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Leid ehemaliger Verschickungskinder aufklären: Niedersachsen ergreift Initiative

NIEDERSACHSEN. In den 1950er bis 1980er Jahren soll es im ganzen Bundesgebiet in Kinderkurheimen zu Misshandlungen von Kindern und Jugendlichen – so genannten Verschickungskindern –   gekommen sein. Diese Ereignisse sollen nach einem Beschluss der heutigen (per Videokonferenz durchgeführten) Jugend- und Familienministerkonferenz jetzt durch den Bund aufgearbeitet werden. Niedersachsens Jugend- und Familienministerin Carola Reimann hat dieses Vorhaben nach Bekanntwerden der Vorwürfe initiiert. „Viele Kinder haben während dieser Aufenthalte Schlimmes erlebt. Noch heute belasten sie diese Erfahrungen. Nur durch eine Aufarbeitung der Geschehnisse können die damaligen Opfer Gerechtigkeit erfahren.“ 

Dr. Carola Reimann hatte, nachdem sie von den Vorfällen erfahren hatte, sofort veranlasst, dass alle noch zugänglichen Informationen zusammengetragen werden. Das gestalte sich allerdings aufgrund des zeitlichen Abstands als ausgesprochen schwierig, so die Ministerin. „Es ist ein bundesweites Problem, denn die Kinder sind über Landesgrenzen hinaus verschickt worden. Deshalb braucht es eine Aufarbeitung auf Bundesebene, gemeinsam mit den Betroffenen.“

Eine bundesweite Aufklärung der Vorkommnisse solle, so der Beschluss, gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der ehemaligen Verschickungskinder und den damals involvierten Institutionen beispielsweise im Rahmen eines Forschungsauftrages vorgenommen werden. So sollen die Geschehnisse in den Heimen und die institutionellen, strukturellen, individuellen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen umfassend aufgeklärt werden.

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