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Orange Day 2023 – Jede dritte Frau wird im Lauf ihres Lebens Opfer von Gewalt

Justizministerin Dr. Kathrin Wahlmann: „Wir müssen die Opfer erreichen – sonst helfen die besten Absichten nichts.“ „In Niedersachsen gibt es 45 Frauenhäuser, 29 Standorte der Beratungs- und Interventionsstellen bei häuslicher Gewalt und 46 Gewaltberatungs- und Notrufstellen. Dass wir ein so umfassende Angebot brauchen, illustriert die Gefahr, der Frauen und Mädchen heute immer noch ausgesetzt sind. Statistisch gesehen wird jede dritte Frau im Laufe ihres Lebens Opfer von häuslicher oder sexueller Gewalt. Trotz der entschlossenen Arbeit von Justiz und Polizei und trotz aller Aufklärung bleiben Frauen und Mädchen besonders gefährdet. Deshalb müssen wir nicht nur die Täter entschieden verfolgen, sondern müssen alles in unserer Macht Stehende tun, um den Opfern zu helfen.“

Genau hierin liegt aus Sicht der Justizministerin die Bedeutung des Orange Day: „Der Orange Day schafft nicht nur die dringend erforderliche Aufmerksamkeit für das erschreckende Ausmaß von Gewalt gegen Frauen und Mädchen. Er will auch den Opfern konkret helfen, indem er ihnen einen niedrigschwelligen Zugang zu den vorhandenen Hilfsangeboten ermöglicht. Denn: Die besten Angebote helfen nur dann, wenn die Opfer sie auch kennen. Egal ob die Nummer des Hilfstelefons für Frauen auf den markanten orangen Bänken steht, Plakate an belebten Orten, die auf die vorhandenen Angebote hinweisen, oder Informationsflyer auf öffentlichen Toiletten. Das sind Maßnahmen, die jeden Tag ganz konkret Betroffenen helfen. Deshalb bin ich den vielen Ehrenamtlichen sehr dankbar, die diese Angebote möglich machen.“

Gleichzeitig richtete die Justizministerin den Blick auf die Rolle der Justiz bei der Bekämpfung des erschütternden Ausmaßes häuslicher und sexueller Gewalt: „Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist kein Phänomen, das auf bestimmte Gesellschafts- oder Bildungsschichten beschränkt ist. Der unerträglichen Haltung, dass ‚einem doch schon mal die Hand ausrutschen kann‘ begegnen wir leider auch und gerade dort viel zu oft, wo man es im Jahr 2023 kaum für möglich hält – in der Mitte unserer Gesellschaft, der bürgerlichen Mittelschicht. Das dürfen wir nicht hinnehmen, sondern müssen jeden Tag für das Recht von Frauen und Mädchen auf ein gewaltfreies Leben kämpfen. Die Justiz spielt dabei eine wichtige Rolle. Denn zur Bekämpfung der Gewalt gehört neben Aufklärung auch, alle rechtlichen Mittel gegen die Täter auszuschöpfen – im Strafrecht, im Familienrecht und in allen anderen Rechtsgebieten. Das gilt bei körperlicher Gewalt genauso wie bei jeder anderen Form von Übergriffen, auch und insbesondere im digitalen Raum.“

Mit dieser deutlichen Botschaft verband Dr. Kathrin Wahlmann zugleich einen konkreten Aufruf an die Menschen in Niedersachsen: „Wir alle müssen hinsehen und klar Stellung beziehen, wenn wir Hinweise auf Gewalt gegen Frauen und Mädchen sehen. Am Arbeitsplatz genauso wie im Freundeskreis und der Familie. Scheuen Sie sich bitte im Zweifel nicht, Kontakt mit den zuständigen Gerichten und Behörden aufzunehmen. Wer schweigt, schützt die Täter und macht sich mit ihnen gemein.“

PR
Foto: ninocare / Pixabay

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