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Lutz Krügener wechselt als Pastor zur Martin-Luther-Gemeinde

HILDESHEIM. Pastor Lutz Krügener kehrt als Gemeindepastor zurück in den Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt. Ab November wird er in der Martin-Luther-Gemeinde Nordstadt-Drispenstedt eine Pfarrstelle übernehmen. Er tritt die Nachfolge von Pastor Hans-Christoph Hermes an, der im April in den Ruhestand verabschiedet wird. 17 Jahre lang bis 2014 war Lutz Krügener Pfarrer in St. Nicolai Sarstedt. Dann wechselte er als Referent für Friedensarbeit an das Haus kirchlicher Dienste (HkD) in Hannover, ist außerdem Geschäftsführer der Initiative „Kirche für Demokratie und gegen Rechtsextremismus“.

Lutz Krügener kommt im November als Pastor in die Martin-Luther-Kirchengemeinde Nordstadt-Drispenstedt.

„Ich war gerne Gemeindepastor“, erinnert sich der 58-Jährige. „Als Friedensreferent habe ich die Frage im Hinterkopf gehabt, wie kann das konkret in der Gemeinde angewendet werden. Im Fachbereich ‚Kirche im Dialog‘ ging es auch darum, wie bringe ich kirchliche Positionen ins Gespräch mit den verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen. Jetzt nehme ich diese Erfahrungen aus dem HkD zurück mit in die Gemeinde.“

Ihn reizt das Profil der Martin-Luther-Kirchengemeinde in einem Stadtteil, in dem viele Religionen und fast 100 Nationen zusammen leben. „Die Gemeinde hat viele Schwerpunkte, die ich gut unterschreiben kann“, so Krügener. „Sie nehmen Nachhaltigkeit sehr ernst, sind ökumenisch und interreligiös ausgerichtet und arbeiten sozialdiakonisch und gemeinwesenorientiert.“ Auch die Arbeit in Projekten liegt dem Pastor. „Ich gestalte gern!“ Die Aufstellungspredigt in der Martin-Luther-Kirche wird Pastor Krügener am Himmelfahrtstag, Donnerstag, 21. Mai, halten. Der Gottesdienst beginnt um 11 Uhr und findet bei schönem Wetter auf der Luther-Wiese statt. Anschließend ist ein Mitbring-Buffet geplant.

Zunächst wird Krügener allerdings von August bis Oktober noch eine dreimonatige Studienzeit nehmen. Im August wird er auf der ‚Via Scandinavia‘ von Hildesheim bis Eisenach und auf dem Lutherweg von Eisenach nach Worms pilgern. Danach wird er nach Lesbos reisen, wo er Kontakt zur Hilfsorganisation „Lesbos solidarity“ hat und sich dort in die Arbeit in den Flüchtlingscamps einbringen. „Was ich dort genau tun kann, wird sich vor Ort ergeben“, sagt Krügener. Im Oktober wird er noch einige Wochen in Taizé verbringen. „Der Ort hat mich schon in jungen Jahren geprägt!“

Lutz Krügener hat in seiner Jugend Zivildienst in einem kirchlichen Heim für geistig behinderte Menschen geleistet. „Die Erfahrungen mit diesen Menschen haben mich zu einer Auseinandersetzung mit dem christlichen Glauben und letztlich zum Theologiestudium angeregt“, erzählt der Pastor. Nach dem Studium in Münster und Marburg und dem Vikariat in der Nähe von Salzhemmendorf war Krügener zunächst Berufsschulpastor in Holzminden. 1997 ging er als Gemeindepastor nach Sarstedt.

Seit sechs Jahren ist Krügener nun im HkD tätig. „Im November 2016 beschloss die Synode einstimmig, dass wir uns als Landeskirche auf den Weg machen, ‚Kirche des gerechten Friedens‘ zu werden. Für mich das wichtigste Projekt meiner Zeit im HkD“, sagt der Pastor. „Besonders wichtig ist, dass nach so einem Beschluss auch konkrete Taten folgen“, sagt der Theologe. Daher wurde der ‚Fonds Friedenswege‘ eingerichtet. Dieser Fonds unterstützt acht Friedensorte innerhalb der Landeskirche.

Auch der Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt gehört dazu. „Die machen alle sehr gute Arbeit“, so der Pastor. „Mit Hilfe des Fonds kann diese Arbeit professionalisiert werden, so dass sie vor Ort in die Gesellschaft, die Kirchenkreise und Gemeinden hineinwirken kann.“

Ein weiteres Projekt war für Krügener die Ausbildung von Expert*innen in ziviler Konfliktbearbeitung in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Erwachsenenbildung Niedersachsen (EEB) und dem Kultusministerium. Menschen mit langjähriger Erfahrung in ziviler Konfliktbewältigung in Krisenregionen wurden darin geschult, diese Erfahrungen an junge Menschen weiterzugeben. „Sie führen jetzt seit Januar Projekttage in Schulen und der Jugendarbeit durch“, berichtet Krügener. „Es gab bereits 40 Anfragen.“ Die Kosten trägt das Kultusministerium.

Weitere friedenspädagogischen Angebote für Schulen übernahm Krügener von seinem Vorgänger und überarbeitete teilweise die Inhalte. Außerdem schrieb er Arbeitshilfen zum Volkstrauertag und veranstaltete zusammen mit der Referentin für jugendpolitische Bildung im Landesjugendpfarramt, Sarah Vogel, Fachtage zur Erinnerungsarbeit mit Jugendlichen.

Der Pastor ist Mitglied im Arbeitskreis Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen. Im September 2019 veranstaltete er eine zehntägige Pilgerwanderung, auf der fünf Friedensorte, vier Kirchengemeinden und „Schmerz- und Hoffnungspunkte“ besucht wurden. Krügener berät auch Soldaten, die im Laufe ihrer Dienstzeit zu dem Entschluss kommen, den Kriegsdienst zu verweigern und ist Mitglied im Vorstand der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden. In den letzten Jahren ist die Auseinandersetzung mit dem Rechtspopulismus nochmals besonders in den Blickpunkt geraten und Krügener war als Referent zu verschiedenen Fortbildungen und in Kirchenkreiskonferenzen eingeladen.

Pastor Lutz Krügener ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder und ein Enkelkind. Die Familie ist bereits vor fünf Jahren nach Hildesheim gezogen.

PR
Foto: Elena Bokelmann/HkD

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