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Extremwetter in Niedersachsen – Umweltminister Olaf Lies: Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen deutlich verstärken!

NIEDERSACHSEN. Aufgrund der aktuellen Dürre in Niedersachsen hat Umweltminister Olaf Lies auf die Folgen des Klimawandels hingewiesen. „Der Klimawandel ist eine schleichende und damit oft nicht im Alltag wahrgenommene Entwicklung. Die Wetterextreme der letzten Jahre führen uns allerdings dramatisch die Auswirkungen vor Augen:

Vor genau einem Jahr brachte das Tief „Alfred“ vom 24. bis zum 26.07.2017 extreme Regenmengen vor allem im südlichen Niedersachsen. Mehrere Messstationen meldeten in 48 Stunden über 150 Liter Regen pro Quadratmeter [l/m²] und es entstanden neue Niederschlagsrekorde für den Juli. Ein Hochwasser mit Millionenschäden für Hausbesitzer und Kommunen und aktuell Hitze und Trockenheit mit Schäden für die Landwirtschaft und die Infrastruktur“, sagte der Minister. Auswertungen der Daten von Niederschlagsmessstationen im südöstlichen Teil von Niedersachsen haben zum Beispiel ergeben, dass von Mai bis Mitte Juli 2018 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nur etwa 1/4 bis 1/3 des 10-jährigen mittleren Niederschlags gefallen sind. Die niederschlagsärmste Station für den Zeitraum Mai bis Mitte Juli 2018 ist Braunschweig-Völkenrode mit 55 mm Niederschlag gegenüber rund 200 mm im 10-jährigen Mittel.

Die Landwirtschaft befürchtet erhebliche Ernteeinbußen, Milch- und Mastbetriebe haben Probleme, Futtermittel für ihre Tiere bereitzustellen. Die Waldbrandgefahr ist in Niedersachsen extrem hoch und die Vegetation leidet. Diese Beispiele machen uns deutlich, wie vielfältig die Betroffenheit bereits ist. „Wir müssen die Klimaauswirkungen in den niedersächsischen Regionen deshalb auf der Grundlage der neusten wissenschaftlichen Erkenntnisse analysieren und daraus Anpassungsmaßnahmen identifizieren. Die Regionen und Kommunen wollen wir als Landesregierung im Anpassungsprozess unterstützen“, sagte Umweltminister Olaf Lies. „Dafür richten wir ein Klimakompetenzzentrum ein, das Grundlagen zum Klimawandel und daraus abgeleitete Anpassungsmaßnahmen erarbeitet. Vorhandene Kompetenzen sollen gebündelt sowie strategische Programme für die regionsspezifischen und sektoralen Handlungsfelder entwickelt werden. Die Folgen des Klimawandels treffen uns in Niedersachsen direkt, und sie sind weltweit oft existenziell zu spüren. Viele Millionen Menschen werden in den nächsten Jahrzehnten ihre Heimat alleine durch den Anstieg des Meeresspiegels, durch Wassermangel oder Ernteverluste verlieren.

Das trifft die ärmsten Menschen der Erde leider als erstes und wir als Industriegesellschaft tragen dafür die Verantwortung. Leider taucht dieses Thema immer nur in den Sonntagsreden der Politik auf. Digitalisierung und Infrastrukturausbau bleiben wichtige Themen, funktionieren wird das System aber nur, wenn wir es in Einklang mit der Bewahrung unserer Lebensgrundlage bringen. Darum brauchen wir nicht nur Milliarden für diese Themen, sondern auch für den Klimaschutz und leider – durch unsere Versäumnisse der Vergangenheit – auch für die Bekämpfung der Klimafolgen.“ So unterschiedlich die Erscheinungsformen des Klimawandels sind, für beide Wetterextreme finden sich Hinweise, dass die gemeinsame Ursache im Klimawandel begründet ist. Im Klimareport des Deutschen Wetterdienstes wird für Niedersachsen bis 2050 ein Temperaturanstieg von bis zu 3 °C und bis 2100 von 5 °C im „Weiter wie bisher“-Szenario prognostiziert. Wenn global unsere Energieversorgung weiter wie bisher überwiegend auf fossile Energieträger beruht, wird also die 2°C-Leitplanke deutlich überschritten.

Nachfolgende Generationen werden mit drastischen Folgen des Klimawandels zu kämpfen haben. „Um die weltweit vereinbarte 2°C-Leitplanke noch zu erreichen, brauchen wir einen konsequenten und schnellen Ausbau der Erneuerbaren Energien und damit eine schnellere Energiewende. Der Bund täte gut daran, beim Ausbau nicht weiter auf der Bremse zu stehen und beispielsweise den Ausbau der Netze zu forcieren“, sagte Lies. „Die konsequente Umstellung der Energieversorgung auf erneuerbare Energien bringt zukunftsfähige Arbeitsplätze, Stärkung der Volkswirtschaft durch vermiedene Energieimporte, Unabhängigkeit und nicht zuletzt Friedenspolitik!“ Klimareport des Deutschen Wetterdienstes für Niedersachsen.

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