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Lehrkräftebedarfsprognose passiert Kabinett

NIEDERSACHSEN. Die Niedersächsische Landesregierung hat am heutigen Montag den gemeinsamen vorläufigen Abschlussbericht des Niedersächsischen Kultusministeriums und des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur zur Planung einer bedarfsgerechten Ausbildung von Lehrkräften in Niedersachsen für den Zeitraum 2021 bis 2030 zur Kenntnis genommen.

In ihrer Analyse kommen die Häuser zu dem Schluss, dass die Sicherstellung eines ausreichenden Angebots an Lehrkräften mit den Lehrämtern an Haupt- und Realschulen sowie für Sonderpädagogik und berufsbildende Schulen die größte Herausforderung im genannten Zeitraum darstellt. Die entsprechenden Ausbildungskapazitäten an den Studienseminaren (Vorbereitungsdienst) sind nicht vollständig ausgelastet. Es besteht ebenfalls die Notwendigkeit der besseren Auslastung der vorhandenen Kapazitäten an den Hochschulen in den Studiengängen für das Lehramt an Haupt- und Realschulen. Im Lehramt an berufsbildenden Schulen bleiben Herausforderungen insbesondere in den gewerblich-technischen Fachrichtungen sowie in der beruflichen Fachrichtung Sozialpädagogik bestehen. Hingegen verbessere sich die Bedarfslage für das Lehramt an Grundschulen und Gymnasien, konstatiert der Bericht.

Die Gesamtkapazität aller niedersächsischen Studiengänge mit dem Abschluss „Master of Education“ betrug im Studienjahr 2018/2019 3.787 Studienplätze, für die im Mittel der Jahre 2026 bis 2030 etwa 2.700 Absolventinnen und Absolventen prognostiziert werden. Der Bedarf an Bewerberinnen und Bewerbern für ein Lehramt beträgt im allgemein bildenden Bereich in den Jahren 2026 bis 2030 im Mittel maximal rund 2.700 Personen, im berufsbildenden Bereich im Mittel rund 360 Personen.

Vor diesem Hintergrund sei festzuhalten, dass die von den niedersächsischen Universitäten vorgehaltenen Kapazitäten in der Summe zur Deckung des prognostizierten Bedarfs ausreichen. Zentral sei, für das berufliche Lehramt und das Lehramt an Haupt- und Realschulen und für das Lehramt für Sonderpädagogik mehr Interessentinnen und Interessenten gewinnen zu können.

Kultusminister Grant Hendrik Tonne erklärte, der Bericht bestätige die Erkenntnisse aus den Einstellungsverfahren, wonach ein Ungleichgewicht auf dem Lehrkräftearbeitsmarkt bestehe. Einem Unterangebot an Lehrkräften mit dem Lehramt an Haupt- und Realschulen steht ein Überangebot an Lehrerinnen und Lehrern mit dem Lehramt an Gymnasien gegenüber. Die Arbeit des Niedersächsischen Kultusministeriums und des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur würden fortgesetzt mit dem Ziel, den fächerspezifischen Bedarf zu erstellen.

Über die initiierten Schritte „Starke Sekundar-I-Schulen“, das Werben für den Einsatz von Gymnasiallehrkräften im Bereich der Haupt-, Real-, und Oberschulen sowie die Attraktivitätssteigerungen durch Entlastungen im Schulalltag und die bessere Bezahlung von GHR-Lehrkräften ab August 2020 seien gezielte Steuerungsmaßnahmen in den Problembereichen unternommen worden. Die Image- und Werbekampagne „Lehrer und Lehrerin werden in Niedersachsen“ sei zudem ein wichtiger Baustein, um auf die guten Chancen und Möglichkeiten für angehende Lehrkräfte in Niedersachasen aufmerksam zu machen.

Wissenschaftsminister Björn Thümler sagte, der vorliegende Bericht sei ein Meilenstein eines langfristigen Prozesses, den niedersächsischen Bedarf an Lehramtsstudienplätzen möglichst genau zu erfassen und so die Lehrkräfteversorgung in Niedersachsen langfristig zu sichern. Unter anderem könnten durch den „Zukunftsvertrag Studium und Lehre stärken“ in Niedersachsen ab 2021 insgesamt 1.000 bislang durch den Hochschulpakt temporär angebotene Lehramtsstudienplätze auf Dauer gestellt werden. Damit Überangebote und Mangelsituationen in einzelnen Fächern vermieden werden und entsprechende Studienplätze passgenau vorgehalten werden könnten, sei weiterhin eine detaillierte Datenerfassung notwendig.

Ergebnisse in Zahlen

Die Lehrkräftebedarfsprognose bis 2030 und ein vorläufiger Abschlussbericht der Arbeitsgemeinschaft wurden erstellt. Die folgende Übersicht stellt die prognostizierten Einstellungsbedarfe 2021 bis 2030 an den öffentlichen allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen erstens in Vollzeitlehrkräfteeinheiten und zweitens mit der dafür benötigten Anzahl von Bewerberinnen und Bewerbern dar. Auf eine Darstellung der Jahre 2019 bis 2020 wurde verzichtet, da für diesen Zeitraum im Bereich des grundständigen Studiums keine Steuerungsmöglichkeiten mehr bestehen.

Prognostizierte Einstellungsbedarfe in Vollzeitlehrkräfteeinheiten 2021 – 2030:

*) Die Bedarfe können sich vergrößern in Abhängigkeit der Besetzungsverfahren im Jahr 2020. Noch ausstehende Einstellungen könnten zum 01.02.2021 realisiert werden.

**) Keine universitäre Ausbildung.

Prognostizierte Einstellungsbedarfe an Bewerberinnen und Bewerbern 2021 – 2030:

*) Die Bedarfe können sich vergrößern in Abhängigkeit der Besetzungsverfahren im Jahr 2020. Noch ausstehende Einstellungen könnten zum 01.02.2021 realisiert werden.

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