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Überlebt nach 24 Grad Körpertemperatur

Es herrschten noch Minusgrade, als der junge Mann bewusstlos in Hildesheim aufgefunden wurde. Der schnell gerufene Rettungswagen brachte ihn umgehend ins Helios Klinikum. Mit einer Körpertemperatur von nur noch 24 Grad Celsius sowie einem Herzstillstand wurde er in die Notaufnahme eingeliefert. Da alle Reanimationsversuche erfolglos blieben, wurde Unterstützung aus der Anästhesie in Form einer ECMO zur schnelleren Erwärmung des Körpers in den Schockraum angefordert. Dank des speziellen ECLS-Verfahrens, konnte der Kreislauf des Patienten nach 20 Minuten wiederhergestellt werden. Nach wenigen Tagen auf der Intensivstation zeigte sich, dass er die Klinik ohne bleibende neurologische Schäden verlassen kann. Ein Erfolg, der keineswegs selbstverständlich war.

Stellvertretend für das gesamte Team (v.l.): Sybille Beitzenkroll, Dr. Claudia Höfer, Dr. Sandra Feldner-Riegert, Svenja Strube, Stella Willemsen und Dr. Christian Theis mit ECMO im Schockraum der Notaufnahme.

„Jemanden aus einer solchen Situation überhaupt zurückzuholen ist schon extrem selten. Ihn dann auch noch weitestgehend gesund zu entlassen habe ich bisher noch nicht erlebt“, erzählt Dr. Christian Theis, Direktor des Zentrums für Anästhesiologie und kommissarischer Chefarzt des Notfallzentrums am Helios Klinikum Hildesheim. „Das war perfektes Teamwork in Verbindung mit modernster Medizintechnik.“ Zum einen meint er damit den Einsatz der ECMO (Extrakorporale Membranoxygenierung), einer modernen Herz-Lungen-Maschine, die es ermöglicht hat, die Körpertemperatur schneller wieder zu erhöhen. Zum anderen aber vor allem das ECLS-Verfahren (Extracorporeal Life Support), dass bei Herz-Kreislaufstillstand eingesetzt werden kann, wenn übliche Reanimationsmaßnahmen nicht erfolgreich sind. Dabei werden die Kanülen der ECMO sowohl in Venen als auch Arterien des Patienten eingebracht, um ein paralleles Kreislaufsystem zu schaffen, das den Patientenkreislauf unterstützt. Nach rund 20 Minuten lag die Körpertemperatur dadurch schon wieder bei 28 Grad Celsius und der Patient konnte erfolgreich reanimiert werden. „Um diese Technik zielführend einsetzen zu können, muss die entsprechende Expertise im Team vorhanden sein. Neben der ECMO verfügen wir als zertifiziertes Cardiac Arrest Center über die optimalen Strukturen“, betont Theis.

Entlassung nach sechs Tagen

Nach der Reanimation wurde der Patient inklusive ECMO auf die Intensivstation verlegt. Bereits am selben Abend konnte die Maschine bei einer Körpertemperatur von 37 Grad Celsius wieder entfernt und die Arterie operativ verschlossen werden. Nur zwei Tage später wurde mit der Beatmungsentwöhnung begonnen, kreislaufunterstützende Medikamente wurden abgesetzt und die aufrechterhaltende Narkose beendet. „In den nachfolgenden klinischen und bildgebenden Untersuchungen wurden keine Auffälligkeit festgestellt, sodass wir den Patienten bereits nach sechs Tagen in gutem Zustand entlassen konnten. Ein günstiger Faktor war dabei auf jeden Fall, dass er mit Anfang 30 noch recht jung war“, berichtet der Chefarzt. „Wir sind sehr stolz auf diese Leistung und freuen uns, der Hildesheimer Bevölkerung eine solche Spitzenmedizin anbieten zu können.“

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