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Sonderausstellung im Töpfermuseum Duingen: „Jochen Rüth – Gefässe“

Sie schillern rot, blau, türkis oder braun. Mal bedeckt die Glasur das ganze Gefäß, mal stoppt eine fette Glasur oberhalb des Fußes und legt das weiße Porzellan darunter frei. Ein dicker Tropfen bildet den Abschluss, wenn die Glasur rechtzeitig gestoppt wird. In der Teeschale mit dem türkis schimmernden Seladon-Auftrag kann sich der Betrachter in der Tiefe der Glasur verlieren. Weich in ihrer Oberfläche sind die Shino Schalen, eine im 16. Jahrhundert in Japan entwickelte Keramikgattung. Den runden Schalen sind entgegengesetzte Linien aufgesetzt, die dunkel hervorgehoben sind. Der Scherben selbst ist gräulich aus einer Mischung aus Porzellan und Steinzeug. Während die Shinos, wie auch die Seladon Schalen glatt und einschmeichelnd sind, fühlen sich die Hidasuki Schalen und Gefäße rau an ihrer Oberfläche an. Das grob schamottierte Steinzeug ist von feinen Linien gezeichnet, die aus Gräsern und Stroh entstanden sind. Sie wurden vor dem Brand auf den Scherben aufgebracht und zeichnen so das Gefäß mit abstrakten Bildern.

Im Gegensatz zu den auf der Scheibe in der Symmetrie gedrehten Gefäßen stehen die skulpturalen Vasen. Schroff, grob, urwüchsig in der Architektur, fast wie Steine, die der Natur entnommen worden sind, sind sie doch auch Gefäße, die der Keramiker geformt hat. Hier zeigt sich der Keramiker auch als Bildhauer. So unterschiedlich die Gefäße und Gefäßobjekte sind, so zeigen sie doch alle ihre fesselnde Ästhetik. Dass sie als Gefäße einen praktischen Nutzen besitzen kann ihnen den Anspruch als künstlerische Arbeit dabei nicht verwehren.

Keramiker, Bildhauer, Künstler ist Jochen Rüth aus Altisheim. Auch wenn der Betrachter annehmen könnte, alle Objekte seien von unterschiedlichen Meistern erstellt, sie alle stammen aus den Händen von Jochen Rüth. Jochen Rüth, 1960 in Würzburg geboren, hat in verschiedenen Werkstätten gelernt. Anschließend hat er seine Fähigkeiten in eigenen Ateliers vertieft bis hin zur Akribie. Wie ein Alchimist hat Rüth Glasuren erprobt und ihr Resultat auf unterschiedlichen Scherben zur Wirkung gebracht.  Bis nach Australien und Neuseeland sind seine Arbeiten ausgestellt worden. Und er wurde mit nationalen wie internationalen Preisen ausgezeichnet.

Im Töpfermuseum in Duingen sind die Arbeiten von Jochen Rüth ab dem 3. Juli 2022 bis 25. September 2022 zu sehen. Eröffnet wird die Ausstellung am 3. Juli um 15:00 Uhr, unter anderem mit einem Redebeitrag von Margret Faita, Galeristin aus Hameln.

Die Keramik kann käuflich erworben werden.

Öffnungszeiten: jeweils mittwochs + sonntags von 15 – 17 Uhr, oder nach Voranmeldung. Der Eintritt ist frei.

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