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Objekte restaurieren, Schäden analysieren, Mitarbeitende fortbilden – Bundesweit starten 40 KEK-Modellprojekte zum Originalerhalt

HILDESHEIM. Die Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK) fördert in diesem Jahr 40 Modellprojekte zum Originalerhalt in Archiven und Bibliotheken. Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) und die Kulturstiftung der Länder (KSL) stellen hierzu gemeinsam rund 380.000 Euro bereit.

Von Altenburg bis Zwickau reicht das Ortsalphabet der Einrichtungen, die in diesem Jahr ausgewählte Originale schriftlichen Kulturguts über die KEK-Modellprojektförderung bearbeiten können. Herausragende Einzelobjekte oder Sammlungen wie die historische Hausbibliothek der Familie des Zoologen und Schriftstellers Alfred Edmund Brehm (1829–1884) in Renthendorf, die Krankenbücher der Charité in Berlin oder die Erb- und Lehntafeln der Salzgerichtsbarkeit in Halle an der Saale werden jetzt restauriert, gereinigt und fachgerecht verpackt. In Darmstadt, Hildesheim, Kiel und Pulheim stärken die Mitarbeitenden ihre Fachkompetenz: Hier werden z. B. die Kenntnisse über Schadensbilder vertieft oder Fortbildungsangebote zur Notfallvorsorge entwickelt.

Das Kreis- und Verwaltungsarchiv Teltow-Fläming, ansässig im brandenburgischen Luckenwalde, hat seine Sammlung von Plakaten und amtlichen Bekanntmachungen im ländlichen Raum aus der Zeit von 1948 bis 1961 zum Gegenstand des KEK-Modellprojekts gemacht. Diese größtenteils unikalen Aushänge zeugen in einzigartiger Weise von der Reaktivierung des politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Lebens nach dem Zweiten Weltkrieg in der Region. Im ganzen Land Brandenburg ist kein vergleichbarer Bestand archiviert, was die Sammlung besonders wertvoll macht.

Über die Zeit haben die schlechte Papierqualität und unsachgemäße Lagerungsbedingungen dem Material stark zugesetzt. Im KEKModellprojekt werden die rund 1.200 Dokumente, die von der Größe A5 bis A0 reichen, gereinigt, restauratorisch bearbeitet und in Schutzmappen verpackt. Zum Projektabschluss ist eine Ausstellung geplant, die vor Ort über den Wert der einzigartigen Quellen informiert.

Das LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum in Pulheim wird in einem zweijährigen Modellprojekt ein E-Learning-Modul für den Themenbereich „Notfallprävention, Handeln im Schadensfall und Nachsorge“ entwickeln. In Zusammenarbeit mit einem breiten Netz an Projektpartnern entsteht ein didaktisch aufbereitetes Informationsangebot für Mitarbeitende in Archiven, Bibliotheken und Museen, das nach Fertigstellung über die

Plattform www.bestandserhaltung.eu kostenfrei abrufbar ist. Das E-Learning-Angebot bietet klare Vorteile:

So steht zum Beispiel Einrichtungen mit knappen Personalressourcen eine Fortbildungsmöglichkeit zur Verfügung, die ohne großen organisatorischen Aufwand genutzt werden kann. Auch gegen pandemiebedingte Einschränkungen ist das Fortbildungsformat immun. Das KEK-Modellprojekt verbessert langfristig die Handlungskompetenz der Akteurinnen und Akteure in den bestandserhaltenden Einrichtungen und unterstützt den Wissenstransfer im Bereich Notfallprävention nachhaltig.

Die Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK) wurde im August 2011 gegründet und wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) und der Kulturstiftung der Länder (KSL) gefördert. Seitdem unterstützt die KEK bundesweit Projekte im Bereich Originalerhalt, zudem fördert die KEK aktiv die spartenübergreifende Zusammenarbeit von Archiven und Bibliotheken sowie den Aufbau von Infrastrukturen im Bereich Überlieferungssicherung. Insgesamt wurden bisher über die KEK-Modellprojektförderung mehr als 350 Projekte umgesetzt und hierfür von BKM und KSL rund 4,3 Millionen Euro bereitgestellt. Die KEK-Modellprojektförderung ist eine von insgesamt zwei Förderlinien, die über die KEK zum Erhalt von schriftlichen Originalen angeboten werden. Das BKM-Sonderprogramm nimmt als zweite Förderlinie vor allem großvolumige Maßnahmen in den Blick. Zur diesjährigen Förderentscheidung im Rahmen des BKM-Sonderprogramms erfolgt in Kürze eine separate Mitteilung.

KEK-Modellprojektförderung 2020 – Projekte im Überblick:
https://www.kek-spk.de/pressemitteilungen

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