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„Tag des offenen Denkmals“: Unterirdische Wallanlagen öffnen

HILDESHEIM. Am Sonntag, 8. September, findet bundesweit wieder der „Tag des offenen Denkmals“ statt, in Hildesheim in diesem Jahr unter dem Motto „Die Wallanlagen – ein besonderes Stadtgrün“. Von 11 bis 16 Uhr besteht die Möglichkeit, den „Käsekeller“ (eine Kasematte im Kehrwiedergrund), den Godehardistollen (am Dyesgraben unterhalb des Kehrwiederwalls) und den Kugelfang am Schneidlerschen Graben zu besichtigen. Dr. Maike Kozok, Silvia Grimm und Christoph Salzmann (alle Stadt Hildesheim, Denkmalschutz) laden alle Interessierten herzlich dazu ein, unter der Erde auf Entdeckungstour zu gehen!

Bei den Hildesheimer Wallanlagen handelt es sich um eine im Spätmittelalter errichtete Stadtbefestigung, die über die Jahrhunderte hinweg immer wieder verändert wurde. Heute sind sie denkmalgeschützte Naherholungs- und Grünanlagen. „Schon vor dem Bau der Wallanlagen besaß die Stadt Hildesheim Stadtbefestigungen aus Mauern und Türmen mit vorgelagerten Gräben: Im 11. Jahrhundert entstand bereits die Domburg mit ihren Rundtürmen und im 12./13. Jahrhundert umschloss eine rund acht Meter hohe Mauer die Alt- und die Neustadt. Erhalten hat sich von den Türmen lediglich der Kehrwiederturm. Die kriegerischen Auseinandersetzungen mit den benachbarten Städten zwang die Stadt jedoch um 1450 zum Bau einer weiteren vorgelagerten Befestigung mit hohen Wällen und wesentlich tieferen Wassergräben“, berichtet Dr. Kozok.

Um diese Erdwälle zu schaffen, wurde ein bis zu sieben Meter tiefer Graben ausgehoben und die anfallende Erde als Wall stadtseitig aufgeschüttet. Anschließend wurde der Wallfuß mit Steinen befestigt und die Gräben geflutet. Die Gräben dienten nicht nur zur Sicherung der Stadt, sondern auch als Trinkwasserreserve, zum Antreiben der Mühlen und als Nahrungsquelle, insbesondere für den Fischfang. Innerhalb der Wälle gab es gemauerte Stollen, über die ein Zugang von der Stadt zu den Gräben möglich war. Von diesen Gewölbekellern hat sich noch der so genannte „Käsekeller“ erhalten.
Beim Kugelfang am Schneidlerschen Graben handelt es sich um eine Vorrichtung, die den Zweck hatte, Geschosse sicher aufzufangen. Die Kugeln wurden vom Schützenhaus (Schützenwiese) aus abgefeuert und prallten dann auf dem Wall auf. Dort befindet sich heute noch ein kleiner verfüllter Graben, in den die Kugeln rollen konnten. Vom Schneidlerschen Graben aus führte ein schmaler Gang in diesen Graben, der besichtigt werden kann.

Was es mit dem Godehardistollen am Dyesgraben auf sich hat, ist noch unerforscht. Möglicherweise war er einst Teil eines am Stadt­graben stehenden Rondells, eines halbrunden Verteidigungswerks.

Weitere Informationen zum „Tag des offenen Denkmals“ sind unter www.tag-des-offenen-denkmals.de erhältlich, Informationen zur Arbeit der Unteren Denkmalschutzbehörde der Stadt Hildesheim gibt es am 8. September jeweils an den Eingängen der offenen Gewölbe sowie jederzeit unter www.hildesheim.de/denkmalschutz.

PR
Fotos: Stadt Hildesheim

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