Zum Inhalt springen

Großprojekt der SEHi: Neubau der Kanalisation von der Bischofsmühle bis zum Johanniswehr

HILDESHEIM. Die Abwasserkanäle in Hildesheim stammen teilweise aus dem 19. Jahrhundert, weshalb die Stadtentwässerung Hildesheim (SEHi) die Kanäle nach und nach modernisiert. Ein sogenannter Mischwassersammler entlang des Eselgrabens war eigentlich noch nicht an der Reihe, doch durch einen Schaden
beim Hochwasser im Jahr 2017 wurden die Planungen für dieses Projekt vorgezogen. Aufgrund mehrerer Faktoren muss der Kanal mit veränderter Trassenführung komplett neu gebaut werden. Ab August 2021 werden die neuen
Kanalrohre von der Wiese nördlich der Bischofsmühle über den Seitenarm der Dammstraße und die Johannisstraße bis zum Johanniswehr verlegt. Die Baumaßnahmen werden in mehreren Abschnitten durchgeführt und insge-
samt voraussichtlich zwei Jahre dauern.


Da heutzutage durch die höhere Anzahl von Menschen mehr Schmutzwasser als vor über 100 Jahren anfällt und da aufgrund des höheren Versiegelungsgrads von Flächen mehr Regenwasser abgeleitet werden muss, sind Rohre
mit einem größeren Durchmesser von 120 Zentimeter notwendig. Im derzeitigen Verlauf des Kanals im Böschungsbereich des Eselgrabens ist es technisch nicht möglich, mit den neuen Rohren die Minia-Brücke zu passieren. Somit kam nur eine komplette Verlagerung des Kanals in einer neuen Trasse von der Grünfläche über die Straßen und den ehemaligen Friedhof bis zum Wasserkraftwerk infrage.

Der erste Bauabschnitt beginnt am 9. August 2021 mit dem Einrichten der Baustelle und vorbereitenden Arbeiten auf der Wiese nördlich der Bischofsmühle. Der Kanalbau startet kurz darauf. Die Geh- und Radwege sind in diesem Bereich gesperrt, werden jedoch abhängig vom Baufortschritt nach und nach wieder freigegeben. Da die Stadt Hildesheim noch bis Ende des Jahres Baumaßnahmen zum Hochwasserschutz an der Innerste in Höhe Bleicherstraße durchführt, müssen Personen, die zu Fuß oder per Rad die Wege nutzen, durch die Umleitungen mehr Zeit einplanen. Die Kanustrecke ist weiterhin nutzbar und zu Fuß zu erreichen. Im Seitenarm der Dammstraße werden seitlich der alten Stadtmauer Baucontainer aufgestellt, wodurch die öffentlichen Parkplätze nicht genutzt werden können.

Voraussichtlich ab Anfang Oktober 2021 folgt im Seitenarm der Dammstraße der zweite Bauabschnitt, in dem die Kanalrohre weitergeführt und die Hausanschlüsse erneuert werden. Eine Zufahrt in den Seitenarm wird dann nicht
möglich sein; der Zugang zu allen Grundstücken wird für die Anliegerinnen und Anlieger gewährleistet.

Parallel finden voraussichtlich ab Oktober 2021 Ausgrabungen durch archäologische Fachkräfte entlang des gepflasterten Geh- und Radwegs auf dem Johannisfriedhof statt. Die Ausgrabungen sollen prüfen, ob sich im Boden des von 1813 bis 1930 genutzten Friedhofs sogenannte schützenswerte Güter befinden und diese gegebenenfalls sichern. Sowohl für die archäologischen als auch für die späteren baulichen Maßnahmen werden das historische Natur-
steinpflaster am nördlichen Eingang, die Mauer und mehrere Grabmale fachgerecht demontiert und gelagert. Nach dem Abschluss der Kanalbauarbeiten wird alles durch qualifizierte Fachbetriebe nach den Vorgaben der Denkmalschutzbehörde wiederhergestellt.

Im dritten Bauabschnitt (voraussichtlich ab Ende November 2021) werden die Rohre aus glasfaserverstärkten Kunststoffen (GFK-Rohre) des neuen Mischwasserkanals die Dammstraße in Richtung Johannisstraße queren. Darauf
folgend werden voraussichtlich ab Januar 2022 in der Dammstraße zwischen der Kreuzung und der Minia-Brücke getrennte Schmutz- und Regenwasserkanäle sowie Hausanschlüsse und Straßenentwässerung gebaut. Es ist geplant, dass die Dammstraße nur halbseitig gesperrt wird, sodass der Straßenverkehr weiterhin mit einer Fahrspur pro Richtung fließen kann. Lediglich das Abbiegen in den Seitenarm der Dammstraße und später das Abbiegen in die
Johannisstraße werden zeitweise nicht möglich sein.

Ab voraussichtlich März 2022 ist der Kanalbau in der Johannisstraße, entlang des Geh- und Radwegs auf dem Johannisfriedhof und bis zur Höhe des Wasserkraftwerks vorgesehen. Im achten und letzten Bauabschnitt wird der bis-
herige Mischwassersammler im Böschungsbereich des Eselgrabens stillgelegt, indem das Rohr verfüllt wird.

Die SEHi geht von einer Bauzeit von rund zwei Jahren aus. Bei einem solch umfangreichen Projekt werden die Planungen jedoch ständig fortgeschrieben und angepasst, sodass der Beginn und die Dauer künftiger Bauabschnitte nur ungefähr angegeben werden können. Zudem besteht aufgrund von Luftbildauswertungen ein Verdacht auf Kampfmittel im Boden, weshalb Sondierungen durchgeführt und eventuelle Funde beseitigt werden müssen, was die eigentlichen Bauarbeiten verzögern könnte.

PR

Hinweis zu der Meldung
Diese Seite zeigt gesponsorten Marketing-Inhalt, Quell- und Informationslinks sowie extern eingespielte Banner und Flash-Anzeigen.