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Betroffeneninitiative im Bistum Hildesheim erinnert mit Lichter-Aktion auf Domhof an Missbrauchsopfer

HILDESHEIM. Mit einer Lichter-Aktion vor dem Dom machte am Mittwochabend die Betroffeneninitiative im Bistum Hildesheim darauf aufmerksam, dass der bundesweite Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche auch im Bistum Hildesheim Spuren hinterlassen hat. Die Organisatoren um Jens Windel aus Algermissen erinnerten an die Opfer sexualisierter Gewalt durch Priester des Bistums. Windel, selbst als Kind von einem Priester missbraucht, ist Mitglied im Betroffenenbeirat der Deutschen Bischofskonferenz. Die Betroffeneninitiative in Hildesheim hat er gegründet, um die Position der Opfer und ihrer Angehörigen zu stärken.

Generalvikar Martin Wilk als Vertreter der Bistumsleitung dankte den Organisatoren: „Mit den 154 Kerzen, die hier stehen, erinnern Sie an 154 Menschen, die in unserem Bistum in den letzten Jahrzehnten sexuelle Gewalt erlitten haben. Und die Kerzen stehen sicherlich auch für die, deren Fälle nie öffentlich geworden sind.“

Wilk räumte im Gespräch mit den Organisatoren und Betroffenen ein, dass die katholische Kirche in Hildesheim schuldig geworden sei, dass Verantwortliche nicht nur weggeschaut hätten, sondern durch Versetzungen von Tätern neue Taten ermöglicht hätten. Er betonte allerdings auch, dass man im Bistum Hildesheim ernsthaft dabei sei, diese Vergangenheit aufzuarbeiten und ab Januar, entsprechend den Vorgaben der Bischofskonferenz, intensiv mit der Betroffeneninitiative zusammenarbeiten wolle. „Wir werden Sie beim Aufbau eines Netzwerkes unterstützen“, so Wilk. Er dankte den Organisatoren ausdrücklich auch im Namen von Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ für das Engagement und die Erinnerung an die Opfer. Wilk bat darum, dass man der Kirche auch die Zeit lasse, alles gründlich aufzuarbeiten. Er versicherte: „Wir haben das gleiche Anliegen. Auch wir wollen Aufklärung.“

Sowohl der Generalvikar als auch Andrea Fischer, die frühere Bundesgesundheitsministerin und Leiterin des Bischöflichen Beraterstabs zu Fragen sexuellen Missbrauchs im Bistum Hildesheim, führten intensive Gespräche mit den Organisatoren und Betroffenen. Windels Fazit des Abends: „Es war eine gelungene Veranstaltung – auch wenn wir aufgrund der heftigen Windböen unsere Lichter nicht anzünden konnten. Vor allem war es ein gutes Gespräch mit dem Generalvikar, auf das wir weiter aufbauen können.“

Die Betroffeneninitiative im Bistum Hildesheim ist im Internet zu finden unter www.betroffeneninitiative-hildesheim.de, Kontakt per Telefon über Jens Windel unter 0176 47611285.

PR
Foto: Betroffeneninitiative im Bistum Hildesheim

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