Dienstag, 18. November 2025

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Wie viel Verantwortung tragen deutsche Bürger selbst für die Cybersicherheit?

Cybersicherheit wird in der heutigen Zeit zu einem immer wichtigeren Thema. Immer mehr Aspekte unseres Lebens laufen inzwischen online ab – ob Einkaufen, Banking, Arbeit oder Unterhaltung. Doch somit ist auch die Gefahr von Cyberangriffen und Datenschutzverletzungen heute größer als je zuvor.

Viele Menschen glauben, dass die Regierung und große Organisationen und Unternehmen allein für die Cybersicherheit verantwortlich sind. Dies ist jedoch nicht der Fall. Auch der Einzelne kann eine wichtige Rolle spielen, wenn es darum geht, sich und seine Daten vor Gefahren im Internet zu schützen.

Cyberangriffe zielen oft auf gewöhnliche Menschen

Zunächst einmal ist es wichtig zu erkennen, dass auch „normale“ Menschen häufig Ziel von Cyberangriffen sind. Hacker und Cyberkriminelle haben es nämlich sowohl auf einzelne Bürger als auch auf große Unternehmen abgesehen. Gerade, wenn es um Cybersicherheit geht, wird der Einzelne von solchen Cyberkriminellen häufig als „schwächer“ wahrgenommen.

Viele Hacker haben es beispielsweise auf die E-Mail-Konten oder das Social-Media-Profile der Deutschen, über die sie sich Zugang zu sensiblen Informationen verschaffen oder Malware an andere Nutzer übertragen können.

Laut einem Lagebericht über die IT-Sicherheit in Deutschland vom BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) haben über 70 % der Deutschen im Jahr 2020 in irgendeiner Form Erfahrungen mit Cyberkriminalität gemacht. Dazu gehören Vorfälle wie Phishing, Malware-Angriffe und Identitätsdiebstahl. Gerade vor Phishing-Angriffen sollten sich die deutschen Bürger in Acht nehmen.

Demselben Lagebericht zufolge fielen 90 % des E-Mail-Betrugs auf das sogenannte „Finance-Phishing“. Das sind E-Mails, die so aussehen, als kämen sie von Banken oder Sparkassen. All dies zeigt, dass auch wenn Unternehmen nach wie vor ein lukratives Ziel für Cyberkriminelle sind, auch „normale Menschen“ einem erheblichen Risiko ausgesetzt sind, Opfer von Cyberangriffen zu werden.

Die 5 besten Methoden, wie die Deutschen sich im Internet schützen können

Da auch normale Bürger Opfer von Cyberangriffen werden können, ist es wichtig zu wissen, wie man sich im Internet schützen kann. Die folgenden Punkte sind dabei besonders wichtig:

1. Sensibilisierung für öffentliche WLAN-Netzwerke und VPN-Schutz

Auch normale Bürger sollten vorsichtig sein, wenn es um die Netze geht, die sie für ihren Internetzugang verwenden. Öffentliche WLAN-Netzwerke können zum Beispiel von Hackern genutzt werden, um Daten zu stehlen. Da öffentliche Netzwerke häufig unsicher sind, kann jeder auf die Daten zugreifen, die darüber übertragen werden.

Bürger sollten es deshalb vermeiden, öffentliches WLAN zu nutzen, um auf wichtige Informationen wie Bank- oder E-Mail-Konten zuzugreifen. Außerdem sollten Personen, die sich oft in solchen Netzwerken aufhalten, ein VPN (ein virtuelles privates Netzwerk) nutzen, um ihre Daten zu verschlüsseln und den Zugriff durch Dritte zu verhindern.

Zur VPN Bedeutung ist zu sagen, dass es sich um ein privates und sicheres Netzwerk handelt, das den Internetverkehr des Nutzers verschlüsselt und durch einen entfernten Server leitet. Wer ein VPN verwendet, schützt seinen Internetverkehr vor neugierigen Blicken, einschließlich Hackern und Cyberkriminellen, die sich in öffentlichen WLAN-Netzwerken verstecken.

Die am weitesten verbreitete Art von Cyberattacken in öffentlichen WLAN-Netzwerken sind die sogenannten „Man-in-the-Middle“-Attacken. Dabei fängt ein Hacker die Kommunikation zwischen zwei Parteien ab und kann auf die gesendeten Informationen zugreifen.

Wird jedoch ein VPN verwendet, wird der gesamte Internetverkehr verschlüsselt und durch eine Art sicheren Tunnel geleitet, was es dem Hacker erschwert, an die Daten des Nutzers zu gelangen.

