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Neue Bildungsperspektiven für die Nordstadt

HILDESHEIM. Anhand der Schuleingangsuntersuchungsergebnisse des Jahres 2017 wurde für die Nordstadt festgestellt, dass die Schulfähigkeit der Kinder im Vergleich zu den anderen Hildesheimer Stadtteilen deutlich geringer ausfällt: Nur jedes fünfte Kind in der Nordstadt ist glatt einschulbar (18 Prozent). Im Jahr 2014 waren dies noch doppelt so viele. Aus diesem Grund wurde im April 2018 von der Stadt Hildesheim die AG Nordstadt ins Leben gerufen, mit dem Ziel, konkrete Maßnahmen zu erarbeiten, die dazu beitragen, die Schulfähigkeit der Kinder zu erhöhen. Die AG setzt sich zusammen aus Vertreterinnen und Vertretern unterschiedlichster Einrichtungen, die im Stadtteil aktiv sind.

Aus dem Maßnahmenkatalog der AG Nordstadt bereits umgesetzt ist die Fahrradwerkstatt im Kinder- und Jugendhaus Nordstadt, die von Zweirad-Mechanikermeister Jörg Müller (l.) geleitet wird.

In drei strukturierten Sitzungen wurden zunächst 118 Maßnahmen erarbeitet, in einem zweiten Schritt priorisiert und in eine Rangfolge gebracht. 76 Maßnahmen blieben übrig, die im Rahmen der einzelnen Arbeitsgruppen weiter bearbeitet werden. Bereits realisiert werden konnten so zum Beispiel Sport- und Musikkurse in Kindertagesstätten, eine Fahrradwerkstatt im Kinder- und Jugendhaus Nordstadt oder die Ausweitung der Angebote der offenen Jugendarbeit. Dr. Ann-Katrin Bockmann (Stiftung Universität Hildesheim, Leiterin der Begleitstruktur für sprachliche Bildung und Förderung im Landkreis Hildesheim – KEA), koordiniert das niedrigschwellige Angebot „Playback – sprachsensible Elternarbeit“, in das alle Kitas im Stadtteil einbezogen sind. Bockmann betonte die Relevanz der frühen Sprachentwicklung von Kindern im Alter bis 3 Jahren unter Einbeziehung der Eltern, da diese gerade im frühen Alter immer noch den Haupteinfluss auf die Entwicklung ihrer Kinder haben. „Wir möchten Eltern unterstützen, ihren Kindern frühzeitig im Alltag ein Sprachangebot zu machen, das Spaß macht und von dem die Kinder auf vielen Ebenen bis in die Grundschulzeit hinein profitieren können.“ Basis seien dabei die Erfahrungen des gesamten in der Nordstadt bereits vorhandenen Netzwerkes, fundiertes Wissen aus Forschung und Praxis sowie die Bereitschaft aller Kitas, an der von der Stadt finanzierten Maßnahme mitzuwirken. „Das Besondere in Hildesheim ist, dass die Stadtverwaltung diesen Prozess mit viel Interesse und Flexibilität begleitet“, so Bockmann.

In Planung sind ferner unter anderem Schwimmkurse, ein Streetballplatz und das Projekt „Nordstadt wird Sportstadt“. „Die Nordstadt ist ein lebendiger, hochengagierter Stadtteil mit starken Schulen und Kitas. Mit dem Projekt wollen wir die anspruchsvolle Arbeit von Schulen, Kitas und vielen weiteren engagierten Akteurinnen und Akteuren in der Nordstadt unterstützen und langfristig an der Verbesserung von Bildungsperspektiven von Kindern arbeiten“, erklärt Sozialdezernent Malte Spitzer.

Darüber hinaus passiere in der Nordstadt natürlich auch ungeachtet der von der AG Nordstadt eingeleiteten Maßnahmen bereits ganz viel, so Spitzer, der zum Beispiel auf die Förderung des Umbaus des Familienzentrums Maluki inklusive einer Stelle für das Integrationsmanagement im Stadtteil mit insgesamt 1,65 Mio. Euro verweist. Darüber hinaus fließen in den Umbau der Sporthalle der Robert-Bosch-Gesamtschule rund 1,7 Mio. Euro. Das KJN hat in Kooperation mit der Koordinierungsstelle Integration erfolgreich einen Antrag auf eine Förderung von 13.000 Euro bei der Lotto-Sport-Stiftung zur Durchführung eines Feriensprachcamps gestellt. Weitere laufende Projekte sind ein Sprachlernprojekt in Kooperation mit der Stiftung Universität Hildesheim an der GS Nord sowie die Gestaltung lebendiger Plätze im Jahr 2020. Hierbei handelt es sich um ein von der NBank gefördertes und von der Gemeinwesenarbeit Nordstadt beantragtes Projekt. „Und im Oktober 2019 eröffnet am Bischofskamp die Go20-Kita mit 80 neuen Plätzen für Kinder des Stadtteils“, so Malte Spitzer. „In der Nordstadt passiert also derzeit ganz viel und das ist auch dringend notwendig – wir bleiben hier am Ball.“

PR
Foto: Stadt Hildesheim

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