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Hilfe aus erster Hand für Basima

HILDESHEIM. Die Hand ist ein kleines Wunderwerk: 27 Knochen, 36 Gelenke, 39 Muskeln, Bänder, Sehnen und Nerven sind auf engstem Raum in ihr vereint. Sie ist unser wichtigstes Greif- und Tastorgan und wir nutzen sie jeden Tag mit größter Selbstverständlichkeit. Für die 8-Jährige Basima aus Tadschikistan hingegen waren selbst alltägliche Dinge wie Schreiben, Essen oder sich Anziehen beschwerlich. Das Mädchen litt an einer sehr seltenen Fehlbildung der rechten Hand, einer sogenannten Spalthand. Bei ihr waren Zeige- und Mittelfinger durch einen etwa vier Zentimeter großen Spalt getrennt. Der Daumen konnte nicht gegen die anderen Finger gestellt werden. Außerdem waren ihr Ringfinger und ihr kleiner Finger zusammengewachsen. Ihr war es nicht möglich, richtig zu greifen oder zufassen. In einer zweistündigen Operation haben die Handchirurgen um Prof. Dr. Bernd Rieck, Chefarzt der Klinik für Plastische, Ästhetische und Handchirurgie des Helios Klinikum Hildesheim, die Knochen in Basimas Hand versetzt, mit einer Metallplatte fixiert und den Spalt so verringert. Die Operation ermöglicht es ihr jetzt, dass sie ihren Daumen vollwertig einsetzen und ihre Hand zum Greifen benutzen kann. Nach der OP wurden Basima und ihrem Vater noch krankengymnastische Übungen gezeigt, die sie jetzt in ihrer Heimat selbst weiterhin durchführen soll, damit sich die Feinmotorik verbessert. Die Behandlung von Basima ist in Zusammenarbeit mit der Hilfsorganisation „Humanity First“ erfolgt. Das Klinikum hat die Behandlungskosten, die Hilfsorganisation die Kosten für Unterkunft, Visa sowie Anreise des Mädchens und ihres Vaters übernommen. Dieser hat die gesamte Zeit in der Klinik bei seiner Tochter verbracht. Die Klinik für Plastische, Ästhetische und Handchirurgie des Helios Klinikum Hildesheim ist vom Dachverband der Europäischen Gesellschaften für Handchirurgie (FESSH) als Handtraumazentrum akkreditiert und ist damit eine von nur 13 Einrichtungen in Deutschland, die Patienten mit schweren Handverletzungen auf internationalem Niveau versorgt.

„So eine Fehlbildung wie bei Basima sieht ein Handchirurg vielleicht zwei Mal in seinem Leben. Um solch einen Eingriff erfolgreich durchzuführen, ist die ganze Expertise eines Handtraumazentrums gefragt, denn es sind mehrere diffizile Schritte erforderlich. Als erstes haben wir den Knochen des Zeigefingers vom Daumen getrennt, ihn zum Mittelfinger versetzt und mit Metallplatten fixiert. Dafür mussten wir den Handwurzelknochen durchtrennen, neu positionieren und neue Haut um die Finger formen. Auch den Ringfinger haben wir von dem kleinen Finger getrennt, sodass sie hier die volle Mobilität hat. Wenn Basima jetzt weiterhin fleißig ihre Übungen macht, dann kann sie ihren Daumen bald vollwertig einsetzen und ihre Hand normal benutzen“, sagt Prof. Dr. Bernd Rieck, Chefarzt der Klinik Plastische, Ästhetische und Handchirurgie des Helios Klinikum Hildesheim. „Bei Basima haben wir mit der Behandlung einen äußerst erfreulichen Verlauf erzielen können. Besser kann es nicht laufen.“

Hand in Hand: Erste Kooperation von Humanity First und dem Klinikum

Basima kam durch die Zusammenarbeit mit der Hilfsorganisation „Humanity First“ nach Deutschland. Die Kooperation mit dem Helios Klinikum Hildesheim ist die erste medizinische Hilfsleistung, die die Organisation in einem anderen Land geleistet hat. Primär unterstützt der Verein die Bevölkerung von Entwicklungsländern durch soziale Projekte wie den Brunnenbau oder medizinische Behandlungen vor Ort. Der Kontakt ist entstanden durch den Kinderarzt Dr. Mohammad Valeed Ahmed Sethi. Er ist Assistenzarzt im Kinderzentrum des Helios Klinikums Hildesheim und Mitglied des Vereins „Humanity First“. „Ich habe die Geschichte von Basima im Klinikum vorgetragen und bin sofort auf offene Ohren gestoßen. Ich bin sehr dankbar, dass wir Basima und ihrer Familie helfen konnten und hoffe, dass sie jetzt als ganz normales Mädchen in ihrer Heimat aufwachsen kann“, sagt Dr. Mohammad Valeed Ahmed Sethi. Der 33-Jährige war seit 2015 selbst schon mehrfach mit der Hilfsorganisation in verschiedenen Einsätzen in Afrika und Südostasien, im letzten Jahr bereits fünf Mal.

Basima ist inzwischen nach fast zwei Wochen Klinikaufenthalt mit ihrem Vater in ihre Heimat Duschanbe zurückgekehrt, wo ihre Mutter und ihre beiden jüngeren Brüder auf sie gewartet haben. Duschanbe ist die Hauptstadt Tadschikistans und mit etwa 780.000 Einwohnern auch die größte Stadt des Landes. Das Mädchen und ihre Familie kommen gebürtig aus Pakistan. Basimas Vater ist Theologe und studiert derzeit Journalismus.

PR
Fotos: Helios Klinikum

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