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Das Wasser steht uns bis zum Hals – Performance von Extinction Rebellion am 11. Juli an der Tonkuhle

HILDESHEIM. „Das Wasser steht uns bis zum Hals“, sagt die Hildesheimer Ortsgruppe der Klima und Umweltbewegung Extinction Rebellion. Am Sonntag, 11. Juli, wird die Gruppe um 15 Uhr mit  einer Performance an der Tonkuhle auf die drohenden Auswirkungen der Klimakrise aufmerksam  machen. Insbesondere soll die Rolle der irreversiblen Kipppunkte thematisiert werden. 

Die Überschwemmungen der Innerste im Juli 2017 und die Überflutungen durch den Starkregen  vor wenigen Tagen in Süddeutschland sind ein kleiner Vorgeschmack dessen, was noch kommt –  wenn Politik und Wirtschaft nicht sofort umsteuern. Die fortschreitende Erderwärmung lässt schon  jetzt Eiskappen an den Polen schmelzen und den Meeresspiegel steigen. In Deutschland hat die  Erwärmung seit dem Beginn der systematischen Wetteraufzeichnung im Jahr 1881 nach Angaben  des Deutschen Klima-Konsortiums bereits um fast zwei Grad zugenommen.  

„Damit liegt Deutschland deutlich über dem globalen Durchschnitt. Es ist absehbar, dass extreme  Wetterereignisse in den nächsten Jahren stark zunehmen werden“, so Susanne Reinhardt von XR  Hildesheim. „Wir befinden uns in einem Notfall – ein Notfall, der unsere Lebensgrundlagen  bedroht. Ein Notfall, der von unserer Regierung nicht mal ansatzweise als solcher behandelt wird.“  Nach Erkenntnissen des Weltklimarats stehe der Zusammenbruch ganzer Klima- und Ökosysteme  und damit um den Zusammenbruch unserer Lebensgrundlagen bevor, so Susanne Reinhardt.  

Zum Gegensteuern bleiben nach Ansicht des Weltklimarats nur noch wenige Jahre. Dazu  Josephine Konopka von XR Hildesheim: „Also lasst uns selbst wirksam werden: Lasst uns die  Stadt begrünen, Minibiotope schaffen, lasst uns regional einkaufen, auf den ÖPNV oder das  Fahrrad umsteigen, Land- und Forstwirtschaft nach ökologischen Aspekten ausrichten, bewusst  und nachhaltig mit unseren Ressourcen umgehen.“  

Es gebe einiges, was einzelne Menschen bewegen können, so die Klimabewegung. „Aber  zeitgleich müssen wir auch auf politischer Ebene, die notwendigen Veränderungen einfordern.  Denn wirkungsvolle Maßnahmen sind bekannt, werden aber aus Lobbyinteressen nicht umgesetzt.  Wir brauchen einen sofortigen Ausstieg aus fossiler Energie, eine Mobilitäts- und Agrarwende, eine  sozial verträgliche CO2 Steuer und Gesetze, die Ökozid strafbar machen, um den Verlust an  Biodiversität aufzuhalten und schnellstmöglich die Treibhausgasemissionen zu senken“, sagt Anja  Krauss. 

Hintergrund: 

Das Pariser Abkommen soll die Erwärmung auf deutlich unter zwei Grad, möglichst aber 1,5 Grad  beschränken. Der Bericht des Weltklimarats (IPPC) zeigt bereits für eine Erwärmung um zwei  Grad schwerwiegende globale Folgen für Mensch und Natur auf. Aktuell steuern wir aber sogar auf  eine Erwärmung um rund drei Grad und mehr zu (IPPC). Mit der Folge, dass die Zahl der  Menschen in Europa mit einem hohen klimabedingten Sterberisiko drei Mal so hoch wäre wie bei  1,5 Grad; insbesondere in Zentral- und Südeuropa.  

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