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Gamingzonen, Selbstverbuchung und Hublets: Bibliotheken auf dem Weg in die digitale Zukunft

Bibliotheken bieten Zugang zu Informationen und Bildung, fördern das lebenslange Lernen, die Kultur, den sozialen Zusammenhalt und die demokratische Teilhabe. Als sogenannte Dritte Orte bieten sie allen Bevölkerungsgruppen eine kommerzfreie Umgebung. 

Um diese Funktionen erfolgreich zu erfüllen, benötigen Bibliotheken attraktive Räume und Angebote. Leider fehlt häufig eine ausreichende Finanzierung, da sie freiwillige Leistungen der Kommunen sind. Ein wichtiger Beitrag zur Weiterentwicklung der Bibliotheken wurde durch das Bibliotheksentwicklungsprogramm der niedersächsischen Landesregierung geleistet. In 2022/2023 hat das Land Niedersachsen rund 417.000 Euro für den Ausbau der digitalen Infrastruktur von Bibliotheken im ländlichen Raum bereitgestellt. Über 80 Bibliotheken haben Förderanträge bei der Büchereizentrale Niedersachsen eingereicht, die mit der Umsetzung des Projektes beauftragt wurde. Nach einer Auswahl durch eine Jury werden bis Ende Juni 2023 in rund 60 Bibliotheken Digitalprojekte durchgeführt.  

Die Vielfalt der Projektideen war enorm und zeigt sowohl den digitalen Aufholbedarf als auch das breite Angebotsspektrum der Bibliotheken“ sagt Angelika Brauns, Leiterin der Büchereizentrale Niedersachsen. Ein Beispiel hierfür ist die Bibliothek Adendorf im Landkreis Lüneburg, die ihre digitalen Angebote durch einen Themenraum sichtbarer machen möchte. In einem eigens dafür konzipierten Bereich finden analoge und digitale Angebote zu regelmäßig wechselnden aktuellen Themen Platz. Besucher können diese so als gleichwertige Informationsquellen wahrnehmen. Die Bibliothek im Griepe Haus Bad Bevensen hat eine Gaming-Zone eingerichtet, die Kinder und Jugendliche zum gemeinschaftlichen Spielen einlädt. Dank moderner Präsentationstechnik wird Gaming zu einem sozialen Event. In der Kleinstadt Weener in Ostfriesland wurden Mittel für die Einführung der RFID-Technik verwendet. Dadurch können Medien künftig eigenständig ausgeliehen und zurückgegeben werden, wodurch das Bibliothekspersonal Zeit für andere Aufgaben gewinnt. Im nordwestlichen Harzrand können Besucher der Stadtbücherei Seesen nun einfach mit ihrem Bibliotheksausweis Hublet-Tablets ausleihen und das digitale Angebot der Bibliothek entdecken.

Die Investitionen des Bibliotheksentwicklungsprogramms zeigen, dass Bibliotheken auf dem richtigen Weg in die digitale Zukunft sind.  Weitere Anstrengungen und finanzielle Mittel sind aber notwendig, damit Bibliotheken für alle Bürger attraktive und zeitgemäße Angebote bereithalten können“, so Brauns weiter.             

Auch die Rolle der Bibliothek als unverzichtbarer und kompetenter Partner in der Leseförderung muss verstärkt in den Fokus der Politik rücken. Die Ergebnisse der kürzlich veröffentlichten IGLUStudie sind alarmierend: Etwa 25 Prozent der Viertklässler erreichen nicht das Mindestniveau beim Textverständnis und haben damit Schwierigkeiten im späteren Schulverlauf und im Beruf. Daher muss Leseförderung bildungspolitisch höchste Priorität haben und Bibliotheken sowohl finanziell als auch personell so ausgestattet werden, dass sie diese wichtige Funktion erfüllen können.

 www.bz-niedersachsen.de

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