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Bundesweiter Aktionstag „Alarmstufe Rot – Krankenhäuser in Not“

Die Krankenhäuser in der Region Hildesheim schlagen Alarm. Unter dem Titel „Alarmstufe Rot –  Krankenhäuser in Not“ machen sie gemeinsam auf die wirtschaftlich angespannte Lage aufmerksam und appellieren an die politisch Verantwortlichen auf Bundes- und Landesebene, sich schnellstmöglich für eine nachhaltige Absicherung der Kliniken einzusetzen. Im Rahmen eines bundesweiten Aktionstags weisen am 20. Juni 2023 Krankenhäuser deutschlandweit auf ihre verheerende wirtschaftliche Situation hin.

„Wir erleben derzeit eine massive Finanzierungskrise, die viele Krankenhäuser vor extreme Herausforderungen stellt“, sagt Stefan Fischer, Geschäftsführer des St. Bernward Krankenhauses in seiner Funktion als Vorsitzender der Bezirksarbeitsgemeinschaft Hildesheim der Niedersächsischen Krankenhausgesellschaft (NKG). Um die Krankenhäuser wirtschaftlich abzusichern, sei schnellstmöglich ein der Krankenhausreform vorangehendes Vorschaltgesetz des Bundes erforderlich. „Notwendig sind insbesondere ein wirksamer Inflationsausgleich sowie eine dauerhafte Refinanzierung von Tarifkostensteigerungen“, betont Fischer. Die Kliniken verzeichnen Preissteigerungen in nahezu allen Bereichen: neben coronabedingten Erlösrückgängen auch massive, inflationsbedingte Kostensteigerungen im Personal- und Sachkostenbereich. Das System der Krankenhausfinanzierung ist jedoch nicht auf solche Extremsituationen ausgelegt. Die tatsächlichen Kostenentwicklungen der Krankenhäuser gehen über die vom Bund zwischenzeitlich zugesagten Energiehilfen weit hinaus und werden nach geltender Rechtslage nicht gegenfinanziert. Umfragen der NKG zufolge erwarten die Kliniken in Niedersachsen allein im Jahr 2023 ein Defizit von insgesamt 532 Mio. Euro. Für 2024 sind nach dem Tarifabschluss im Öffentlichen Dienst weitere Kostensteigerungen absehbar. „Wir benötigen endlich wieder Verlässlichkeit bei der Finanzierung der Kliniken“, fordert Fischer. Die Krankenhausträger, Beschäftigten aber auch und vor allem die Patientinnen und Patienten bräuchten Sicherheit und eine Perspektive.

„Wenn politisch jetzt nicht entschieden gehandelt wird, drohen Insolvenzen und Schließungen, was wiederum Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit hat“, ergänzt Jens Finke vom Vorstandsressort Wirtschaftsführung & Administration der Universitätsmedizin Göttingen. „Bis die vom Bund angekündigte Reform beschlossen ist und ihre Wirkung entfaltet, brauchen die Krankenhäuser eine solide Übergangsfinanzierung“, betont auch Jens Betker, Krankenhausdirektor im Ameos Klinikum Hildesheim und stellvertretender Geschäftsführer der NKG-Bezirksarbeitsgemeinschaft Hildesheim. Aktuell sei die Unsicherheit bei den Krankenhäusern und ihren Mitarbeitenden extrem groß.

Die Kliniken in der Region bekräftigen die Forderungen der „Niedersächsischen Allianz für die Krankenhäuser“. Angesichts der dramatischen wirtschaftlichen Schieflage der Kliniken hat dieser Zusammenschluss von 19 Verbänden und Organisationen am 20. Juni 2023 im Rahmen einer Pressekonferenz in Hannover eine gemeinsame Erklärung an die Politik abgegeben.

PR

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