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Sattes Zweizylindermotorrad

  • Harsum

Zwei große Kerle mit jahrelanger Bühnenerfahrung saßen mit ihren Gitarren auf der Bühne und was dann kam, ließ im Grunde niemanden wirklich still sitzen. Da wurden Songs unterschiedlicher Epochen gekreuzt oder alte Klassiker wie „Ace of Spades“ oder „Johnny B. Good“ in akustischer Weise wiederbelebt. Alles mit einer rockigen Attitüde, die den Männern aus allen Poren strömte.

Die Molitoris-Schule Harsum beging ihren jährlich stattfindenden Molitoristag, bei dem die gesamte Schule draußen und drinnen verschiedenste Infostände, Spielangebote und auch Speisen und Getränke anbot. Für den Vorentscheid der Gemeinde Harsum für hört!hört! wurde eine Terrasse als Bühnenfläche genutzt, auf der sich das Duo „Jakk Bexx“ und die Band „Candy Moon“  einrichten konnten. Etwa 100 Zuschauer*innen wollten nach der Begrüßung durch den Harsumer Bürgermeister Marcel Litfin die beiden Bewerber hören und sehen.

Zweistimmiger Gesang, gut aufeinander abgestimmte Akustikgitarren, die Gitarrensoli wurden teilweise mit WahWah-Effekt gespielt, gelegentlich wurde eine Stompbox genutzt, um ein wenig Beat zu setzen, eine Mundharmonika setzte Akzente und die beiden Musiker hatten immer ein witziges Schmunzeln um die Lippen, wenn sie ihre rockigen Songinterpretationen mit wahrer Spielfreude raushauten. Die eigenen Titel von Jakk Bexx hatten die Klasse eines satten Zweizylindermotorrades, das gesamte Set die Atmosphäre eines legendären Kneipenkonzerts und bei „Rebel Yell“ sang sogar das wippende Publikum lauthals den Refrain mit. Die gesetzten 30 Minuten Spielzeit durften mit Ansage der Fachjury überzogen werden, was mit herzlichem Applaus begrüßt wurde.

Nach einer kurzen Umbaupause ging es mit dem zweiten Act weiter: Candy Moon!

Diese Band bot etwas, das nur erfahrene Musiker hinbekommen: Ruhe und Sicherheit an den Instrumenten und auf der Bühne, klare und definierte Einsätze, sowie ein wirklich elegantes Songwriting. Ja, es war ihr erster Auftritt vor großem Publikum nach gut zwei Jahren Pause und es war eine winzige Spur Aufregung zu spüren. Doch sobald der erste Song durch war, lief es wie geschmiert. Die Rhythmusgruppe aus Schlagzeug und Bass lief rund wie ein V8-Motor, unaufdringlich, stark, zuverlässig und mit einer Leichtigkeit, die die Reise durch alle selbstgeschriebenen Songs zu einem unterhaltsamen Ausflug machten. Die beiden Gitarren waren perfekt aufeinander abgestimmt und harmonierten astrein. Tanja Schulz am Mikrofon sang unaufdringlich mit ihrer warmen, markanten Stimme aus dem Herzen, die dem gesamten Auftritt einen melancholisch-schönen Touch verlieh. Ihr Indie-Pop-Rock zeigte Einflüsse großer New Wave- und Indiebands der 80er Jahre und dennoch war Candy Moon’s Musikstil eine ganz eigene Sache. Zum Ende ihres Sets war ein stummes, verzaubertes Seufzen im Publikum zu hören. Diese Band machte Lust auf mehr.

Die Zuschauer*innen konnten nach diesen beiden so unterschiedlichen Auftritten je einen Stimmzettel ausfüllen. Die Fachjury, bestehend aus der Lehrerin Solveig Richter, der Jugendpflegerin Sandra Löbke und dem Bürgermeister Marcel Litfin, zählten die Publikumsstimmen und tauschten ihre eigene Wertung untereinander aus. Das Kopf-an-Kopf-Rennen machten dann Jakk Bexx mit 60% zu 40% aller Stimmen. Verbunden mit einer kleinen Dankesrede des Bürgermeisters wurden beiden teilnehmenden Bands Geschenke überreicht und das Duo Jakk Baxx holte seine Gitarren aus dem Backstage, um als Dankeschön noch zwei Lieder zum Besten zu geben. Diesmal allerdings ohne Verstärkeranlage aber mit ihrer Stehlampe, die sie immer dabei haben. Dafür rückte das Publikum dichter zur Bühne auf und feierte noch einmal ihre Harsumer Jungs!

Mit diesem hochklassigen Vorentscheid in Harsum wird eine Sommerpause eingeläutet. Der nächste hörthört-Vorentscheid wird im August stattfinden. Weitere Infos dazu und in welchen Gemeinden sich Bands noch bewerben können finden Interessierte auf www.hoerthoert.info oder www.facebook.com/hoerthoertgrandprix

William Niese
Foto: William Niese

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