Lichtdesignern, die ihr technisches, wahrnehmungspsychologisches und gestalterisches Wissen in die Anforderungen an die Beleuchtung einbringen. Bestens etabliert hat sich Licht inzwischen in der Umsetzung künstlerischer Konzepte.

PR/Redaktion
Hildesheimer Presse
Fotos: SSP Schmitz Schiminski Partner GbR und Bettina Theisinger

 

 

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