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LINKEN-Kreistagsfraktion kritisiert Ungleichbehandlung bei Ladenöffnungen

HILDESHEIM. In Deutschland zählen rund vier Millionen Firmen zu den klein- und mittelständischen Unternehmen (KMU). Diese bieten über zwei Drittel aller Arbeitsplätze, bilden acht von zehn Lehrlingen aus und machen 40% aller steuerpflichtigen Umsätze aus. Auch Hildesheims Wirtschaftsstruktur ist überwiegend mittelständisch geprägt. „Während in der aktuellen pandemischen Lage, viele KMU im Handel – auch in Hildesheim – geschlossen bleiben müssen, klingeln bei Großkonzernen wie der Schwarz-Gruppe (u.a. Kaufland & Lidl, Umsatz: 113.300.000.000€) oder der Handelskette real (Umsatz: 7.400.000.000€) weiter die Kassen. Und dass nur, weil sie Supermärkte sind. Dabei verkaufen sie nicht nur Lebensmittel“, kritisiert Joachim Sturm, Fraktionsvorsitzender der Kreistagsfraktion DIE LINKE. im Landkreis Hildesheim. Sturm weiter: „Was wir beobachten ist, dass die Handelsriesen fröhlich Nonfood-Artikel wie etwa Kleidung, Elektronikartikel, Werkzeuge oder Fahrräder verkaufen und bewerben, während der Einzelhandel für eben solche Artikel weiter geschlossen bleiben muss. Hier passt etwas an der Justierung nicht und ist dem Inhaber eines kleinen Bekleidungsgeschäfts nicht mehr plausibel zu erklären, wenn nebenan im Supermarkt die Kunden fleißig Kleidung einkaufen!“

Dem pflichtet Fraktionskollege Lars Leopold bei: „Corona-Pandemie hat unser Land weiter fest im Griff und lässt bestehende Missstände wie unter einem Brennglas deutlich zutage treten. Das Vermögen rutscht immer weiter in die Hände der Großkonzerne, unter anderem weil die kleinen und mittelständischen Unternehmen vielfach geschlossen haben müssen und die Kunden teilweise identische Ware bei den Handelsriesen einkaufen können. Wo früher die Menschen für Textilwaren, Werkzeuge oder Fahrräder ins Fachgeschäft gegangen sind, wird dies nun beim nächsten Supermarkt erledigt. Das blutet unsere Innenstädte aus und ist dringend zu überdenken. KMU sind das Rückgrat einer starken Wirtschaft. Es sind die Menschen, welche tatsächlich als Selbstständige viel ihrer Lebenszeit ins eigene Unternehmen stecken und es verdienen staatlich unterstützt zu werden. Aber die Regierung lässt all jene unfassbar lang auf versprochene finanzielle Hilfe warten, während die großen Handelskonzerne praktisch mit Kunden und Kaufkraft staatlich subventioniert werden.“

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