Zentrum Kinderneurologie verstärkt

HILDESHEIM. Mit der neuropädiatrischen Sprechstunde haben Kinder mit neurologischen Erkrankungen und deren Eltern bereits seit 2014 einen kompetenten Ansprechpartner am Helios Klinikum Hildesheim. In der Epilepsie-Ambulanz kümmert sich Dr. Bernd Kruse als erfahrener Kinderarzt und Neuropädiater um Kinder und Jugendliche bis zu 18 Jahren mit Erkrankungen des Gehirns und des Nervensystems. Die Sprechstunde ist die einzige von der Deutschen Epilepsiegesellschaft anerkannte Ambulanz für Kinder und Jugendliche in Hildesheim und Umgebung. Aufgrund stetig wachsender Patientenzahlen wurde das ambulante Behandlungsangebot jetzt um ein stationäres erweitert: Ab Februar 2019 bekommt Dr. Kruse Unterstützung von Dr. Isabell Niehaus, Fachärztin für Pädiatrie und bereits seit 3 Jahren Mitarbeiterin am Helios Klinikum Hildesheim. Zusammen kümmern sich die beiden Kinderärzte im neuen Zentrum für Kinderneurologie fortan in einem eigenen Stationsbereich um Kinder mit angeborenen und frühkindlich erworbenen Behinderungen, die unterschiedliche Anfallsleiden, aber auch Entwicklungs-, Lern- und Verhaltensstörungen sowie chronische Kopfschmerzen aufweisen. Bisher wurden Kinder, die eine Diagnostik über einen längeren Zeitraum wie ein Langzeit-EEG benötigten, auf der Kinderstation mitversorgt. In dem kinderneurologischen Stationsbereich mit eigenen Untersuchungs- und Patientenzimmern können Diagnostiken jetzt gezielter geplant und kontinuierlich angeboten werden.

„Wir bemerken einen deutlichen Zulauf von Kindern mit neurologischen Erkrankungen. Sie machen derzeit fast die Hälfte der Behandlungen in der Kinderklinik aus. Mit der Verzahnung von ambulantem und stationärem Angebot reagieren wir auf diesen erweiterten Bedarf und freuen uns, dass wir Kinder mit neuropädiatrischen Erkrankungen jetzt im Zentrum Kinderneurologie noch besser versorgen können“, so Sascha Kucera, Klinikgeschäftsführer Helios Klinikum Hildesheim.

„In dem eigenen Stationsbereich können wir Untersuchungen wie das Langzeit EEG mit Video  über 24 Stunden gezielter planen, zeitnah auswerten und den Kollegen für die weitere ambulante Versorgung unserer Patienten schneller zur Verfügung stellen. Indem wir unser Behandlungsangebot für Betroffene um die stationäre Versorgung erweitern, erhöhen wir gleichzeitig die Ansprechbarkeit für die niedergelassenen Kollegen. Das kommt unseren Patienten direkt zugute und verbessert so das Behandlungsangebot ungemein“, so Dr. Bernd Kruse, Leitender Arzt des Zentrums für Kinderneurologie am Helios Klinikum Hildesheim.

Dr. Bernd Kruse hat nach seinem Studium und der Facharztausbildung in Göttingen ein Jahr an der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore, USA verbracht. Als Oberarzt war der gebürtige Hildesheimer in den Epilepsiezentren Bielefeld Bethel und Bodensee in Wangen, sowie an den Universitätskliniken Gießen und Hamburg sowie im Klinikum Halberstadt tätig. Er ist seit 2014 als Oberarzt im Kinderzentrum des Helios Klinikum Hildesheim tätig. Zum 1. Februar 2019 wird er unterstützt von Dr. Isabell Niehaus. Die Fachärztin für Pädiatrie hat bereits einen Großteil Ihrer Weiterbildung zur Fachärztin im Kinderzentrum verbracht und erweitert so das Team im Zentrum Kinderneurologie.

Hintergrundinformationen Epilepsien

Epilepsie ist eine der häufigsten chronischen Erkrankungen, die oftmals schon in den ersten beiden Lebensjahren beginnt. Mehr als 1 % der Bevölkerung erkranken im Laufe des Lebens an einer Epilepsie. Ein Viertel der Neuerkrankten sind Kinder. Etwa zwei Drittel aller betroffenen Kinder entwickeln sich trotzdem geistig normal. Bei der Erkrankung kommunizieren zeitweise die Nervenzellen im Gehirn nicht richtig miteinander. Wird die Krankheit frühzeitig erkannt, kann sie in den meisten Fällen mittels einer medikamentösen Therapie gut und ohne wesentliche Einschränkungen behandelt werden. Bei schwereren Verlaufsformen können z.B. eine spezielle Diät oder eine Nervenstimulationsmethode (Vagusnervschrittmacher) zum Einsatz kommen, die auch am Klinikum angeboten werden.

PR