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Niemals als Erstes am Patienten!

Jedes Jahr am 17. September ruft die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den Welttag der Patientensicherheit aus. Ein wichtiger Tag für alle im Gesundheitswesen tätigen Menschen und für die Simulations- und Notfallakademie (SiNA) am Helios Klinikum Hildesheim gleichzeitig ein Feiertag. Das erste Training der SiNA fand passenderweise am 17. September 2015 statt, man feiert in diesem Jahr also siebenjähriges Bestehen. 2022 liegt der Fokus des Gesundheitstages auf dem Thema „Sichere Medikation“. Denn im medizinischen Alltag und vor allem bei Notfällen kann es schon mal hektisch werden. Das Risiko, versehentlich zum falschen Medikament oder zur falschen Spritze zu greifen, weil sie dem richtigen Arzneimittel sehr ähnlich sehen oder gleich klingen, ist hoch. Ein Thema, für das in der SiNA seit Jahren sensibilisiert wird. Neben vielen anderen. 

„Schauen Sie, in diesem Medikament sind fünf Milligramm Wirkstoff auf fünf Milliliter verteilt, bei diesem sind es 15 Milligramm auf drei Milliliter. Von außen sehen die Verpackungen fast identisch aus. Wenn man zum falschen greift, kann eine unerwünschte Überdosierung beim Patienten die Folge sein“, erklärt Dr. Stephan Düsterwald. Der Anästhesist ist Leitender Arzt der SiNA und sensibilisiert gemeinsam mit seinem Team unter anderem für genau solche Fallstricke im medizinischen Alltag. „Es ist sehr hilfreich, Spritzen beispielsweise farblich unterschiedlich zu etikettieren und vor der Medikamentengabe die Richtigkeit im Team sicher zu besprechen.“ Etwa 38 Prozent aller nachweisbaren Komplikationen in Krankenhäusern weltweit sind medikamentenassoziiert, das heißt es lagen Verwechslungen oder falsche Dosierungen vor. „Eine Zahl, die sich deutlich reduzieren lässt, wenn man sich bewusst mit dem Thema beschäftigt und entsprechende Maßnahmen ergreift“, betont Düsterwald.

Never first on the patient!

Die Hildesheimer SiNA ist eine von nur drei solcher Einrichtungen bundesweit innerhalb der 87 Kliniken umfassenden Helios Gruppe. Seit 2015 finden hier regelmäßig Simulations- und Zwischenfalltrainings, Reanimationsschulungen, ärztliche Weiterbildungskurse sowie Kinder- und Geburtentrainings statt. Trainiert wird an High-Tech-Patientensimulatoren die absolut lebensecht wirken und verschiedene Krankheitszustände darstellen können. Zwischenfälle wie Sauerstoffabfall, plötzliche Bewusstlosigkeit oder starke Blutungen werden im Regieraum des Simulationszentrums von den Instruktoren gesteuert. Das Ganze geschieht in Übungsräumen, die von der Ausstattung absolut realistisch einem OP, Kreißsaal oder Patientenzimmer nachempfunden wurden. „Wir können hier verschiedenste Szenarien abbilden. Die Teilnehmer:innen vergessen ganz schnell, dass sie sich in einer simulierten Situation befinden“, erzählt Bastian Overheu, Geschäftsführender Leiter der SiNA. Das Motto der Einrichtungen: Niemals als Erstes am Patienten! „Fehler können passieren. Dann aber doch bitte eher an einem Simulator als am echten Patienten. Das trainieren wir hier, um die Fehlerquote am Menschen zu minimieren“, betont Overheu.

25 verschiedene Kurse bietet das Team derzeit sowohl für Helios-Mitarbeiter:innen als auch für externe an. Nach einer pandemiebedingten Zwangspause wird seit April wieder trainiert. Seitdem haben über 600 Teilnehmer:innen an 71 Kursen teilgenommen. „Wir bieten auch Trainings in anderen Kliniken an, reisen dafür in den Norden bis Hamburg und in den Osten bis Berlin“, erzählt Overheu. Immer im Auftrag der Patientensicherheit. 

Das Helios Klinikum beteiligt sich am 17. September zudem an einer Aktion der WHO und wird sein Gebäude orange beleuchten lassen, um auf das Thema Patientensicherheit aufmerksam zu machen.

PR

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