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Zusammen den (neuen) Rhythmus finden 3.0

HILDESHEIM. Dank des großen, seit drei Jahren anhaltenden Engagements der Sparkasse Hildesheim Goslar Peine und der Heinrich-Dammann-Stiftung ist das Trommelprojekt „Zusammen den (neuen) Rhythmus finden“ für die 5. Klassen in den Oberschulen in Landkreis und Stadt Hildesheim mit dem laufenden Schuljahr in die 3. Runde gestartet. Zusammen mit der jeweils einjährigen Förderung der Klosterkammer Hannover (Schuljahr 17/18) und dem Landschaftsverband (Schuljahr 18/19), addiert sich die Gesamtfördersumme dieses Erfolgsprojekts auf insgesamt 55.980,- €. Für das laufende Schuljahr sind darin 16.000 Euro eingerechnet.

Bisher konnten 750 Schülerinnen und Schüler dieses Angebot wahrnehmen, zum Ende des Jahres 2019 werden es 1.200 Schülerinnen und Schüler der Augustinus Schule Hildesheim, der Molitoris Schule Harsum, der Richard von Weizsäcker Schule Ottbergen und der Oberschulen in Nordstemmen, Söhlde und Bockenem sein, die mit dem gemeinsamen Trommeln nach ihrer Grundschulzeit in der jeweiligen weiterführenden Schule sich schneller im dynamischen Umfeld des neuen Klassenverbundes zurechtfinden konnten und wesentliche Akzente in Lern- und Leistungsmotivation, Disziplin und Zeitmanagement für sich gewinnen konnten.

Die Lernmethode des Trommelkurses vermittelt auf kreative Weise positive Erlebnisqualitäten auf unterschiedlichen bewussten und unbewussten Ebenen. Themen zu Affekt- und Aggressionsregulation, Konflikt- und Streitsituationen, Vermeidung und Abwehr von Bedrohungen werden in der Klasse musikalisch inszeniert und geübt. Mit Hilfe der aggressiven Ausdrucksqualitäten von Musik können zwischen destruktiven und konstruktiven Aggressionsformen unterschieden und Wege zum konstruktiven Umgang damit gefunden werden.

Die kreative Auseinandersetzung mit diesen Themen fördert den gegenseitigen Respekt, die Akzeptanz von individuellen Unterschieden und die soziale Integration. Durch die Förderung der musischen und emotionalen Ressourcen der Schüler werden ihre individuellen Lösungspotentiale und ihr Selbstvertrauen in besonderer Weise gestärkt, was im Rahmen einer Evaluation an den Schulen durchgängig zum Ausdruck kam.

Exemplarisch steht ein Zitat aus dem Statement der St. Augustinus-Schule zum letzten Schuljahr:

„Es war beispielsweise bereits in der ersten Stunde zu erkennen, dass die SchülerInnen ganz eigene Strategien entwickelten, um sich Schlagfolgen anzueignen und zu merken. Das Entwickeln von Selbststrategien, ist eine von den Schülerinnen im täglichen Leben geforderte Kompetenz. Wie bringe ich mir Dinge bei? Wie merke ich mir Dinge? Und genau das, wurde auf einen spielerischen Weg vermittelt. Teilweise arbeiteten sich die SchülerInnen mit einem solchen Ehrgeiz in die kompliziertesten Rhythmen, ohne dabei zu bemerken, welchen großen Schritt zum Aufbau von Selbststrategien sie gehen, die sie für zukünftige Lern- und Leistungssituationen übertragen können.

Ein weiterer positiver Lerneffekt war folgender:

Viele SchülerInnen lassen sich nur noch schwer Motivieren, da ihnen oft die intrinsische Motivation fehlt. Beim Trommeln aber, konnte jede/r SchülerIn ab der ersten Stunde Erfolge für sich beziehen. Das wiederum baute bei Vielen beobachtbar die Eigenmotivation im Unterricht auf.

Zudem sind einige SchülerInnen eher das Scheitern gewohnt, als Erfolge zu haben. Das schnelle Erreichen von Erfolgen beim Spielen der Cajon gab vielen von ihnen ein (dringend benötigtes) Erfolgserlebnis. Dadurch waren einige SchülerInnen im Unterricht wiederum deutlich motivierter und viel selbstbewusster. Das Vernetzen beider Gehirnhälften beim Trommeln (durch das Üben von „Hand-Augen-Koordination“ etc.) hatte die Folge, dass die SchülerInnen (zumindest in der direkten Anschlussstunde) deutlicher wacher und konzentrierter waren.

Zu beobachten war auch, dass der „Teamgeist“ der Klasse gestärkt wurde. Das Miteinandertrommeln fordert, aufeinander zu hören, bei Soli sich im Grundrhythmus etwas zurück zu nehmen usw.. Am Anfang trommelte jede/r irgendwie für sich. Doch Stunde für Stunde merkten die SchülerInnen, dass sie aufeinander hören müssen, um ein Stück gut spielen zu können. Das stärkte das Gemeinschaftsgefühl merklich. Stunde um Stunde baute sich eine ganz eigene Dynamik des Miteinanderlernens auf. Jeder half jedem, oder schaute sich heimlich etwas von jemandem ab.“

Die Bedeutung und nachhaltige Wirkung des Projekts wurde durch eine von der Dammann-Stiftung beauftragte Expertise der Universität Hildesheim, Institut für Musik und Musikwissenschaft, Abteilung Musikpädagogische Forschung besonders herausgestellt. Nicht zuletzt darauf erhoffen sich alle Projektbeteiligte, v.a. die Schulen, die Verstetigung dieses Angebots über viele Jahre hinweg.

Die Musikschule Hildesheim (e.V.) kooperiert mit dem Ideengeber dieses Projekts Ralf Dittrich, der im Projekt als Dozent auch eine große Zahl von Kursen leitet. Ralf Dittrich ist u.a, in Stadt und Landkreis Hildesheim durch sein Schulprojekt „Trommeln ist Weltklasse“ mit Weltrekord für das größte Cajon-Ensemble bekannt geworden. Trotz dieser herausragenden Unterstützung ist es in diesem Jahr noch nicht gelungen, die Finanzierung für den gesamten Projektverlauf bis zum Schulhalbjahresende abzusichern, so dass die Projektverantwortlichen bisher nur bis zu den Weihnachtsferien planen können. Die Hoffnung ruht im Interesse von 450 Schülerinnen und Schülern auf weitere Unterstützer schulintern in den jeweiligen Schulen oder davon unabhängig für das gesamte Projekt.

PR
Foto: Musikschule Hildesheim

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