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Brandschäden in Unternehmen: eine unterschätzte Gefahr

Cyberattacken, Vandalismus, Datendiebstahl – für Unternehmen aller Sparten gibt es inzwischen viele Gefahren. Manche davon sind erst mit der Industriellen Revolution 4.0 in die Existenz gekommen. Die größte ist allerdings eine, die fast so alt wie die Menschheit selbst ist: das Feuer. In einer kürzlich publizierten Studie der Allianz hat sich nach der Befragung von 530.000 Unternehmen herausgestellt: Brände verursachen die größten Unternehmensschäden. Sie stehen noch weit vor den zunehmenden Cyberangriffen und Naturkatastrophen. Die Schäden, die allein in Deutschland Jahr für Jahr verursacht werden, liegen im zweistelligen Milliardenbereich.

Glücklicherweise gibt es Bereitschaftsdienste, die eine Brandwache für Hamburg, Hannover, Hildesheim oder andere Städte in Norddeutschland stellen können. Diese bekämpft nicht nur den Brand an sich, sondern kümmert sich darüber hinaus um die Ursachenbekämpfung, um ein Feuer schnell und effizient unter Kontrolle zu bekommen. Dennoch stellt sich die Frage für Unternehmen: Warum funktionieren die etablierten Brandschutzmaßnahmen nicht? Und wie lässt sich daran etwas in den Organisationen ändern?

Die Gefahr ist nicht neu

Die Gefahr durch einen Brand Sachschäden und Betriebsstörungen zu erleiden, ist nicht nur hoch. Sie ist zudem hinlänglich bekannt. Kein Unternehmer, kein Vorstand und kein CEO kann sich mit der Ausrede retten, dass Brände eine neue Gefahr darstellen (im Gegensatz zu z. B. Cyberangriffen). Wenn die Gefahr altbekannt ist, warum ist sie dann noch immer omnipräsent? Die Erklärung lautet oft genug: träge Unternehmensstrukturen, komplexe Managementhierarchien und lange Entscheidungswege in den Organisationen. Dazu später mehr.

Die Schäden sind enorm

Laut der angesprochenen Allianz-Studie beträgt ein durchschnittlicher Feuerschaden in einem Unternehmen 1,5 Millionen Euro. Zwar bestätigt die Studie, dass die Gefahr deutlich ernster genommen wird als früher und bereits Wert auf ein verbessertes Risikomanagement gelegt wird. Nichtsdestotrotz machen Explosionen und Brände immer noch 21 % des durchschnittlichen Gesamtschadenvolumens in einem Betrieb aus. Ein erheblicher Teil der Kosten ist nicht auf die Zerstörung von Maschinen oder an Gebäuden zurückzuführen. Der deutlich größere Teil der Rechnung kommt durch eine gestörte Produktion oder einen stillgelegten Betrieb zustande – mit steigender Tendenz, wie die steigenden Kosten in der Betriebsunterbrechungsversicherung zeigen.

Hinzukommen sogenannte Rückwirkungsschäden. Diese kommen durch die komplexer werdenden Liefer- und Wertschöpfungsketten innerhalb der Industrie zustande. Steht die Produktion in einem Betrieb still, betrifft das viele andere Unternehmen, die auf deren Zulieferung angewiesen sind. Ein Beispiel: die Autobranche. Hier kommen Teile nicht nur von vielen unterschiedlichen Unternehmen (Halbleiter, Metalle usw.), sondern auch aus Ländern aus der ganzen Welt. Eine kontinuierliche Produktion kann nur stattfinden, wenn alle Teile zur Produktion vorhanden sind. Fehlt ein einziges Element, steht die komplette Produktion still, was wiederum Folgen auf andere Industriezweige hat.

Heutige Organisationsstrukturen sind zu langsam

Es zeigt sich: Die Globalisierung und Vernetzung der Wertschöpfungsketten haben das Problem der Brände verkompliziert. Diese Erkenntnis verknüpft mit den komplexer werdenden Unternehmensstrukturen zeigt, wo eines der Probleme mit der Brandbekämpfung liegt. Nochmal: Die Gefahr, durch einen Brand einen Schaden zu erleiden, ist keineswegs neu. Neu ist die Vielschichtigkeit der möglichen Ursachen und die Komplexität der Organisationen.

Viele mögliche Brandursachen

Ein weiteres Problem: Trotz der enormen Schäden in der Industrie beschränken zu viele Unternehmen ihre Anstrengungen auf die Einhaltung rechtlicher Mindeststandards. Die gängigsten Brandschutzmaßnahmen legen den Schwerpunkt auf die Eindämmung von Feuer nach einem Ausbruch. Der effektivste Weg zur Vermeidung von Schäden liegt in der Prävention. Hierfür bedarf es Schulungen, kontinuierlichem Training, relevanter Informationen und technischer Ausstattung.

Stets sind individuelle Lösungskonzepte zu erstellen, die auf die Bedürfnisse jedes Unternehmens zugeschnitten sind. In einer Chemiefabrik werden andere Brandschutzmaßnahmen erforderlich als bei einem Versicherer. Das betrifft die Technik, Maschinen, Baumaterialien, Gebäudeplanung usw. Einzig die Komponente Mensch als mögliche Ursache für Brände bleibt konstant. Umso wichtiger ist es, auf die strikte Einhaltung der Regeln zu beharren und Kurse zur Brandverhinderung und -bekämpfung anzubieten bzw. obligatorisch zu machen.

Fazit

Die Gefahr von Brandschäden ist hinlänglich bekannt. Die jährlichen Kosten, die entstehen, sind enorm. Dennoch hinken die Präventions- und Brandbekämpfungsmaßnahmen den Ansprüchen oft hinterher. Das Problem: zu langsame Organisationsstrukturen treffen auf eine ausdifferenzierte Wirtschaft und die Globalisierung. Hinzukommen falsche Prioritäten sowie eine fehlende Unternehmenskultur, sodass diesen Themen nicht ausreichend Aufmerksamkeit geschenkt wird. Effiziente und kostengünstige Präventionsmaßnahmen sind nicht teuer und relativ einfach in der Umsetzung. Es müssen allerdings Ressourcen hierfür abgestellt und gegebenenfalls externe Kompetenzen hinzugeholt werden.

Foto: Bru-nO / Pixabay

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