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Praxisnah, schnell und unbürokratisch: Ministerin Barbara Otte-Kinast lud Kammer und Landvolk zum Dürregespräch

HANNOVER. Wie groß sind die Folgen der anhaltenden Dürre der letzten Monate in Niedersachsen? Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast lud die Spitzen des Landvolks Niedersachsen und der Landwirtschaftskammer Niedersachsen nach Hannover ein, um sich über das Ausmaß der Schäden informieren zu lassen. Das vorläufige Ergebnis bestätigte ihre Befürchtungen: Nahezu jeder Landkreis ist betroffen, wobei die Ernteeinbußen je nach Ackerkultur und Region recht unterschiedlich sind. Sehr stark leidet auch das Grünland unter Hitze und Trockenheit. Es zeichnet sich ein Schwerpunkt in Ostfriesland und im sogenannten „nassen Dreieck“ in der Elbe-Weser-Region ab. Aber auch die Betriebe im Mittelweser-Raum verzeichnen überdurchschnittlich starke Einbußen. Die Auswirkungen auf die Viehzahlen und die Veredelung können gegenwärtig noch nicht beziffert werden, werden aber erheblich sein.

„Es muss darum gehen, praxisnah, schnell und unbürokratisch zu helfen“, betonte Ministerin Barbara Otte-Kinast. Dem schloss sich Landvolk-Präsident Albert Schulte to Brinke an: „Wir benötigen zielgenaue Maßnahmen und effektive Unterstützung für die Betriebe, die wirklich in Not sind. Dazu zählen darüber hinaus flexible und praktikable Entscheidungen, damit alle unsere Betriebsleiter die erheblichen Folgen der lang anhaltenden Dürre abmildern können.“

Diskutiert wurde unter anderem der Zwischenfruchtanbau auf Ökologischen Vorrangflächen. Die EU gibt allerdings vor, dass vor einer Nutzung der Zwischenfrucht zu Futterzwecken eine Frist von acht Wochen ab der Aussaat eingehalten werden muss. Das kommentierte Ministerin Barbara Otte-Kinast: „Um die Engpässe für die Tierhalter bald zu beheben, muss sich Brüssel bewegen.“

Sie appellierte außerdem an die Solidarität unter den Bauern, sich bei der herrschenden Futternot untereinander zu helfen. Das neue Marktportal von Kammer und Landvolk sei hier ein wichtiger Baustein, so Ministerin Otte-Kinast. Unter  www.lwk-niedersachsen.de/marktportal können die Landwirte Futter anbieten beziehungsweise suchen. Dazu sagt Gerhard Schwetje, Präsident der Landwirtschaftskammer Niedersachsen: „Als Beratungsträger wollen wir in dieser für Futterbaubetriebe und Tierhalter ausgesprochen schwierigen Zeit zügig und zielorientiert helfen. Deswegen stellen wir die technische Plattform für eine Grundfutterbörse zu Verfügung, auf der Anbieter und Suchende in wenigen Schritten schnell zusammenfinden.“

Ministerin Otte-Kinast rief alle Beteiligten dazu auf, lösungsorientiert vorzugehen. Dies gilt vor allem für Anträge von Landwirten, die aufgrund der Dürreschäden ihr Dauergrünland kurzfristig neu einsäen müssen. Sie machte allerdings deutlich, dass vielfach Bundes- und Europarecht zu beachten sei. „Was wir auf Landesebene tun können, wird bereits in Angriff genommen, um den Landwirten unter die Arme zu greifen“, sagte die Ministerin. Dazu gehört auch ein Erlass, der bei dem gesetzlich vorgeschriebenen Nährstoffvergleich und der Düngebedarfsermittlung andere Berechnungen zulässt. Die Ausnahmesituation auf dem Acker, dass während der Dürre viele Nährstoffe nicht aufgenommen werden konnten, wird dabei berücksichtigt.

Die Amtschefs der Länder treffen sich am 13. August in Berlin, um das weitere Vorgehen im Hinblick auf mögliche Hilfen für die Landwirte abzustimmen.

PR

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