Superintendentin Katharina Henking hatte nicht zu viel versprochen, als sie die vielen Besucher am Sonntagabend in der Alfelder St. Nicolai-Kirche auf ein ganz besonderes Konzert einstimmte: „Erleben Sie eine Stunde, die unser Herz erhebt und unserer Seele guttut,“ lautete ihre Einladung, die das Publikum dankend annahm. Weil Kultur in der Corona-Pandemie viel zu kurz kamen, sollte die lange Durststrecke an diesem Abend mit dem Kantorei-Konzert „Gloria“ endlich beendet werden.
Es war ein fulminantes Comeback, das der neue Kirchenkreiskantor Tobias Langwisch da mit dem Chor, den Solistinnen Nina Böhlke (Mezzosopran/Alt) und Johanna Ludwig (Sopran) sowie dem Barock-Ensemble Concerto Ispirato feiern konnte. Für sein erstes großes Projekt an neuer Wirkungsstätte hatte Langwisch ein Programm gewählt, das sich von Johann Sebastians Bachs Orchestersuite Nr. 3 über Antonio Vivaldis Credo und Alessandro Scarlattis Salve Regina zielgenau zum Höhepunkt mit Vivaldis Gloria steigerte.
Wer dabei in die Gesichter der Sängerinnen und Sänger sah, konnte die Begeisterung spüren, die Tobias Langwisch beim Chor der Kirchenkreiskantorei Hildesheimer Land-Alfeld entfacht hatte. „Es war eine große Freude, endlich wieder singen zu dürfen“, sagte Cathrin Sasse (Alt) und sprach damit dem gesamten Ensemble aus dem Herzen.
Begeistert zeigte sich auch das Alfelder Publikum, das die Künstler mit langanhaltendem Beifall für dieses besondere Klangerlebnis verabschiedete. Dank zahlreicher Sponsoren war der Eintritt an diesem Abend frei. „Es war uns eine Herzensangelegenheit, nach vielen abgesagten Konzerten wieder Kirchenmusik für alle zu ermöglichen“, sagte Superintendentin Katharina Henking.
Peter Rütters
Fotos: Peter Rütters
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