2. Passwortsicherheit: Die erste Schutzebene

Jeder von uns hat vermutlich mehrere Passwörter für verschiedene Online-Konten. Wir benötigen sie täglich, z. B. für unseren Online-Banking-Zugang, für unsere E-Mails oder für Konten in den sozialen Medien. Es mag schon fast zu einfach erscheinen, aber eine der besten Maßnahmen im Hinblick auf die Cybersicherheit ist die Verwendung starker und sicherer Passwörter.

Passwörter sind die erste Schutzebene gegen Cyberangriffe und bei schwachen oder leicht zu erratenden Passwörtern helfen oftmals selbst die sichersten Systeme nicht mehr. Jeder von uns sollte daher sicherstellen, dass er lange, komplizierte Passwörter verwendet, welche aus Buchstaben, Symbolen und Zahlen bestehen.

Hier sind ein paar Beispiele von schlechten und guten Passwörtern:

Das sind schwache Passwörter:So könnte ein starkes Passwort aussehen:
– Geburtstage
– Der eigene Name oder die Namen von Kindern, Haustieren, etc.
– SternzeichenEinfache Zahlen- oder Buchstabenfolgen wie 1234 oder Abcd
– Telefonnummern
– |J9*4SbW
– {Y&Ujz32@JP0
– Ma4nPG&wLKXRFLZ&/AeR  

Starke Passwörter bestehen aus zufällig aneinandergereihten Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen, die keinem Muster folgen. Außerdem gilt: Je komplizierter und länger, desto sicherer!

Außerdem sollten Benutzer es vermeiden, dasselbe Passwort für mehrere Konten zu verwenden, da Hacker so leichter Zugang zu verschiedenen Systemen erhalten können. Da es jedoch nicht einfach ist, bei vielen verschiedenen Konten den Überblick über die Passwörter zu behalten, kann es eine gute Idee sein, einen Passwortmanager zu verwenden.

3. Regelmäßiges Durchführen von Software-Updates

Eine weitere wichtige Aufgabe für den einzelnen Bürger in Bezug auf die Cybersicherheit besteht darin, seine Software stets auf dem neuesten Stand zu halten. Software-Updates enthalten oft Sicherheits-Patches, die Bedrohungen abwehren und mögliche Schwachstellen beheben.

Wenn die Software des Nutzers nicht regelmäßig aktualisiert wird, sind dessen Systeme möglicherweise angreifbar. Es ist also wichtig, sicherzustellen, dass das Betriebssystem, der Webbrowser und alle regelmäßig verwendeten Programme immer auf dem neuesten Stand sind.

4. Minimierung der Weitergabe von persönlichen Informationen

Nicht nur Unternehmen und Organisationen, sondern auch Privatpersonen sollten vorsichtig sein, wenn sie ihre Informationen online weitergeben. Für diesen Zweck ist es wichtig für die Nutzer, sich mit den Datenschutzeinstellungen auf den sozialen Medien vertraut zu machen. So können sie die Menge an persönlichen Daten, die sie im Internet teilen, so gering wie möglich halten.

Diese Informationen können nämlich von Cyberkriminellen genutzt werden, um Personen mit Phishing-Methoden zu täuschen. Internetnutzer sollten misstrauisch gegenüber unangeforderten E-Mails oder Nachrichten sein, die nach persönlichen Informationen fragen oder Links oder Dateien enthalten.

5. Phishing: Eine der größten Cyberbedrohungen

Wie erwähnt, gehört Phishing zu einer am weitesten verbreiteten Bedrohungen im Internet, von der vor allem Privatpersonen betroffen sind. Cyberkriminelle setzen Phishing häufig ein, um Verbraucher dazu zu verleiten, sensible Daten preiszugeben. Phishing-E-Mails geben oft vor, von einer seriösen Quelle zu stammen, z. B. von einer Bank oder einem Online-Shop.

Sie enthalten meist einen Link, der den Benutzer zu einer gefälschten Website führt, die genauso aussieht wie die echte Website. Nutzer sollten also vorsichtig sein, wenn Links per E-Mail erhalten. Es ist zudem wichtig, immer die Echtheit des Absenders zu überprüfen, bevor man persönliche Daten über sich preisgibt.

Schlussfolgerung: Privatpersonen tragen ebenfalls Verantwortung bei der Cybersicherheit

Cybersicherheit ist ein Thema, das jeden betrifft, auch den Normalbürger. Denn auch Privatpersonen sind häufig das Ziel von Cyberangriffen und es ist wichtig, dass sie proaktive Schritte unternehmen, um sich und ihre Daten zu schützen. Sichere Passwörter, aktuelle Software, Vorsicht bei der Weitergabe persönlicher Daten und die Nutzung eines VPNs in öffentlichen WLAN-Netzwerken sind allesamt wichtige Vorsichtsmaßnahmen, die jeder Einzelne ergreifen kann, um sich online zu schützen.

Foto: NoName_13 / Pixabay

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