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„Einfach Spitze, dass du da warst”

  • Holle

HOLLE. Die Kirchenregion Holle hat seit vergangenem Sonntag nur noch einen Pastor. Pastorin Hanna Wagner verlässt die Gemeinden Holle, Grasdorf, Luttrum, Hackenstedt-Sottrum, Heersum und Silium, die sie gemeinsam mit Pastor Peter Wiegandt geleitet hat und tritt eine neue Stelle als Schulpfarrerin in Hildesheim an. In einem Abschiedsgottesdienst in der Martin Luther Kirche in Sottrum entpflichtete Superintendentin Katharina Henking sie offiziell von ihrem Amt.

Die Kinderkirche war für Pastorin Wagner besonders wichtig. Die jungen Gemeindemitglieder verabschiedeten sie mit Musik und Selbstgebasteltem

Am Ende klatscht, stampft, ja sogar hüpft und tanzt die Kirchengemeinde für ihre Pastorin Hanna Wagner. Kinder und Jugendliche aus der Kinderkirche singen zum Abschied für ihre Pastorin „Einfach Spitze, dass du da warst” und die ganze Kirche lässt sich zum Mitsingen und -tanzen animieren. Dass gerade die jungen Gemeindemitglieder ihre Pastorin ins Herz geschlossen haben, ist kein Zufall. „Sie hat ein gutes Händchen für Kinder und Jugendliche”, sagt Henking über Hanna Wagner. „Sie hat die Kinderkirche hier ganz neu aufgebaut.” Und auch die Konfirmandenarbeit war für die junge Pastorin besonders wichtig. „Die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen hier werde ich vermissen”, gesteht sich Wagner ein. „Die Konfirmandenarbeit hat mir viel Spaß gemacht, selbst dann, wenn wir manchmal einfach nur Quatsch gemacht haben.” Das habe sie auch darin bestärkt, mit dem Schulpfarramt neue Wege zu gehen.

Vor knapp sechs Jahren bezog Wagner das Pfarrhaus in Hackenstedt, zunächst als Pastorin im Probedienst. Kurz darauf kam ihr Sohn Theodor zur Welt. 2016 wurde sie dann als Gemeindepastorin eingeführt. In diesen ersten Jahren als Pastorin schaffte sie es offenbar, die Herzen vieler Gemeindemitglieder zu gewinnen. Besonders mit ihrer Wortgewandtheit überzeugte sie die Menschen der Region. „Sie hat eine besondere Gabe für Predigten”, findet Achim Lindenberg, Kirchenvorstandsvorsitzender in Hackenstedt. „Sie sind immer verständlich und lassen dabei Raum für eigene Gedanken.” Wagner schaffe es, immer die richtigen Worte zu finden, betont auch Henking. „Mit Ihnen verliere ich eine meiner Besten”, erklärt sie an Wagner gerichtet.

Die Kirchenregion wird nun wahrscheinlich länger auf eine neue Pastorin oder einen neuen Pastor warten müssen. Bisher hat sich niemand auf die vakante Stelle beworben. „Ich hoffe sehr auf einen Pastor oder eine Pastorin auf Probe”, so Henking. Bis dahin will sie die Belastung durch die Vakanz auf möglichst viele Schultern verteilen. Pastor Peter Wiegandt wird dabei von Pastor Klaus-Daniel Serke aus Bad Salzdetfurth als Hauptvakanzvertreter und von Springerpastorin Andrea Haase unterstützt. Trotz der schwierigen Aussicht für die Kirchengemeinden beschwört Henking Wagner, die neue Stelle ohne schlechtes Gewissen anzutreten. „Sie hinterlassen ja ein gut bestelltes Feld. Darauf ackern jetzt die anderen weiter.”

Dennoch verlässt Wagner die Gemeinden mit einem lachendem und einem weinenden Auge. „Ich freue mich darauf, mehr Struktur zu haben und auf das Stadtleben”, erklärt sie. Doch sie habe in den vergangenen Jahren auch gelernt, wie viel Freude ihr die Gemeindearbeit und die Gottesdienste machten. „Wenn ich eines Tages wieder gerne in eine Gemeinde zurückkehre, ist das Ihr Verdienst”, gibt sie den Gemeindemitgliedern zum Abschied mit. Eine Aussicht, die auch Superintendentin Katharina Henking Hoffnung macht: „So ein Sonderpfarramt ist ja zeitlich begrenzt”, erwähnt sie schmunzelnd. „Wenn Sie dann irgendwann wieder zurück in eine Gemeinde wollen, gibt es in unserem Kirchenkreis sicher eine breite Auswahl an Stellen.”

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