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Der Weg durch Schmerz und Leid führt über sieben Stationen in den Partyraum

Die Passion Christi, was hat die eigentlich mit heutigen Jugendlichen zu tun? Einem Kreuzweg zu folgen, wie lässt sich das mit ihrem Leben in Verbindung bringen? Antworten darauf finden jedes Jahr Gruppen von jungen Menschen beim ökumenischen Jugendkreuzweg. „Es ist immer die gleiche Geschichte“, sagt Diakonin Katrin Bode, „aber es sind jedes Jahr neue, überraschende Stationen.“ Eine warme Dusche der Komplimente gehört dazu, es geht um letzte Worte, Schmerz und Wut, aber schließlich führt der Kreuzweg in einen Partyraum.

Die Redaktion des „Ökumenischen Jugendkreuzwegs“ liefert einen bebilderten Leitfaden mit Texten, dieses Jahr unter dem Titel „Dein POV“, also dein Point of View, deine Sichtweise, dein Standpunkt. Die Bilder für jede der sieben Stationen sind im Comic-Stil gestaltet. Viele Gemeinden übernehmen Bilder und Texte wie sie sind, erklärt Katrin Bode. In Hildesheim allerdings ist es seit Jahren üblich, dass Jugendliche sich mit dem Kreuzweg auseinandersetzen und mit ihrer eigenen Interpretation eine interaktive Station gestalten.

Dieses Jahr haben Konfirmanden und Konfirmandinnen der Neuapostolischen Gemeinde, der evangelischen Martin-Luther-Gemeinde und der evangelischen Gemeinde Katharina von Bora mitgemacht, weitere Jugendliche der Neuapostolischen Gemeinde, ein Kurs Religion, Werte und Normen der Robert-Bosch-Gesamtschule im elften Jahrgang sowie Ministranten und Ministrantinnen aus unterschiedlichen katholischen Pfarrgemeinden.

Katrin Bode ist froh, dass sich für alle sieben Stationen Gruppen gefunden haben: „Obwohl dieses Jahr die Zeit für die Vorbereitung knapp ist, weil Ostern so früh im Jahr liegt.“ Außerdem sei das Schuljahr kurz, weshalb Schulen, die sonst gern teilnehmen, aus Zeitmangel passen mussten.

Diejenigen, die mitgemacht haben, haben sich einiges einfallen lassen, um die Passion für Betrachter und Betrachterinnen persönlich und gegenwärtig zu machen. So wie die Konfi-Gruppe, zu der Nele Meyer, Linnea Schönekäß und Carlo Behrens gehören. Nur zwei Treffen mussten reichen, um sich zusammen mit Pastorin Doris Escobar mit dem Passionsweg auseinanderzusetzen und die Ideen für zwei Stationen praktisch umzusetzen. Wer den Kreuzweg besucht, kann nun Lob und warme Worte durch Schwarzlicht sichtbar machen, und sich wie Pontius Pilatus mit Seife von Verantwortung reinwaschen.

Besuchende können aber auch selbst mal ein paar Nägel ins Kreuz schlagen, die Trefferquote von Beleidigungen kenntlich machen oder über eigene letzte Worte nachdenken. Letzte Worte? Ein schwieriges Thema für Schülerinnen und Schüler, oder? Aber gerade das finde sie an dem Kurs Religion, Werte und Normen gut, erklärt Lilli Zempel von der RBG: Über Themen zu sprechen, die sonst im Alltag an die Seite geschoben werden.

Immerhin, die letzte Station auf dem Ökumenischen Jugendkreuzweg ist wieder hell und bunt und glitzert: Der Weg endet mit der Auferstehung – im Partyraum.

Der Ökumenische Jugendkreuzweg findet zum zweiten Mal in der Martin-Luther-Kirche statt und ist bis zum 13. März zu sehen. Der Evangelische Kirchenkreisjugenddienst Hildesheim-Sarstedt bietet Führungen für Schulklassen und andere Gruppen an, Anmeldungen dafür telefonisch unter 0 51 21/16 75 30 oder per Mail an kkjd.hildesheim-sarstedt@evlka.de. Die Kirche ist außerdem für Besucher und Besucherinnen am Sonntag, 3. März, von 15 bis 17 Uhr, und Sonntag, 10. März, von 12 bis 14 Uhr, geöffnet.

Wiebke Barth
Fotos: Wiebke Barth

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