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„Der Zeitpunkt ist jetzt, traut euch einfach“

HILDESHEIM. „Macht es einfach, auch mit Familie klappt das“, sagt Julia Masche, die inzwischen ihr eigenes und erfolgreiches Architekturbüro führt. Sie ist eine von zwölf HAWK-Gründerinnen, die jetzt in einer Roll-up-Ausstellung im Foyer des Gebäudes Goschentor in Hildesheim vorgestellt werden. Einige von ihnen sind bei der Eröffnung dabei und lassen sich als Role Model feiern und zwar von keiner Geringeren als Brigitte Zypries, Bundesministerin der Justiz a.D. und Bundesministerin für Wirtschaft und Energie a.D. „Allen Respekt Ihrer Leistung“, betont Zypries vor rund 60 Besucherinnen und Besuchern.

Andrea Zimmermann, ehemals Gestaltung, verkauft Kindermode mit Lerneffekt und Grafikdesign
Grußwort von Brigitte Zypries, Bundesministerin a.D., Bundesministerin für Wirtschaft und Energie a.D.

Und wenn Sie mich jetzt fragen, was macht eine Bundesministerin außer Dienst noch bei solchen Themen? Digitalisierung, Mittelstand, Gründung – es treibt mich immer noch um.“ Fünfzig Prozent der Unternehmen wüssten bis heute nicht, was die Digitalisierung mit ihren Unternehmen machen werde. Zypries macht klar: „Ich will informierte Entscheidungen, ob Unternehmen den digitalen Wandel mitgestalten wollen oder nicht mehr dabei sein werden.“

Prof. Dr. Sabine Iffert-Schier, Projektverantwortliche und Prof. Dr. Stephanie Rabbe, HAWK plus Entrepreneurship
Emily Weidler und Janina Möller sind „Die Grafikerinnen“ und im Bereich Branding- und Corporate Design selbstständig

Die 67-Jährige Juristin ist seit 2017 Schirmherrin des Startup-Unternehmerinnen-Netzwerkes im Deutschen Startup-Verband. Denn gerade Frauen will sie Mut machen, Unternehmen zu gründen. Und dabei halte sie es mit Berthold Brecht: „’Ein Teil des Talents besteht in der Courage.‘ Sie sind gesprungen, Sie haben das gewagt, was sich Frauen oft nicht trauen.“

„Die Tatsache, dass Frauen bei Gründungen unterrepräsentiert sind, liegt sicher nicht daran, dass sie die Qualifikationen nicht haben“, hatte auch HAWK-Präsident Dr. Marc Hudy zuvor in seiner Begrüßung hervorgehoben. Deshalb gelte sein besonderer Dank nicht nur Brigitte Zypries, sondern auch der Initiatorin der Ausstellung, Prof. Dr. Sabine Iffert-Schier von der HAWK-Fakultät Bauen und Erhalten. Sie hat die Gründerinnen gemeinsam mit Prof. Dr. Stephanie Rabbe von HAWK plus Entrepreneurship und finanziert durch gleichstellungspolitische Mittel der HAWK zusammengebracht und nach ihrer Geschichte gefragt. Entstanden ist nicht nur die Ausstellung, sondern auch ein Begleitheft, das über Motivation, Inspiration, die größte Barriere und Leidenschaften spricht – gestaltet von den Gründerinnen „Die Grafikerinnen“ Emily Weidler und Janina Möller, mit Fotos von Gründerin Bettina Weidler. „Sie haben so entwaffnend ehrlich geantwortet“, sagt Sabine Iffert-Schier. Stephanie Rabbe ergänzt Fakten: „Wir haben an der HAWK aktuell 51 Gründerinnen und Gründer im Coaching. Davon sind 27 Frauen. Das ist ein sehr guter Wert.“

„Ich wollte nie studieren, wollte nie gründen, und jetzt sehen wir, wo ich stehe“, stellt sich Aileen Dawe dem vor allem studentischen Publikum vor. Sie hat 2017 „Aileen Dawe Schmuckgestaltung“ gegründet und schließt sich Architektin Masche an: „Der Zeitpunkt ist jetzt, traut euch einfach.“ Amelie Künzler von „Urban Invention – Gamification“ erzählt von ihren Anfängen mit Street Pong und hat schon das dritte Unternehmen gegründet. Im Begleitheft schreibt sie: „Gründen ist Freiheit.“ Bei der Ausstellungseröffnung sagt sie: „Macht’s einfach. Wir können mitgestalten, auch den eigenen Arbeitsplatz.“ Andrea Zimmermann, die schon während des Studiums an der HAWK ihre Firma „Kleinstein – Kindermode mit Lerneffekt und Grafikdesign“ gegründet hat, wirft neben dem Stichwort ‚Mut‘ noch einen anderen Aspekt in die Runde: „Hier werdet ihr immer betreut. Später kostet jede Beratung Geld.“ Sie habe sich im Zweifel immer die Frage gestellt, was schlimmstenfalls passieren könne. Die Antwort sei dann meist gar nicht so gefährlich gewesen. Und noch ein Tipp: „Ihr müsst ja auch nicht gleich Vollzeit gründen.“

Die Ausstellung ist bis zum 13. Dezember 2019 im Foyer Goschentor 1 an der HAWK in Hildesheim, werktags von 8:00 bis 17:00 Uhr zu sehen.

PR
Fotos: HAWK

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