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Verkehrsunfall- und Verkehrsstatistik 2020: Rückläufige Verkehrsunfallzahlen insgesamt

ALFELD. Im Zuständigkeitsbereich des PK Alfeld mit der Stadt Alfeld, den Gemeinden Sibbesse und Freden sowie dem Flecken Duingen ereigneten sich im Jahr 2020 insgesamt 665 Verkehrsunfälle, die polizeilich bekannt wurden und somit 172 weniger als im Vorjahr. Die Zahl der Leichtverletzten ist von 110 auf 83 gesunken und liegt somit wieder auf dem Niveau von 2018. Die Zahl der Schwerverletzten ist mit 18 um 6 im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Im Berichtszeitraum gab es eine Unfalltote. Das ist ein Unfallopfer weniger als 2019.

Die Zahlen im Überblick

In 2020 ist ein deutlicher Rückgang bei den polizeilich aufgenommenen Verkehrsunfällen festzustellen. Dieser Trend ist aber sicherlich auf den durch die Corona-Pandemie bedingten Rückgang des Fahrzeugverkehrs insgesamt erklärlich.
In 2020 ereigneten sich 390 Verkehrsunfälle innerhalb und 275 außerhalb geschlossener Ortschaften. Das Verhältnis hat sich zu 2019 (495 /341) kaum verändert. Der tödlich geendete Verkehrsunfall ereignete sich außerhalb einer geschlossenen Ortschaft.

Im August befährt ein 19-jähriger Pkw-Fahrer mit einem Audi Sportwagen die B3 in Richtung Hannover. Zwischen Godenau und Dehnsen kollidiert dieser mit einem entgegenkommenden Pkw und schleudert anschließend gegen einen Baum. Die 28-jährige Beifahrerin verstirbt noch an der Unfallstelle, die anderen Beteiligten werden leicht verletzt. Der Fahrzeugführer war zu schnell unterwegs und stand dazu noch unter dem Einfluss berauschender Mittel.

Innerhalb wurden 10 und außerhalb geschlossener Ortschaften wurden 8 Personen schwer verletzt. 40 Verkehrsteilnehmer wurden innerhalb und 43 außerhalb einer geschlossenen Ortschaft leicht verletzt.

1.1 Wildunfälle

Im Berichtszeitraum ereigneten sich 159 Verkehrsunfälle mit Wildtieren. In 2019 waren es noch 195. Die Unfallzahlen sind auch in diesem Bereich deutlich rückläufig. Dennoch ist der Anteil an den Gesamtunfallzahlen mit ca. ¼ aller Unfälle beträchtlich. Auch hier ist sicherlich die Abnahme des Fahrzeugverkehrs zu den relevanten Zeiten durch die Corona-Pandemie ein Erklärungsansatz.

Es ist weiterhin wichtig, dass alle Verkehrsteilnehmer aufmerksam fahren sollten. Das gilt insbesondere in der Dämmerung. Gerade in der Dämmerung ist eine Reduzierung der Geschwindigkeit ein probates Mittel, um auf plötzlich am Fahrbahnrand auftauchendes Wild richtig zu reagieren und Unfälle zu verhindern.

1.2 Verkehrsunfallfluchten

Im Jahr 2020 waren mit 137 Verkehrsunfallfluchten 59 Fälle weniger als im Vorjahr zu verzeichnen. Es konnten 52 Verkehrsunfallfluchten aufgeklärt und die Verursacher ermittelt werden. Das entspricht einer Aufklärungsquote von 37,96 %. Ursächlich für diese Entwicklung ist der Rückgang von Verkehrsunfallfluchten auf öffentlichen Parkplätzen, wie z.B. von Discountern oder Verbrauchermärkten.

Dennoch ist das Polizeikommissariat Alfeld ist weiterhin bestrebt, die unaufgeklärten VUFluchten weiter zu minimieren.

Hierbei ist die Polizei auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen. Gerade bei sogenannten „Parkplatzremplern“ zeigt es sich häufig, dass diese von anderen Parkplatznutzern beobachtet werden. Sich hier die entsprechenden Daten vom sich entfernenden Unfallbeteiligten zu merken, zu notieren oder gar ein Foto vom Verursacherfahrzeug mit dem Handy aufzunehmen, wäre für die weiteren Ermittlungen hilfreich.

1.3 Fahrten unter Alkohol- oder Drogeneinfluss

In 2020 wurden 44 Fahrzeugführer unter Alkoholeinfluss stehend festgestellt. 9 von ihnen waren dabei an einem Unfall beteiligt. 47 Fahrzeugführende führten ein Kraftfahrzeug unter Drogeneinfluss. 2 davon verursachten einen Unfall.

