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Kurschus: Unverdrossen für Freiheit, Gleichheit und Geschwisterlichkeit eintreten

„Freiheit, Gleichheit und Geschwisterlichkeit: Das ist die heilige Dreifaltigkeit der Demokratie. Sie ist nicht weit weg von dem, was einer Kirche der Reformation heilig sein muss.“ Daran erinnert Annette Kurschus, Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland und Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, angesichts des Reformationstages (31. Oktober) in einer Videobotschaft.

Dazu gehöre erstens der Glaube: „Christus erlöst uns von der Angst um uns selbst und befreit uns dazu, unsere Nächsten zu lieben.“ Dazu gehöre zweitens die Gewissheit, dass kein Mensch heiliger ist als der andere, dass jeder mit unverlierbarer Würde ausgestattet ist, dass er ins Leben gerufen ist zum Ebenbild Gottes. Und schließlich gehöre dazu die Überzeugung, dass wir in Gottes Welt wie Brüder und Schwestern zusammenleben sollen: „Und wir können es!“

Kurschus: „Frei bist du dann, wenn du von dir selbst absehen kannst und deinen Mitmenschen dienst statt deinem persönlichen oder nationalen Ego.“ Deshalb mahnt die EKD-Ratsvorsitzende: „Bewahren wir den Mut, unverdrossen für Freiheit, Gleichheit und Geschwisterlichkeit einzutreten. Das ist mein Wunsch zum Reformationstag.“

Unsere Demokratie braucht die Sehnsucht der Hoffenden.“ Das sagt Bischöfin Kirsten Fehrs, stellvertretende Ratsvorsitzende der EKD, in der Schlosskirche in Wittenberg in ihrer Predigt. „Sie braucht die Veränderungskraft der Sehnsüchtigen, die den Schmerz fühlen und wissen, dass es anders sein soll. Um Gottes Willen. Uns allen ist die Kraft zum Guten gegeben. Und zur Versöhnung. Und der Glaube, dass es letztlich nur die Liebe ist, die die Macht hat, Verhältnisse zu verändern.“

Angesichts der brutalen Angriffe der Hamas auf Israel und der barbarischen Akte gegen die Zivilbevölkerung macht Fehrs deutlich: „Jede Form von Antisemitismus fordert unser unmissverständliches Nein. Er ist menschenverachtend. Gottlos. Nicht zu dulden. Unsere Demokratie ist jetzt angewiesen auf den besonnenen, mitfühlenden, handelnden Menschen. Der weiß, dass Würde kein Konjunktiv ist.“

Anna-Nicole Heinrich, Präses der Synode der EKD, predigt im BR- Rundfunkgottesdienst zum Thema „Priestertum aller Gläubigen“. Darin sagt sie: „Meine evangelische Kirche ist doch eine Beteiligungskirche, in der Ehrenamtliche und Hauptamtliche unterschiedlichster Professionen zusammen Glauben leben und Leben gestalten.“

Im Gottesdienst werden junge Menschen in unterschiedlichen Formen ihrem Glauben Ausdruck verleihen. Heinrich: „Öffentlich andere am eigenen Glauben teilhaben lassen – das braucht Mut, das braucht Empowerment und Experimentierfreude.“ Es gehe darum sich zu zeigen, mit dem eigenen Glauben, verletzlich und doch gestärkt. Heinrich: „Finsteren Zukunftsaussichten zum Trotz. In der Hoffnung, mit Gottes Hilfe was verändern zu können.“

Zum Reformationstag:

Am Reformationstag erinnern Protestantinnen und Protestanten in aller Welt an den Beginn der Reformation durch die Veröffentlichung der 95 Thesen von Martin Luther am 31. Oktober 1517. Mit seiner Kritik an der Kirche seiner Zeit hat Luther Veränderungen angestoßen, die später zum Entstehen der evangelischen Kirche führten.

Termine am Reformationstag:

  • Annette Kurschus, Ratsvorsitzende der EKD, predigt bei der zentralen Reformationsfeier in Bonn, die um 19 Uhr in der Kreuzkirche, der evangelischen Stadtkirche am Kaiserplatz, beginnt.
  • Um 11.30 Uhr findet in der Schlosskirche zu Wittenberg ein Festgottesdienst statt, in dem Kirsten Fehrs, stellvertretende Ratsvorsitzende der EKD, predigt. Nach dem Gottesdienst findet gegen 12.45 Uhr ein Empfang der EKD statt.
  • Um 19 Uhr predigt Anna-Nicole Heinrich, Präses der Synode der EKD, im Bayern 1-Rundfunkgottesdienst, der live aus der „LUX Junge Kirche Nürnberg“ übertragen wird.

Link zur Videobotschaft: www.ekd.de/kurschus-reformationstag2023

EKD
Foto: Stephan Schütze / EKD

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