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Wiedereinstieg in den Beruf nach langer Auszeit

Beim Wiedereinstieg ins Berufsleben nach langer Abwesenheit sind einige Punkte zu beachten, nicht zuletzt, was die Bewerbungsunterlagen betrifft. Der richtige Umgang mit Lücken im Lebenslauf kann entscheidend sein, um bei der Bewerbung voranzukommen.

Wenn eine Abwesenheit vom Arbeitsmarkt sich über mehrere Jahre zieht, kann davon ausgegangen werden, dass sich in dieser Zeit einiges getan hat. In manchen Branchen ändern sich die Anforderungen rasend schnell, beispielsweise aufgrund technologischer Neuerungen oder neuer Computerprogramme. Die Digitalisierung hat zu einem weitreichenden Wandel geführt und sorgt nach wie vor für laufende Umwälzungen. Während manche Berufsbilder vom Aussterben bedroht oder gar schon obsolet sind, entstehen im Gegenzug auch laufend neue Tâtigkeitsbereiche. Das kann für Berufstätige bereits schwierig sein, doch was heißt das für Menschen, die nach einer langen Auszeit vom Beruf auf Jobsuche sind? 

Bewerbung als Wiedereinsteiger – was gilt es zu beachten?

Einerseits gilt es vor einem Wiedereinstieg in das Berufsleben herauszufinden, ob der erlernte Beruf noch gefragt ist oder ob es eventuell einer Neuorientierung und einer damit einhergehenden Umschulung bedarf. Ist Letzteres der Fall, dann gilt es natürlich zu ergründen, in welche Richtung es gehen soll, welche Voraussetzungen gelten und wie der Arbeitsmarkt in der jeweiligen Branche aussieht. 

Dabei gibt es eine gute Nachricht für alle Arbeitsuchenden: Der Begriff Fachkräftemangel ist nicht nur ein Schlagwort, sondern Realität. Das bedeutet, dass in zahlreichen Bereichen händeringend nach Arbeitskräften gesucht wird und auch branchenfremde Quereinsteiger oder Wiedereinsteiger gute Chancen auf eine Anstellung haben. Arbeitgebern sind Motivation, Engagement und Arbeitswillen mindestens genauso wichtig wie die passende Qualifizierung und im aktuellen Klima ist das sogar noch mehr der Fall. 

Um aber überhaupt erst einmal eine Einladung für ein Vorstellungsgespräch zu bekommen, gilt es zuerst, sich zu bewerben. Dabei sollten einige Punkte beachtet werden, gerade bei Wiedereinsteigern, die nach einer längeren Auszeit auf den Arbeitsmarkt zurückkehren möchten. Wenn potenzielle Arbeitgeber nämlich mit längeren Abwesenheiten oder Karriereunterbrechungen konfrontiert sind, dann möchten sie in der Regel eine Erklärung dafür haben und so stellt sich die Frage, wie man am besten damit umgeht.

Lücken erklären im Lebenslauf

Am Anfang eines jeden Bewerbungsprozesses stehen Lebenslauf und Motivationsschreiben. Ob eine Auszeit im Lebenslauf aufgelistet werden sollte oder nicht, hängt dabei in erster Linie von der Dauer ab. Als Faustregel gilt: Je kürzer die Abwesenheit vom Beruf, desto weniger fällt es auf, wenn sie nicht explizit im Lebenslauf genannt wird – das gilt auch dann, wenn die Unterbrechung auf die letzte Anstellung folgt, das heißt, wenn die letzte Anstellung schon eine Weile zurückliegt. Indem die Datumsangaben lediglich aus der Jahreszahl bestehen und keine Monatsangaben haben, können berufliche Zäsuren recht einfach im Lebenslauf kaschiert werden. 

Alles, was länger als ein Jahr dauert, kann jedoch zu Stirnrunzeln und unangenehmen Nachfragen auf Seiten des potenziellen Arbeitgebers führen. Denn wenn nach der letzten Anstellung – oder auch zwischen zwei Jobs –  mehrere Jahre liegen, dann fällt das auf, ganz egal, ob dazu Angaben gemacht werden oder nicht. Es ist also durchaus sinnvoll, Mut zur Lücke zu beweisen und jegliche Langzeit-Pausen proaktiv aufzuführen. 