Im zurückliegendem Jahr wurden im Vergleich zu 2019 über 40 % mehr Verkehrsteilnehmende festgestellt, die unter dem Einfluss berauschender Mittel oder Medikamenten am Straßenverkehr teilgenommen haben.

  1. Geschwindigkeitsverstöße

In 2020 wurden durch die Mitarbeiterinnen des PK Alfeld 533 Verkehrsteilnehmer festgestellt, die die zulässige Höchstgeschwindigkeit überschritten hatten. Neben 394 erhobenen Verwarngeldern wurden 139 Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet. Sieben Fahrzeugführerinnen waren so schnell unterwegs, dass gegen sie ein Fahrverbot verhängt wurde.

Überhöhte Geschwindigkeit gehört auch weiterhin zu den klassischen Hauptunfallursachen. Bei Unfällen, die auf Geschwindigkeitsüberschreitungen zurückzuführen sind, sind insbesondere außerorts häufig schwerverletzte oder getötete Unfallbeteiligte zu beklagen.

  1. Verstöße Rückhaltesysteme (Sicherheitsgurt) und Handynutzung

Obwohl die Nutzung der Rückhaltesysteme seit Jahren vorgeschrieben ist, wird der „Gurt“ häufig nicht vor Fahrtantritt angelegt. Im Falle eines Unfalls hat das häufig erhebliche Folgen für die Fahrzeuginsassen. Bei Kontrollen wurden im Jahr 2020 insgesamt 158 Verstöße gegen die Gurtanlegepflicht festgestellt.

Die Nutzung des Mobiltelefons während der Fahrt ist ebenfalls schon lange verboten, weil die daraus resultierende Ablenkung ein erhöhtes Unfallrisiko mit sich bringt. Trotzdem werden weiterhin fleißig Telefonate ohne Freisprecheinrichtung geführt, Nachrichten geschrieben sowie gechattet. 129 Verkehrsteilnehmende wurden dabei im zurückliegenden Jahr festgestellt. Das sind fast 45% mehr Verstöße, die festgestellt worden sind, wie in 2019. 36 Radfahrende wurden dabei ertappt, wie sie während der Fahrt ihr Mobiltelefon benutzten.

  1. Sonstige Verkehrsstraftaten

Im Jahr 2020 wurden 46 Verkehrsteilnehmer festgestellt, die keine oder nicht die erforderliche Fahrerlaubnis hatten.

  1. Fahrradfahrende

13 Radfahrerinnen und 1 Pedelec-Fahrerin waren im zurückliegenden Jahr an einem Unfall beteiligt. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Rückgang um ca. 1/3 (23).

In 2020 wurde durch die Polizei in Niedersachsen ein Schwerpunkt der Verkehrssicherheitsarbeit auf die Thematik „Fahrradfahrende im Straßenverkehr“ gelegt. Neben Präventionsveranstaltungen, die größtenteils durch die Corona-Pandemie nur mit erheblichen Einschränkungen durchgeführt werden konnten, lag der Fokus auf Fahrradfahrende und ihre Zweiräder, aber auch das Verhalten der motorisierten Verkehrsteilnehmer gegenüber den Radfahrenden.

Es konnten dennoch vier Präventionsveranstaltungen an Schulen durchgeführt werden. Ferner wurden 672 Fahrräder und Pedelecs und deren Fahrer*innen überprüft. Dabei wurde festgestellt, dass 127 Fahrräder nicht den Ausrüstungsvorschriften entsprachen oder Mängel aufwiesen, wie z.B. eine defekte Bremse oder fehlende oder funktionsuntüchtige Beleuchtung.

377 Fahrradfahrende haben sich nicht an die geltenden gesetzlichen Bestimmungen gehalten. Die Palette reicht hier vom Fahren unter Alkohol, Nutzung des Handys oder von Kopfhörern während der Fahrt, bis hin zum Befahren eines Radweges in falscher Richtung oder Fahren auf dem Gehweg.

  1. Auf einen Blick
  1. Ausblick

Mit Blick auf die Unfallzahlen und hier, insbesondere die Zahl der Verkehrsunfälle mit schwer verletzten Personen, muss auch in 2021 die Verkehrssicherheitsarbeit weiterhin einen entsprechend großen Stellenwert einnehmen. Ziel kann es nur sein, die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Getöteten und Schwerverletzten weiter auf einem niedrigen Niveau zu halten bzw. den positiven Trend fortzusetzen.

Da Alkohol und Drogen im Straßenverkehr sowie Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit auch weiterhin zu den Hauptunfallursachen zählen, wird das PK Alfeld einen Fokus auf diese Thematiken setzen und an der konsequenten Kontrolltätigkeit festhalten.

ots

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