Zum Inhalt springen

Nach der Corona-Krise: „Die Trümmer sind nicht das letzte Wort“

DEUTSCHLAND. In seinem Bericht vor der EKD-Synode wirbt der EKD-Ratsvorsitzende Bedford-Strohm für Aufbruch und Zuversicht in Kirche und Gesellschaft
 
„Die Trümmer sind nicht das letzte Wort. Das ist die Hoffnung, aus der wir auch in diesen Pandemiezeiten leben.“ Mit dieser Botschaft hat der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, in seinem Bericht vor der neu konstituierten 13. Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zugleich auch die Rolle der Kirche in der Corona-Pandemie beschrieben: „Für mich ist das Festhalten an dieser die Realität verwandelnden Hoffnung der wichtigste Dienst, den wir als Kirche an der Gesellschaft tun können.“
 
In den nächsten Wochen und Monaten werde es beides geben: weitere Impfungen und damit verbunden neue Möglichkeiten, wiedererwachende Lebensfreude und Gelegenheiten, endlich wieder zusammenzusitzen und Gemeinschaft zu erfahren. Aber es wird auch für Manche noch die Kraftanstrengung nötig sein, Geduld aufzubringen. Obwohl die Pandemie jedoch  für so viele existentielle Not mit sich bringe, sei im ganzen Land eine erstaunliche Kraft aufgebracht worden, um dieses Jahr zu überstehen, so Bedford-Strohm: „Vielleicht sollten wir als Christinnen und Christen und als Kirche auch diesen Ton noch bewusster anschlagen: Ja, es gibt immer Anlass zur Kritik, und sie muss auch geäußert werden, davon lebt eine demokratische, fehlerbewusste Gesellschaft. Aber wir können auch dankbar sein für die Fortschritte der Forschung, für die Leistungen der Medizin, für die Tapferkeit der Pflegenden, für die Kreativität von so vielen, die mit der Pandemie umgehen. Nichts ist ganz schlecht in Deutschland!“, so Bedford-Strohm.
 
Die Pandemie komme zu einer Zeit, in der auch die Kirche ihren Ort in der Gesellschaft neu zu bestimmen habe. Bedford-Strohm warb vor der digital tagenden Synode angesichts zurückgehender Mitgliederzahlen für einen Geist des Aufbruches: „Die Gefahr ist groß, einem großen Verfallsnarrativ auf den Leim zu gehen, der die massiven Veränderungen im gesellschaftlichen Kontext schlicht ignoriert und eine damit verbundene mentale Abwärtsbewegung mitmacht, die eher lähmt als motiviert“, so der Ratsvorsitzende. „Wir sollten aber nicht alten Zeiten nachtrauern, sondern uns auf den Weg machen zu einer frischen, agilen, zuversichtlichen Kirche, die aus der Treue zum Evangelium und aus der Zuversicht des Glaubens an die Gegenwart Jesu Christi lebt. Mein größter Wunsch an diese neue EKD-Synode ist, dass sie aus diesem Geist des Aufbruchs und der Zuversicht und des Gottvertrauens unsere Kirche in die Zukunft führt.“
 
Er sei dankbar, mit einer Synode zu tagen, deren Durchschnittsalter deutlich gesunken ist, so Bedford-Strohm. „Diese Ausgewogenheit der Generationen macht mir viel Hoffnung auf konkrete und konstruktive Impulse, die den Aufbruch unserer Kirche in die Zukunft prägen werden.“
 
Weitere Themen seines wegen der komprimierten Tagesordnung deutlich kürzeren Ratsberichts waren u. a. Migration, Flucht und Integration, der Umgang mit assistiertem Suizid sowie der Klimaschutz.

EKD

Hinweis zu der Meldung
Diese Seite zeigt gesponsorten Marketing-Inhalt, Quell- und Informationslinks sowie extern eingespielte Banner und Flash-Anzeigen.