Ganz abgesehen davon, ob es sich um eine „kleine” oder „große” Lücke handelt, mit einer Lebenslauf-Vorlage, wie sie beispielsweise von Jobseeker geboten wird, lässt sich der eigene Werdegang relativ schnell und einfach darstellen. Solche Vorlagen und Muster sind nämlich mit allen erforderlichen Abschnitten versehen und bieten Platzhalter, die einfach durch Eingabe der jeweiligen Daten personalisiert werden können. So lassen sich alle Stationen des bisherigen beruflichen Werdegangs  – inklusive Unterbrechungen – einfach auflisten.

Umgang mit verschiedenen Arten von Auszeit

Übrigens: Auszeit ist nicht gleich Auszeit. Bei Lücken, die infolge eines Krankenstands oder der Elternzeit entstanden sind, zeigen sich Personaler in der Regel verständnisvoll. Auch Sabbaticals, die zur Weiterbildung, für soziales Engagement oder beispielsweise für eine längere Reise genutzt werden, sind keine Seltenheit und sie stoßen mittlerweile auf allgemeine Akzeptanz. Und wenn die letzte Stelle aufgrund von Arbeitslosigkeit bereits länger zurückliegt, dann ist auch das kein Grund, sich zu schämen. Es zählt hier ein offener Umgang mit der eigenen Vita ebenso wie die richtige Formulierung.

Dabei spielt auch die richtige Formulierung eine ausschlaggebende Rolle, denn wie heißt es so schön: Der Ton macht die Musik. Und wenn berufliche Unterbrechungen als Arbeitslosigkeit tituliert werden, dann wird das häufig als negativ aufgefasst. Synonyme wie „arbeitsuchend” oder „berufliche Neuorientierung” können ganz schnell ein anderes Bild ergeben – sie klingen einerseits weniger negativ und andererseits lassen sie erkennen, dass die Zeit aktiv genutzt wird.

Mit der richtigen Einstellung zur neuen Anstellung

Geht es darum, sich nach einer langen Auszeit für eine neue Stelle zu bewerben, ist nicht nur die richtige Formulierung von Lebenslauf und Anschreiben wichtig, sondern es zählt auch die richtige Einstellung. Gerade Menschen, die monate- oder jahrelang nicht gearbeitet haben,  beispielsweise aufgrund der Kindererziehung, werden mitunter von Selbstzweifeln geplagt und sehen nur mögliche Hürden oder ihre mangelnde Qualifikation. 

Um das Selbstvertrauen zu steigern, sollte man sich einige Fakten vor Augen führen: So ist die Qualifikation nicht immer alleine ausschlaggebend. Wie bereits erwähnt, sind gerade in Zeiten des Fachkräftemangels Motivation, Engagement und Leistungsbereitschaft und verschiedene sozialen Kompetenzen mindestens genauso wichtig wie spezifisches Fachwissen. Darüber hinaus hat sich die allgemeine Einstellung gegenüber beruflichen Auszeiten ebenso wie gegenüber häufigen Jobwechseln erwiesenermaßen geändert. Wenn es früher noch als verpönt galt, alle paar Jahre den Arbeitgeber zu wechseln oder zwischen zwei Stellen eine Pause einzulegen, so ist dies mittlerweile durchaus gängige Praxis. Laut einer Umfrage des Karrierenetzwerks Xing hat bereits jeder zehnte Deutsche eine Auszeit vom Beruf genommen – Wiedereinsteiger in den Beruf sind also durchaus nicht allein in ihrer Situation.

Mittlerweile sind mehr Arbeitgeber bereit, Quer- und Wiedereinsteiger nicht nur einzustellen, sondern auch zu schulen, solange sie das nötige Engagement mitbringen und Lernwillen zeigen. Und  auch der Staat bietet Anreize für Personen, die nach langer Abwesenheit  in den Arbeitsmarkt zurückkehren möchten.

Foto: loufre / Pixabay

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