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„Energydrinks“: Wachmacher oder Krankmacher?

HILDESHEIM. Energydrinks sind besonders bei Jugendlichen sehr beliebt und gehören für einige bereits zum Alltag. Laut Werbung sollen sie wach, leistungsstärker und  konzentrierter machen – doch was machen Energydrinks wirklich mit dem Körper und Geist? Auch an Hildesheimer Schulen und in Jugendeinrichtungen wird das „Szenegetränk“ mit seinen Auswirkungen und seiner Zulässigkeit immer wieder diskutiert. Vor diesem Hintergrund hatte der Bereich Jugend der Stadt Hildesheim Jenny Lehnert-Ott von prisma Hannover (Fachstelle für Sucht und Suchtprävention) zu einer Infoveranstaltung zum Thema in die Hannoversche Straße 6 eingeladen. Die Veranstaltung richtete sich an Lehr- und pädagogische Fachkräfte, aber auch Eltern waren eingeladen.

Das Team des Bereichs Jugend der Stadt Hildesheim mit der Referentin Jenny Lehnert-Ott (r.).

Lehnert-Ott berichtete an dem Abend über neuste Erkenntnisse/Studien zum Thema Energydrinks und gab Handlungsempfehlungen für den Umgang bei übermäßigem Konsum. „Von einem Energydrink wird niemand Schaden nehmen, doch ein übermäßiges Konsumverhalten kann problematisch werden – im Besonderen für Kinder und Jugendliche, deren Körper sich noch in der Entwicklung befinden.“ Neben dem hohen Zuckergehalt sei das enthaltene Koffein ein bedenklicher Inhaltstoff, der bei einer zu hohen Dosierung Nebenwirkungen auf das Herz-Kreislauf-System habe. Häufig festgestellte Gefahren, die mit dem Verzehr von „Energy“ einhergehen können, seien Nervosität, Übelkeit, Kopfschmerzen, Schweißausbrüche, Bluthochdruck, Herzrasen, Wahrnehmungs- und Herz-Rhythmusstörungen, Kreislaufkollaps. Auch Todesfälle seien in der Folge des Konsums schon zu verzeichnen gewesen.

Die Verbraucherzentrale stellt fest: „Für Kinder und Jugendliche besteht ein gesundheitliches Risiko, wenn sie mehr als 3 Milligramm Koffein pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag aufnehmen. Diese Menge erreicht ein 13-jähriger Junge mit einem Körpergewicht von circa 54 Kilogramm mit 0,5 Liter (zwei Dosen) Energy Drink. Bei Erwachsenen sind Koffein-Einzeldosen von bis zu 200 Milligramm (Tagesdosen bis 400 Milligramm) gesundheitlich unbedenklich. Dies entspricht 2 bis 4 Tassen Kaffee.“

Jenny Lehnert-Ott empfiehlt im direkten Umgang mit Kindern und Jugendlichen als Grundlage die motivierende Gesprächsführung (MOVE), ein  Fortbildungsprogramm, welches speziell in problematischen Alltagssituationen Unterstützung biete. Des Weiteren müssten vermehrt Informationsveranstaltungen über physiologische und psychologische Wirkungen stattfinden. Bedeutsam sei in diesem Kontext auch die Elternarbeit, da diese wichtige Vorbilder darstellen. Auf politischer Ebene müssten Altersbegrenzungen und Einschränkungen bei Werbekampagnen thematisiert werden.

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