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Letafat erhält ihr Lächeln zurück

HILDESHEIM. In nur einem einzigen Eingriff haben die Plastischen Chirurgen des Helios Klinikum Hildesheim die schweren Verbrennungen auf der rechten oberen Körperhälfte der 5-jährigen Letafat aus Afghanistan durch Hauttransplantate und Lappenplastiken ersetzt.

 

Die fünfjährige Letafat aus Afghanistan hat ein grausames Schicksal erlebt: Durch einen schweren Unfall mit Öl hat sie in ihrer Heimat schwerste Verbrennungen am Hals, Hinterkopf, rechten Brustkorb und in der rechten Achselhöhle erlitten. Die Verbrennungen waren teilweise so tief, dass sie durch alle Hautschichten bis auf die Muskeln gingen. Sie konnte den rechten Arm nicht mehr heben, den Kopf nicht frei bewegen und nicht richtig essen, da die Lippe schief nach unten gezogen wurde. In Afghanistan wurden bereits mehrere Hauttransplantationen durchgeführt, die leider misslungen sind. Dem kleinen Mädchen drohte die soziale Ächtung. Durch die Kooperation mit dem Friedensdorf International e.V. kam Letafat ans Helios Klinikum Hildesheim und ihr wurde von den Plastischen Chirurgen unter der Leitung von Prof. Dr. Bernd Rieck mit nur einem Eingriff geholfen. „Wir haben mit zwei OP-Teams und vier Chirurgen in nur vier Stunden die Kontraktur am Hals mit einem Hautlappen von der Schulter beseitigt, die kahle Stelle am Hinterkopf erheblich verkleinert und die Kontrakturen der Achsel, des Ellenbogens sowie des Handgelenks beseitigt und mit Hauttransplantaten versorgt“, erzählt Prof. Rieck, Chefarzt der Klinik für Plastische, Ästhetische und Handchirurgie des Helios Klinikum Hildesheim. Noch in 2008 waren für einen ähnlichen Eingriff bis zu fünf Operationen nötig. So auch bei dem ersten afghanischen Kind, das am Klinikum behandelt wurde, Miradjan. Der Junge hatte eine ähnliche Verletzung wie Letafat und auch ihm wurde ein großer Hautlappen aus der Schulter transplantiert, um den Hals abzudecken. Bei Letafat sind inzwischen alle Transplantate vollständig verheilt. Jetzt wartet sie im Friedensdorf auf den Rückflug in die Heimat zu ihrer Familie und ihren Geschwistern.

v.l.: Prof. Dr. Bernd Rieck, Letafat und Annette Oldeweme

„Diese Kinder sind anders als deutsche Kinder“, so Prof. Rieck. „Sie sind auf beachtliche Weise reif. Man muss bedenken, dass ihre Herkunftsländer teils von Krieg geprägt sind und die Kinder schlimme Schicksale erlitten haben. Letafat hatte Verbrennungen bis fast auf die Muskeln, das müssen höllische Schmerzen gewesen sein. Und trotzdem sind die Kinder so angenehm im Umgang – das erleichtert dem Arzt den Umgang mit den Kindern, trotz Sprachbarrieren. Alle Ärzte und Krankenschwestern kümmern sich sehr liebevoll um die Kinder. Dabei sind auch die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen von Kind im Krankenhaus besonders wichtig, die immer mit eingeschaltet werden, wenn Kinder aus dem Friedensdorf zu uns kommen. Sie tragen einen großen Teil zum Erfolg bei.“

Funktion und Aussehen sind wiederhergestellt

Dadurch, dass alles in einer OP umgesetzt werden konnte, war auch nur eine Narkose nötig, was sich positiv auf den gesamten Verlauf und die Genesung des Mädchens auswirkt. Und das merkt man dem Mädchen auch an. Nachdem der Gips abgenommen werden konnte, hat Letafat mit Hilfe der Krankengymnastik ihre Beweglichkeit trainiert und schnell gute Erfolge erzielt. Sie kann den Ellbogen wieder vollständig strecken und die Schulter bis zu 90° Grad heben. Mit dem Eingriff wurde nicht nur die Funktion von Arm, Ellenbogen und Hand rekonstruiert, auch die Ästhetik wurde wiederhergestellt: Der Mund ist wieder gerade und Letafat kann normal essen und sogar wieder Lächeln.

„Wenn Letafat im Friedensdorf weiter fleißig Krankengymnastik macht, wird sie für ihre Schulter auch wieder einen 120 Grad Winkel erreichen. Zumindest kann sie sich jetzt schon wieder selbst am Ohr kratzen“, sagt Prof. Rieck mit einem zufriedenem Lächeln. Die Kooperation mit dem Friedensdorf International besteht seit dem Jahr 2010. Die Behandlungskosten trägt das Helios Klinikum Hildesheim, die Kosten für Flug und Unterkunft werden vom Friedensdorf übernommen.

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