Was ist die MATRIX?

Vor zwei Jahren starteten die Netzwerkpartner vom Fachkräfte Bündnis Region Hildesheim (FaReHi) ihr neues Projekt: Eine digitale Fachkräfte-Plattform für die Fachkräftesicherung in der Region Hildesheim. Nun wird es Zeit für einen erste Zwischenbilanz.

Gemeinsam haben die HI-REG, Hi Zukunft und die Agentur für Arbeit Hildesheim für eines der zentralen Zukunftsthemen – die Fachkräftesicherung – eine digitale Matching-Plattform für Fach- und Arbeitskräfte entwickelt, um adäquate Lösungen für die regionale Wirtschaft zu schaffen.

Verstärkt durch die aktuelle wirtschaftliche Situation, die vorangegangene Corona-Pandemie und den demografischen Wandel kommt es immer wieder zu Mitarbeiterentlassungen bis hin zu kompletten Standort- oder Betriebsschließungen.  Zusätzlich führt die fortschreitende Digitalisierung zur Transformation, also zu nachdrücklichen Veränderungen von Arbeitsplätzen und Berufen. Diese Entwicklung hat jedoch nicht nur Entlassungen zur Folge, sondern durch neugeschaffene Bereiche in Unternehmen oder anderen Branchen auch einen steigendenden Personalbedarf bis hin zum echten Fachkräftemangel.

Eine neue Situation für viele Unternehmen, aber auch für die evtl. von Arbeitslosigkeit bedrohten Beschäftigten. Umorientierung, existenzielle Sorgen oder sogar eine Neuorganisierung kommen dabei auf die Betroffenen zu. Hier sind pragmatische und kreative Lösungen gefragt.

Die Region Hildesheim lädt ein zum Match!

Auf der Suche nach gut qualifizierten Mitarbeitenden müssen sich die regionalen Unternehmen also nicht nur von anderen abheben, sondern auch alternative Wege beschreiten, um entsprechende Arbeitskräfte finden zu können. Neue Formen der Personalgewinnung sind unabdingbar, um potentielle Fachkräfte anzusprechen und für sich zu gewinnen. Die entwickelte Plattform stellt dafür einen technischen Lösungsansatz zur Verfügung. Digital von überall aus zu erreichen, an den regionalen Bedürfnissen und Angeboten orientiert und ausgerichtet auf eine nachhaltige Stärkung des Wirtschaftsstandortes Hildesheim.

Matthias Ullrich, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung HI-REG, hebt Folgendes hervor: „Der Fachkräftemangel wird zu einer immer größeren Herausforderung für die wirtschaftliche Entwicklung. Das Fachkräfte-Matching ist für die Region Hildesheim ein wichtiges, ergänzendes Instrument, um Fachkräfte in der Region zu binden.“

Evelyne Beger, Vorsitzende der Geschäftsführung, Agentur für Arbeit Hildesheim, bestätigt diese Einschätzung: „Unser gemeinsamer Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter berichtet von immer größer werdenden Schwierigkeiten, Arbeitsstellen adäquat besetzen zu können. Und das in allen Branchen der Region. Daher ist es sehr wertvoll, dass wir als Bündnis mit dem Fachkräfte-Matching einen weiteren Weg eröffnet haben, Menschen und Arbeit unkompliziert und schnell zusammen zu bringen.“

Svenja Fuhrich, Fachbereichsleiterin für Fachkräfte, Smart City und Beteiligungen bei Hi Zukunft der Stadt Hildesheim, ergänzt: „Das Fachkräfte-Matching wird als Maßnahme von Smart City in der geplanten digitalen Fachkräfteplattform aufgehen. Gemeinsam mit der Arbeitsagentur und weiteren Partnern werden auch verschiedene Komponenten für Nachwuchskräfte integriert. Mit dieser Plattform soll Hildesheim attraktiv für den Arbeitsmarkt gemacht und der Standort zukunftssicher gestaltet werden“.

