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BBZ in Hildesheim und Göttingen öffnet ab Montag Werkstätten

HILDESHEIM/GÖTTINGEN. Mit den ersten, kleinen Lockerungen der Corona-Kontaktsperre dürfen auch die handwerklichen Bildungsstätten der Kammern unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln nach und nach den Betrieb wiederaufnehmen. Das Berufsbildungszentrum (BBZ) an seinen Standorten Hildesheim und Göttingen bietet ab Montag, 04. Mai wieder Praxis- und Theorieunterricht an. Allerdings geht man ganz besonders beim Praxisunterricht an der Werkbank auf Abstand. Dazu Ina-Maria Heidmann, Hauptgeschäftsführerin der Handwerkskammer: „Um das Infektionsrisiko so gering wie möglich zu halten, werden die Kurse in der für die Handwerksausbildung relevanten Überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung (ÜLU) in kleineren Gruppen durchgeführt. Wir sind dem Niedersächsischen Kultusministerium und dem Bundeswirtschaftsministerium dankbar, dass wir den Unterricht in komprimierter Form in bis zu drei anstatt fünf Präsenztagen pro Woche anbieten können.“ Hier gelte es einige Kurse aufzuholen, die seit dem schulischen Corona-Shutdown am 16. März verschoben werden mussten. Kurse, in denen Azubis in diesem Jahr auslernen, würden zuerst bei der Planung berücksichtigt. Insgesamt warten seit nunmehr sechs Wochen 450 Ausbildende aus 44 Kursen auf eine ganzheitliche Wiederaufnahme ihrer Handwerksausbildung. Viele unter ihnen möchten im Sommer ihre Gesellenprüfungen ablegen.

Rote Bodenabklebungen im Elektrolabor markieren den einzuhaltenden Abstand für die Teilnehmer an den Arbeitsplätzen, die ab dem 4. Mai in den Werkstätten der Berufsbildungszentren in Hildesheim und Göttingen Kurse für ihre handwerkliche Ausbildung belegen.

„An den Unterrichtstagen, die nicht vor Ort in den Berufsbildungszentren durchgeführt werden, haben wir für die Auszubildenden ein Home-Learning konzipiert. Hier können sich die Lehrlinge an einem Laptop, einem Desktop-Rechner oder über das Smartphone mit fachbezogenen Unterlagen auf den praktischen Unterricht im BBZ vorbereiten und wichtige theoretische Lerneinheiten nachbereiten“, sagt Ulrike Raasch, Leiterin der Berufsbildungszentren.

Sicherheit geht vor

Das Wiederhochfahren einer handwerklichen Bildungsstätte mit sehr praxisorientiertem Unterricht stellt die Mitarbeiter der Handwerkskammer vor eine noch nie dagewesene Herausforderung mit täglich neuen Anforderungen. Alle derzeit bekannten Grundlagen – der Hygienerahmenplan des Landes Niedersachsen, Empfehlungen des RKI sowie Gefährdungsbeurteilungen der Berufsgenossenschaft – sind in die Ausarbeitung des Hygieneplans für die Berufsbildungszentren eingeflossen.
„Für jede Werkstatt wurde mit Blick auf die zur Verfügung stehenden Quadrat- und Kubikmeter eine feste maximale Teilnehmerzahl definiert. Neben dem geltenden Mindestabstand von 1,50 Metern stellen wir dreilagige Mundschutzmasken zur Verfügung und haben die Zu- und Abgänge zu den einzelnen Räumen mit Absperrungen und Bodenabklebungen versehen. Alles – wirklich alles – muss dokumentiert werden: zum Beispiel Reinigung und Desinfektion von Türklinken, Lichtschaltern und Sanitärbereichen bis hin zu Pausenzeiten“, berichtet Jan Schweinsberg, Leiter der Zentralen Dienste und des Gebäudemanagements der Handwerkskammer.

Gemeinsame Pausen in den Gemeinschaftsräumen fallen aus, ein Treffen mit Lehrlingen aus der Parallelklasse findet nicht statt. Der Haupteingang bleibt verschlossen, alle Auszubildenden werden über separate Eingänge und zu unterschiedlichen Anfangszeiten in die Unterrichtsräume geleitet. Werkzeuge sind vorzugsweise personenbezogen zu verwenden, und dort, wo es sich nicht vermeiden lässt, nach jedem Nutzerwechsel zu desinfizieren. Eltern von minderjährigen Auszubildenden müssen vorab schriftlich über die Hygienemaßnahmen unterrichtet werden.

Grünes Licht für Meister?

Vor dem ersten Mai möchten die Kultusminister der Länder über weitere Maßnahmen zum Schulbetrieb und bestenfalls auch über das Vorgehen im Fort- und Weiterbildungssektor entscheiden. „Wir sind zuversichtlich, dass die Meister eine Woche nach den Auszubildenden mit ihren Kursen im BBZ wieder starten können. Dies betrifft sowohl die Kurse, die nach der Unterbrechung vom 16. März fortgesetzt werden und solche, die nach Plan in den nächsten Wochen beginnen sollen“, sagt Leiterin Raasch. Die übergreifenden Meisterteile III (Betriebswirtschaftslehre) und IV (Ausbilderschein) wurden auf Online-Formate umgestellt. Für die praxisbezogenen Teile von Elektrotechnik- bis Tischlermeister werden unter Berücksichtigung der Gruppengrößen Kombinationen aus Präsenz- und Online-Lernen angeboten.

PR
Foto: HWK

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