Das Thema Kinderarmut ist ein gesellschaftliches Querschnittsthema mit vielen Facetten und Auswirkungen. Die Sozialdaten der Stadt Alfeld (Leine), die die Stabstelle Integrierte Sozialplanung des Landkreises Hildesheim zusammengetragen hat, zeigen, dass Kinderarmut hier jedes siebte Kind betrifft. Um ein besseres Verständnis der Zusammenhänge und konkreten Auswirkungen von Kinderarmut für die Stadt Alfeld zu gewinnen, hat der Runde Tisch Kinderarmut des Landkreises Hildesheim nun gemeinsam mit dem Dezernat I der Stadt Alfeld (Leine) und dem Dezernat für Jugend, Soziales und Integration des Landkreises Hildesheim eine vertiefende Umfrage in Umlauf gebracht.
Kinderarmut wird im wissenschaftlichen Diskurs in der Regel mit Familienarmut gleichgesetzt. Der Haushalt, in dem die Kinder leben, ist arm, er verfügt also über unzureichende Ressourcen bzw. einen geringen Lebensstandard. Somit entscheidet die soziale Lage der Eltern über die soziale Lage der Kinder. Die soziale Lage wirkt sich empirisch belegt auf die Schul- und Bildungserfolge und damit auch auf die weitere Lebensperspektive aus. Auch die gesellschaftliche Teilhabe sowie die psychische und physische Gesundheit sind bei armutsbetroffenen Kindern häufig vermindert.
Die nun veröffentlichte Umfrage richtet sich an in erster Linie an Eltern. Neben den Sozialdaten wie grober Wohnbereich, Alter und Anzahl der Kinder im Haushalt werden insbesondere Fragen zu konkreten Lebensumständen gestellt. Angelehnt an die unterschiedlichen Dimensionen für Armut geht es um die Themen Gesundheit, soziale und kulturelle Teilhabe, Ernährung, Bildung und Konsum. Die Projektpartner erhoffen sich, anhand dieser vertiefenden Einblicke, passgenauere Angebote oder auch Informationskampagnen entwickeln zu können.
Die Umfrage dauert maximal acht Minuten und kann von Eltern eigenständig oder gemeinsam mit Kita-Personal oder Lehrkräften ausgefüllt werden. Bis zu den Herbstferien sollen mindestens 200 Eltern teilgenommen haben. Die Umfrage wird nicht nur auf den Elternabenden, sondern auch in den Beratungsstellen und Jugendhäusern vor Ort verteilt. Sie ist auf der Internetseite der Stadt Alfeld (Leine) unter www.alfeld.de/politik-verwaltung/umfragesozialraumkonferenz aufrufbar.
Die Ergebnisse der Umfrage werden im Januar 2024 gemeinsam mit Akteurinnen und Akteuren aus dem Bildungs- und Sozialbereich im Rahmen einer Sozialraumkonferenz aufgearbeitet und diskutiert. Im Anschluss werden Maßnahmen abgeleitet.
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Foto: Fox / Pexels
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