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Taufboom nach der Flaute – Kirchliches Leben 2020 stark von Corona-Pandemie beeinflusst

ALFELD/ELZE. Die Zahl der Mitglieder im Kirchenkreis Hildesheimer Land-Alfeld ist im vergangenen Jahr um 2,3 Prozent geschrumpft. Zum Stichtag 31. Dezember 2020 gehörten 69573 Menschen der Evangelisch-lutherischen Kirche an. Als positives Signal werteten die beiden Superintendenten Katharina Henking (Alfeld) und Christian Castel (Elze) die rückläufige Zahl der Kirchenaustritte. Gegen den Trend gab es mit 619 deutlich weniger Austritte als im Vorjahr, als 720 Mitglieder die Kirche verließen.

Die Taufen im Kirchenkreis Hildesheimer Land-Alfeld haben in diesem Jahr stark zugelegt.

Wie im gesamten Land war das kirchliche Leben in der Region im Jahr 2020 durch die Corona-Pandemie gekennzeichnet. Da Familienfeiern nur in sehr kleinem Rahmen möglich waren und auch die Zahl der BesucherInnen bei Gottesdiensten stark beschränkt wurde, sind viele Taufen und Trauungen auf einen späteren Zeitpunkt verschoben worden. Genauer gesagt auf dieses Jahr. Denn nach den Worten der beiden Superintendenten gebe es für 2021 einen regelrechten „Taufboom“, und auch die Zahl der Hochzeiten schieße in die Höhe.

Dank kreativer Formate sei die Kirche trotz der coronabedingten Einschränkungen des vergangenen Jahres stets präsent gewesen. So hätten die Mitarbeitenden in den Kirchengemeinden und Einrichtungen in kürzester Zeit digitale wie analoge Formate entwickelt, um Menschen auch unter den völlig veränderten Bedingungen zu begleiten. Katharina Henking: „Ich bin beeindruckt von der Fülle der Ideen und Impulse: ob Online-Gottesdienste, Telefon- und Briefaktionen oder Kurzandachten unter freiem Himmel. Die Wäscheleine vor dem Pfarrhaus mit Gebeten to go: diese Aktivitäten lassen sich in der althergebrachten Systematik nicht abbilden.“ Ihr Kollege Christian Castel wies auf das neue Format der „Mutmacher-Texte“ hin, die wöchentlich in den Elzer und Duinger Geschäften ausliegen und regelmäßig nach kurzer Zeit vergriffen sind.

Dass es im vergangenen Jahr auch 66 Kircheneintritte gab, hat Christina Castel positiv überrascht: „So schlecht sieht es also gar nicht aus.“ Für Katharina Henking sind die Zugänge Ansporn genug, um aktiv für weitere Eintritte zu werben. Zwar gebe es im ländlichen Raum mit seinen schwierigen Strukturen und dem demographischen Wandel mehrere vakante Pfarrstellen. Dank engagierter SpringerpastorInnen könne dieses Defizit aber abgemildert werden. „Kirchliche Arbeit findet jenseits aller Statistiken statt. Sie dient dem Leben, was sich in keiner Zahl ausdrückt“, sagte Katharina Henking.

Peter Rütters
Foto: Jens Schulze/Landeskirche Hannover

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