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Fair statt Mehr – Elzer „Café zur Marktzeit“ stellt Alternativ-Angebot auf die Beine

  • Elze

ELZE. Eigentlich sollte das fünfte „Faire Frühstück“ wie in den vorangegangenen Jahren wieder im Elzer Gemeindehaus stattfinden, doch dann machte die Corona-Krise dem Veranstaltungsteam vom „Café zur Marktzeit“ einen Strich durch die Rechnung. Davon ließen sich die 14 Frauen der beiden Kirchengemeinden, dem DRK und der AWO aber nicht entmutigten und stellten kurzerhand ein Alternativangebot auf die Beine. Mit Info- und Verkaufsständen ist die Initiative noch bis zum Abschluss der „Fairen Woche“ Ende September jeden Donnerstag auf dem Wochenmarkt vertreten.

Die „Faire Woche“ ist coronabedingt vom Gemeindehaus auf den Elzer Markt umgezogen. Für die Frauen vom das „Café zur Marktzeit“ sowie Superintendent Christian Castel (links) und Pastor Dr. Jens-Arne Edelmann ist das aber kein Problem.

Sämtliche Produkte wie Pralinen, Snacks und Tee sind fair gehandelt, verbessern durch den Verkauf die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen entlang der Lieferkette. So wie der Bio-Kaffee „Kopakama“ aus Ruanda. Im Westen des afrikanischen Landes haben sich nahe dem Kivu-See 600 Kleinbäuerinnen zu einer Kaffee-Kooperative zusammengeschlossen. Dabei geht es den Bäuerinnen nicht allein um den Anbau feinsten Kaffees: Die Förderung von Frauen und die Versöhnung der verschiedenen Bevölkerungsgruppen sind die Ziele der Menschen in Ostafrika. Noch vor 25 Jahren war Ruanda der Schauplatz eines grausamen Völkermords, entwickelte in den Folgejahren aber eine enorme wirtschaftliche Kraft. Und daran haben die Frauen des Landes einen erheblichen Beitrag geleistet. Sie sind nicht nur in der Landwirtschaft die treibende Kraft, sondern bilden auch im Parlament die Mehrheit und setzen sich für die Versöhnung der Tutsi und Hutu ein. Viele Experten sind sich einig, dass der Aufschwung des Landes den Frauen zu verdanken ist. „Die wollen wir natürlich weiter unterstützen“, sagte Brigitte Dittmann vom Vorbereitungsteam.

Sehr zur Freude von Superintendent Christian Castel, der das Engagement und den Ideenreichtum der Frauen vom „Café zur Marktzeit“ lobte. Die Idee eines nachhaltigen und ressourcenschonenden Handels werde so immer wieder ins Bewusstsein der Menschen gerückt. Dass dies konfessionsübergreifend geschieht, stellte Elzes neuer Pastor Dr. Jens-Arne Edelmann besonders heraus: „Der Faire Handel wird hier von einer breiten Basis getragen.“ Das wurde bereits vom Kirchlichen Entwicklungsdienst, der in Elze ebenfalls mit einem Info-Stand vertreten ist, bereits vor sechs Jahren gewürdigt. Damals erhielt das „Café zur Marktzeit“ den mit 700 Euro dotierten 3. Platz für den „Fairen Einkaufswagen“. Mit dem Preis werden Kirchengemeinden ausgezeichnet, die ökologische und fair gehandelte Waren aus Entwicklungsländern einsetzen.

Peter Rütters
Foto: Peter Rütters

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