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Nah bei den Menschen sein – Pastorin Ulrike Blanke geht nach über 30 Jahren Gemeindearbeit in den Ruhestand

HILDESHEIM. Nach 15 Jahren verlässt Pastorin Ulrike Blanke die Paulusgemeinde in Himmelsthür und tritt mit der Vollendung ihres 60. Lebensjahres aus eigenem Entschluss in den Ruhestand. „Ich hatte das Gefühl, dass ich mehr Zeit für private Zwecke verwenden möchte“, sagt sie in einem Gespräch zum Ende ihrer Amtszeit.

Ihren Berufsweg hat sie mit einem Studium der Theologie in Tübingen, Jerusalem und Marburg begonnen. Während ihres Studiums hat sie auch ihren Mann Eberhard Blanke kennengelernt, der ebenfalls als Pastor in Hildesheim tätig war. Nach ihrem Vikariat hat sie mehrere Jahre in der Württembergischen Landeskirche als Pfarrerin gearbeitet.

Nach zwölf Jahren in Baden-Württemberg wechselte sie gemeinsam mit ihrem Mann zur Landeskirche Hannovers. Zusammen übernahmen sie jeweils eine halbe Stelle im Ambergau. Das passte sich gut, da sie sich so gemeinsam um ihre zwei Söhne kümmern konnten.

Zudem war es in dieser Zeit auch schwer, Stellen als Pastorin oder Pastor zu bekommen. „Zu unserer Zeit gab es eine Theologen-Schwemme“, erzählt sie. Heute hat sich dieses Bild gewandelt: „Wer eine volle Stelle will, der bekommt sie auch.“

Beim Erzählen über die Paulusgemeinde kommt Pastorin Blanke fast ins Schwärmen: „Das waren sehr schöne Jahre hier in Himmelsthür mit einer tollen Gemeinde und tollen Mitarbeitern.“ Zwei Schwerpunkte hat sie in ihrer Arbeit gesetzt: die Begleitung von Menschen und die Gestaltung von Gottesdiensten. „Es war mir immer wichtig, nah bei den Menschen zu sein, besonders wenn sie sich in Schwellensituationen befanden.“

Gottesdienste bot sie in verschiedenen Formen an. So gab es neben traditionellen Gottesdiensten auch Gottesdienste extra für Familien, Musikgottesdienste oder auch mal einen Karnevalsgottesdienst. Beliebt bei den Gemeindemitgliedern war auch immer das Osterfrühstück mit Andacht am Ostermontag.

Die neue Freiheit und Freizeit im Ruhestand will Pastorin Blanke für ausgiebige Reisen und Wanderungen nutzen. „Mein Mann und ich wandern und reisen gerne. Außerdem möchte ich wieder mehr Musik machen und meine Französischkenntnisse aufpolieren.“

Auch eine Nachfolgerin ist bereits gefunden: Meike Magnussen tritt ihr Amt voraussichtlich am 1. Mai 2022 an. In der Zwischenzeit übernimmt Springerpastor Hans-Martin Joost die Aufgaben in der Gemeinde. Ihre Nachfolgerin, da ist sich Ulrike Blanke sicher, findet gute Verhältnisse vor. Das ermögliche ihr, eigene Schwerpunkte zu setzen. Es warten aber auch anspruchsvolle Aufgaben auf die neue Pastorin, dazu zähle etwa das Gebäudemanagement.

In den vergangenen 15 Jahren hat sich die Zahl der Gemeindemitglieder von 3.200 auf 2.600 verringert. „In meinen Anfangsjahren hatten wir jedes Jahr 30 bis 40 Konfirmanden, heute sind es meist unter 20“, berichtet Ulrike Blanke mit einer gewissen Besorgnis.  „Einige der Konfirmanden habe ich damals schon getauft“, sagt sie, „und die Konfirmanden der ersten Jahre melden sich jetzt zur Hochzeit oder bringen ihre Kinder zur Taufe.“ Für Ulrike Blanke schließt sich somit ein Kreis: „Da ist einiges, was sich jetzt rundet.“

Andreas Mayen

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