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Herbstzeitlosenblüte in Hildesheim: Stadtlandschaftspflege Hand in Hand

Jetzt blüht sie wieder – die Herbstzeitlose (Colchicum autumnale). Auf einer kleinen Waldwiese oberhalb der Tonkuhle am Blauen Kamp direkt am Wegesrand bezaubert sie in der kargen frühherbstlichen Landschaft mit ihren zartvioletten Tupfern. Ehemals war diese typische, aber hochgiftige Feuchtwiesenblume im Innerste-Bergland weit verbreitet. Heute gilt sie als gefährdet und ist besonders geschützt. Das hiesige Vorkommen ist das letzte in Hildesheim. Es liegt in einer feuchten Senke – ein Relikt der zahlreichen Bachtäler, die noch im 19. Jahrhundert die Hänge des Vorholzer Berglands durchzogen.

Die Herbstzeitlose blüht an der Tonkuhle.

Um diese Rarität zu bewahren, arbeiten Ehrenamtliche des Ornithologischen Vereins zu Hildesheim mit der Drogenhilfe Hildesheim und der Stadt Hildesheim seit vielen Jahren eng Hand in Hand zusammen. Ohne Mahd kann die Herbstzeitlose nämlich nicht überleben. Das Timing muss dabei genau auf die besondere Überlebensstrategie der Pflanze abgestimmt werden. Statt zu blühen, reifen im Frühjahr zunächst die Samen des Vorjahres. Die krokusartigen Blüten treiben dann im Spätsommer aus.

Damit die Pflanzen ungestört erst fruchten und dann blühen können, wird die Wiese genau in der dazwischenliegenden Ruhephase Anfang August durch den städtischen Bauhof gemäht. Die mühsame Handarbeit – das Abharken des Mahdguts und den Rückschnitt der einwandernden Brombeeren – übernimmt die Drogenhilfe. Initiiert wurde die Wiesenpflege durch den Botaniker Dr. Werner Müller, der die Entwicklung auch floristisch begleitet. Der alljährliche violette Blütenzauber zeugt vom Erfolg dieser Zusammenarbeit.

Die Wiesenpflege ist Teil einer breit angelegten Kooperation zwischen der Drogenhilfe Hildesheim, der Unteren Naturschutzbehörde und dem städtischen Bauhof. Die Drogenhilfe hat sich das Ziel gesetzt, aktiv an der Gestaltung der Stadtlandschaft mitzuwirken. Je nach Jahreszeit und Witterung wird aus einem breiten Aufgabenspektrum geschöpft: Neben verschiedenen Artenschutzmaßnahmen in Handarbeit umfasst das Engagement einfachere Reparaturen an Schautafeln und Beschilderungen, die Pflege von Spielplätzen und das Sammeln von Abfällen. Die Arbeitseinsätze werden von einem Sozialarbeiter der Drogenhilfe begleitet. Die spontane Einsatzbereitschaft ist eine immense Unterstützung für die Stadt. Im Gegenzug erfahren die Freiwilligen durch die gemeinnützigen Arbeiten Wertschätzung und Anerkennung. Die Erfolge ihrer Anstrengungen sind konkret erlebbar. Das aktive landschaftspflegerische Gestalten trägt zur Identifikation mit der Stadt bei und zeigt, was gemeinsam bewegt werden kann.

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