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Züge verspäten sich, fallen aus oder sind überfüllt – Was sind die aktuellen Herausforderungen bei der S-Bahn Hannover?

  • Hannover

Hatten sich doch die Schülerinnen, Schüler, Pendlerinnen und Pendler nach der sommerlichen Baustellenpause wieder an den Normalbetrieb gewöhnt, kam es gerade im Oktober und November wieder „dicke“: Züge verspäteten sich, fielen aus oder waren überfüllt. Die S-Bahn machte keinen Spaß. „Wollen wir die Menschen für die Bahn begeistern, muss sie zuverlässig sein.“, begann Grünen Fraktionschef Matthias Brinkmann das Gespräch mit Transdev-Hannover-Geschäftsführer Roman Bartels in einer Gruppensitzung kritisch, zu der Brinkmann ihn und die Pressesprecherin Birgit Krämer Ende November eingeladen hatte.

„Natürlich haben wir einen anderen Leistungsanspruch. Wir waren in den letzten zwei Monaten mit unserer S-Bahn weniger zuverlässig. Klar ist aber auch, dass das System Bahn, auf das wir angewiesen sind, eindeutig störungsanfälliger geworden ist, wodurch wir auch mit vielen Herausforderungen zu kämpfen haben“, erläuterte Bartels verständnisvoll die Lage. In den folgenden Stunden lernten die Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker viel über die marode Schieneninfrastruktur und den Fachkräftemangel im SPNV und ÖPNV. Es wurde darüber gesprochen, dass die aktuelle Infektionswelle auch die S-Bahn trifft und wie es um die Altfahrzeuge steht, die sie über die LNVG vom Vorgänger DB Regio hat übernehmen müssen. „13 Züge waren für den Einsatz in unserem S-Bahn-Netz geplant, jedoch sind zum Jahreswechsel voraussichtlich nur bis zu sechs Züge einsatzfähig. Grund dafür sind Verzögerungen bei der Übernahme – so war die Instandhaltungssoftware erst seit Mai diesen Jahres einsatzfähig. Ebenso kommt es immer wieder zu neu entdeckten technischen Mängeln. Dieser Fehlbestand an Fahrzeugen ist gravierend und muss immer wieder ausgeglichen werden. Dahingegen ist der Anteil an Verspätungen und Ausfällen, die die S-Bahn selbst zu verantworten hat, vergleichsweise gering“, so Bartels.

„Was tun Sie, damit die Lage besser wird?“, hakt SPD-Fraktionschef Dietmar Herbst nach. „Wir bilden fortlaufend Triebfahrzeugführerinnen und Triebfahrzeugführer aus. Zurzeit sind zusammen rund 40 Triebfahrzeugführende und Kundebetreuende in unseren Ausbildungslehrgängen“, berichtet Bartels. „Damit verstärken wir unser Team deutlich. Im Jahr 2023 haben wir 120 neue Mitarbeitende eingestellt.“ Um die fehlenden Züge auszugleichen, helfe man sich innerhalb der großen Transdev- Gruppe deutschlandweit und arbeite im engen Austausch mit den Aufgabenträgern an einem möglichen Fahrzeugersatzkonzept.

Fazit der Ratsgruppe: Die S-Bahn arbeitet hart an einer Verbesserung der Situation. Sie tut offenbar das Ihre, dass die Züge verlässlich sind und genügend Kapazitäten zur Verfügung stehen. Klar ist aber auch: die nächste Baustelle an den Oberleitungen durch die DB Netz kommt bestimmt – und das wohl schon im Frühjahr 2024. Wenn man nicht in das System investiert, geht es kaputt. Aber: „Wir bleiben in jedem Fall kritisch und behalten die S-Bahn im Fokus.“, so die Ratsgruppe einhellig.

PR

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