Für ein erfolgreiches Matching – also die möglichst passgenaue Zusammenführung von Arbeitsuchenden und Unternehmen – wurde nach gemeinsam entwickelten Kriterien ein Profiling entwickelt, anhand dessen sich arbeitsuchende Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt fern ab von Lebenslauf und Anschreiben potentiellen Betrieben präsentieren können. Diese Informationen stehen anschließend anonymisiert in der Matrix zur Verfügung und können von suchenden Unternehmen entsprechend der Anforderungen gefiltert werden. Erst danach wird bei Interesse ein Kontakt für ein persönliches Kennenlernen und Vorstellungsgespräch hergestellt.

Inzwischen haben bereits einige Unternehmen und Arbeitsuchende über diese Matrix zusammengefunden, wie z.B. in der Firrma HS-C. Hempelmann KG.

Dazu Friederike Hartrich, Personalleitung: „Wir wurden von der HI-REG auf die neue Fachkräftematrix zur Förderung der Beschäftigung in der Region hingewiesen. Da wir jedoch eine sehr spezielle Branche sind, hatten wir uns anfangs wenig Chancen ausgemalt, dass wir darüber auch wirklich Personal finden würden. Aber wir wurden eines Besseren belehrt, sodass wir mittlerweile regelmäßig in die Matrix reinschauen und interessante Profile ggf. direkt anfragen.“

Und wie sind die neuen Mitarbeitenden auf die Matrix aufmerksam geworden?

Lea Siebold, Kaufm. Angestellte, sagt: „Meine damalige Ansprechpartnerin in der Arbeitsagentur hat mich darauf aufmerksam gemacht. Wir haben noch am gleichen Tag mein Profil erstellt. So ist der Kontakt zu der Firma zustande gekommen“.

Shannon McDonald, Ausbildungsleitung, erzählt: „Auch ich wurde von meiner Beraterin auf die Fachkräftematrix angesprochen, woraufhin wir ein Profil erstellt haben. Kurze Zeit später habe ich die Info bekommen, dass sich die Firma Hempelmann für mein Profil interessiert und die Stelle der Ausbildungsleitung zu meinen persönlichen und beruflichen Fähigkeiten passen könnte“.

Auch die Brunel Car Synergies GmbH fand auf diesem Weg einen neuen Mitarbeiter.

Dr. Nico Maibaum, Prokurist und Leiter des Forschungs- und Entwicklungszentrums für Embedded Systems, erklärt zum Ablauf: „Der Matching-Prozess verlief total unkompliziert. In der Excel-Tabelle hatten wir ein interessantes Mitarbeiterprofil identifiziert, der Kontakt zur Arbeitsagentur wurde innerhalb kürzester Zeit hergestellt. Bereits am nächsten Tag fand ein erstes Telefonat mit dem potentiellen zukünftigen Mitarbeiter statt. In der Woche darauf fand ein Vorstellungsgespräch vor Ort statt und eine Woche danach war der Arbeitsvertrag unterschrieben.“

Sein neuer Mitarbeiter Oleg Bucicov, Softwareentwickler, berichtet über seinen Weg zur Fachkräfte-Matrix: „Dieses geschah eher zufällig. Ich hatte von meinem damaligen Arbeitgeber erfahren, dass mein Vertrag betriebsbedingt zum Jahresende 2022 gekündigt wird. In diesem Zusammenhang wurde mir gesagt, dass ich doch mal ein Formular ausfüllen möge, in dem ich einige Kernpunkte meines Lebenslaufes eintragen könnte, da es eine neue Möglichkeit gibt, einen neuen Job in der Region Hildesheim zu finden. Was sich wirklich dahinter verbergen sollte, war mir zum damaligen Zeitpunkt nicht klar“.

Dieses Angebot lebt insbesondere vom Engagement der beteiligten Unternehmen. Diese können sich direkt über die entsprechende Webseite melden, wenn sie freiwerdende Fachkräfte in diese Plattform eintragen möchten. Auf diese Weise steht eine weitere Möglichkeit zur Verfügung, ohne große Leerlaufzeiten Betriebe und Arbeitsuchende zusammenzubringen.

Weitere Informationen über die Fachkräftematrix und die Möglichkeit zum Login ist zu finden unter: www.welcome-center-hildesheim.de .

PR