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Wildgatter: Borkenkäferbefall erfordert weitere Fällungen

HILDESHEIM. Bereits im November 2018 mussten im Wildgatter 35 aufgrund eines Borkenkäferbefalls Fichten bedauerlicherweise gefällt werden. Nun kommen ab dem 18. März 18 weitere Bäume rund um die „Kupferschmiede“ hinzu. Betroffen sind zehn ältere Fichten im Damwildgehege, zwei im Spielplatzbereich davor und sechs im Mufflongehege. „Die Maßnahme ist notwendig, da die Bäume absterben und außerdem die Gefahr besteht, dass sich die Borkenkäfer weiterhin vermehren und ausbreiten könnten“, erklärt Holger Stechel (Stadt Hildesheim, Baumkontrolle). Als Nachpflanzungen sind Laubgehölze vorgesehen. Bereits im Herbst wurden zum Beispiel Stieleichen nachgepflanzt. Die Landesforstverwaltungen haben Informationen und Warnungen herausgegeben, etwas gegen den Borkenkäfer zu tun, da eine Gefahr der Massenvermehrung droht. Im Wildgatter wird daher künftig auch ein Monitoring anhand von Lockstoff-Fallen sowie über Untersuchungen benachbarter Fichten und Fichtenbestände (Bohrlöcher, Vitalität, Vorschädigung, Exposition) vorgenommen.

Borkenkäfer kommen weltweit an Laub- und Nadelbäumen vor. Besondere Bedeutung für die Schädigung von Fichten kommt zwei Arten zu. Zum einen dem sogenannten „Buchdrucker“ (Ips typographus), der vorwiegend den Stammbereich und stärkere Äste befällt, zum anderen dem sogenannten „Kupferstecher“ (Pityogenes chalcographus), der den oberen Kronenbereich befällt. „Beide Arten leben auch fast ausschließlich an der Fichte und können unter besonders günstigen Umweltbedingungen Massenvermehrungen aufbauen“, erklärt Holger Stechel. Borkenkäfer, die als Larven, Puppen oder Käfer unter der Rinde befallener Bäume oder auch in der Bodenstreu überwintern, werden dann im Frühjahr bei Temperaturen um 15 Grad Celsius aktiv und befallen als Käfer wiederum vorwiegend geschwächte Fichten oder frische Resthölzer, Gipfelstücke und Äste, die nach der Holzernte oder nach Sturm im Wald liegen geblieben sind.

Der Sturm im Januar 2018 und der extrem heiße Sommer haben bereits dazu geführt, dass diese Käfer bis zu drei Generationen im Jahr ausgebildet und weitreichende Schäden verursacht haben. Bilder geschädigter Fichtenwälder sind aus dem Harz, dem Solling und dem Bayerischen Wald bekannt. Längerfristig gesehen wird es dort zu einem völlig anderen Waldbild kommen. Vielseitige, einheimische Tier- und Pflanzenarten werden diese Flächen besiedeln und sich etablieren. Ein stabilerer Mischwald entsteht dort wo genügend Freifläche vorhanden ist. „Dieses ist aber im kleinflächigen Siedlungsraum wie im Wildgatter nicht möglich und so müssen die betroffenen Fichten leider entnommen werden“, bedauert Stechel die Maßnahme.

PR
Foto: Stadt Hildesheim

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