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Gedenken an Opfer der Reichspogromnacht

HILDESHEIM. In der Nacht des 9. November 1938 und den darauffolgenden Tagen wurden zahlreiche jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger Opfer von schrecklichen Gewalttaten. Ihre Wohnungen und Geschäfte sowie ihre religiösen Zentren wurden zerstört. Viele Schicksale sind mit diesem Tag verbunden, in Hildesheim brannte auch die Synagoge am Lappenberg nieder. Die Stadt Hildesheim hatte daher – wie in jedem Jahr – am 9. November zu einer Gedenkstunde zum Mahnmal am Lappenberg eingeladen, um dort ein Zeichen für den Frieden zu setzen.

Oberbürgermeister Dr. Ingo Meyer erinnerte unter großer Anteilnahme der Bevölkerung an Mahnmal am Lappenberg an die Opfer der Reichspogromnacht.
Eliav Abraham legte gemeinsam mit Oberbürgermeister Dr. Ingo Meyer Kränze am Mahnmal nieder.

Oberbürgermeister Dr. Meyer erinnerte an die Hildesheimer Opfer des Nationalsozialismus und speziell der Novemberpogrome: „Mit tiefer Trauer, mit Entsetzen und Scham blicken wir heute auf das, was Menschen hier in unserer Stadt anderen Menschen angetan haben.“ Dr. Meyer ging im Verlauf seiner Ansprache auch auf den heutigen Antisemitismus ein und verurteilte besonders den Holocaust relativierende Äußerungen: „Zweifellos muss Geschichte unterschiedliche Perspektiven zulassen. Aber Fakten lassen sich nicht wegdiskutieren oder gar leugnen. Dies wäre nicht nur geschmacklos, sondern auch brandgefährlich.“ Der Oberbürgermeister hob gleichzeitig hervor, dass es viele Menschen gebe, die diesen Hass nicht stillschweigend tolerierten. Hierzu gehörten etwa die tausenden von Menschen, die in Folge rassistischer Übergriffe auf Solidaritätsveranstaltungen für Toleranz warben.

Schüler der Beth Shalom AG der Robert-Bosch-Gesamtschule erinnerten an jüdische Schicksale zur NS-Zeit in Hildesheim.

Die Beth Shalom AG der Robert-Bosch-Gesamtschule unter Leitung von Matthias Reisener erinnerte in ihrem Beitrag zur Gedenkstunde unter anderem an jüdische Schicksale während der NS-Zeit. Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Hildesheim, Wolf-Georg von Eickstedt, ermutigte dazu, vor der Haustür aktiv zu werden, um die Kräfte gegen antisemitische Strömungen zu bündeln. Channah von Eickstedt forderte in ihrem Vortrag angesichts der Verrohung der Sprache gerade in den „sozialen Medien“ verbale Abrüstung. Stadtdechant Wolfgang Voges mahnte zu Wachsamkeit unter anderem in Bezug auf nationalistisches Streben in neuem Gewand und lud die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Gedenkstunde dazu ein, sich als Zeichen des Friedens die Hand zu reichen. Eliav Abraham sprach die Gebete „Kaddisch“ und „El Male Rahamim“. Der „Internationale Chor“ sorgte für den musikalischen Rahmen.

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