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Online-Kauf mit Haken: Shops verstecken Herkunft oft im Kleingedruckten – Websites suggerieren deutschen Shop, doch die Ware kommt aus China

Die Website sieht professionell aus, die Ware ist günstig, geworben wird mit einem Standort in Deutschland. Aber wer die Allgemeinen Geschäftsbedingungen liest, erfährt: Kleidung, Technik oder Dekoartikel kommen aus China. Das kann nicht nur teuer werden, auch Lieferzeit und Warenqualität können für Enttäuschung sorgen. Was der Haken bei Shops aus dem nichteuropäischen Ausland ist, klärt die Verbraucherzentrale Niedersachsen.

„Wir haben ein Büro in Hamburg, von dem aus unsere Modedesigner, die Hauptentwickler unserer Website und unser Marketingteam arbeiten“, heißt es etwa auf „deine-mode.shop“. Und auch bei „heatsy-hamburg.de“ deuten Name und Aufmachung der Website auf einen Shop in Hamburg hin. Wer hier bestellt, kann leicht übersehen, dass die Ware direkt aus China kommt. „Bemerkt wird der Firmensitz in China meist erst beim Widerruf oder wenn plötzlich Gebühren hinzukommen“, erklärt Kathrin Bartsch, Rechtsexpertin der Verbraucherzentrale Niedersachsen. Sie empfiehlt daher, vor der Bestellung die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB), das Impressum oder die Rubrik „Über uns“ zu prüfen. „Hier wird klar, mit wem man es zu tun hat. Fehlt diese Angabe, ist ohnehin Misstrauen angebracht“, so Bartsch. Das Gleiche gilt, wenn der Kontakt zum Shop-Betreiber nur über ein Formular möglich ist.

Nicht blenden lassen: Preise und Qualität meist anders als erwartet
Die Shops locken mit hochwertigen Produktfotos und niedrigen Preisen. Die Realität sieht oft anders aus: Die Ware wird in der falschen Größe geliefert, ist nicht wie abgebildet oder die Qualität lässt zu wünschen übrig. Aber damit nicht genug: Die anfangs niedrigen Preise können bei Waren aus dem Nicht-EU-Ausland schnell in die Höhe klettern – etwa durch anfallende Zollkosten oder eine Einfuhrumsatzsteuer. So heißt es auf deine-mode.shop: „Die Preise für Produkte, die auf unserer Website angegeben sind, beinhalten die Lieferkosten, schließen jedoch alle Gebühren, Steuern, Zölle, Abgaben oder ähnliche staatliche Abgaben aus.“ Verantwortlich für die ordnungsgemäße Zahlung von Einfuhrsteuern seien Käuferinnen und Käufer.

Erschwerter Widerruf
Gefällt die Ware nicht und soll zurück, steht oft die nächste, böse Überraschung bevor: die Retour-Adresse liegt in Fernost. Im Fall von „deine-mode“ in der Provinz Zhejiang in China. Und auch bei „heatsy-hamburg“ gehen Retouren an das Zentrallager in China. „Kundinnen und Kunden müssen sich auf längere Wartezeiten und hohe Rücksendekosten einstellen – denn die tragen sie laut AGB der Shops selbst“, stellt die Expertin fest.

Wer online ein vermeintliches Schnäppchen findet, sollte genau hinschauen und klären: Wer ist der Vertragspartner und wohin soll die Ware zurückgeschickt werden? Auch die Bedingungen zum Widerruf und zur Reklamation sollten geprüft werden, da diese häufig nicht verbraucherfreundlich sind. Um ein frustrierendes Shopping-Erlebnis zu vermeiden, ist der Blick ins Impressum und in die AGB also unerlässlich.

Bei Fragen hilft die kostenlose Beratung der Verbraucherzentrale Niedersachsen – vor Ort, telefonisch und per Video: www.verbraucherzentrale-niedersachsen.de/beratung

PR

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