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Marburger Bund: „Aufhebung der Isolationspflicht hätte katastrophale Folgen“

Auf die Forderung des Vorstandsvorsitzenden der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Dr. Andreas Gassen, die Corona-Isolationspflicht aufzuheben, reagieren die Vorsitzenden des Marburger Bundes Niedersachsen Hans Martin Wollenberg und Andreas Hammerschmidt:

„Die Forderung nach der Aufhebung der Isolationspflicht bei asymptomatischer Corona-Infektion sowie nach dem Ende weiterer Schutzmaßnahmen geht an der Versorgungsrealität im Gesundheitswesen vorbei und hätte katastrophale Folgen. Es kann keine Lösung sein, dass Menschen zur Arbeit gehen, obwohl sie ansteckend sind. Eine Infektion mit SARS-CoV-2 ist und bleibt weiterhin keine einfache Atemwegserkrankung. Das Festhalten an der Isolationspflicht ist nicht nur wichtig für den Schutz vulnerabler Patientengruppen, sondern auch gelebter Mitarbeiterschutz!

In den Kliniken und Praxen beobachten wir mit Sorge erneut steigende Fallzahlen, auch solche mit deutlicher Symptomatik sowie eine zunehmende Zahl an Intensivpatientinnen. Infizierte, die zur Arbeit erscheinen, würden die Infektionsdynamik nochmals steigern. Mehr Infektionsfälle bedeuten auch mehr Corona-Patientinnen und mehr Todesfälle, auch wenn die aktuellen Varianten häufiger mildere Verläufe zur Folge haben als frühere. Unsere Erfahrung zeigt, dass viele Infizierte im Laufe der Erkrankung sehr wohl Symptome entwickeln und krank werden. Die Forderung, asymptomatische Infizierte arbeiten zu lassen, geht daher an der Realität vorbei.

Wir begrüßen ausdrücklich die Positionierung von Ministerpräsident Stephan Weil und Sozialministerin Daniela Berens, die den Forderungen eine Absage erteilt haben.

Die Personalausfälle in den Kliniken und Praxen haben vor allem deshalb gravierende Folgen, weil schon zu Normalzeiten kaum Personal vorhanden ist. In der jetzigen Situation zeigt sich deutlich, wie leicht die Lage zu eskalieren droht. Eine bessere Personalausstattung in der Krankenversorgung braucht es jetzt dringender denn je.

Wir erwarten von Herrn Gassen Vorschläge, die zu einer Entlastung der Kliniken und Praxen beitragen, nicht zur Belastung. Auch wenn es dem Vorsitzenden der KBV nicht gefällt: die Pandemie ist noch nicht vorbei.“

PR

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