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Interkulturelles Dinner: students meet economy

HILDESHEIM. „Interkulturelle Kompetenz – das ist der letzte Schritt im Rahmen des Kompetenzerwerbes von internationalen Absolvent/innen.“ Cristina Fronterotta, Leiterin des HAWK Sprachenzentrums, verdeutlicht diesen Aspekt in ihrem Vortrag anlässlich des „Interkulturellen Dinners mit Unternehmern“ in der Bischofsmühle in Hildesheim. Vor ihr, an einer reichhaltig gedeckten langen Tafel mit vielen Köstlichkeiten aus aller Welt sitzen junge internationale Studierende, deutsche Unternehmer/innen und Vertreter/innen aus Behörden.

Es findet ein interkulturelles Dinner statt: Wirtschaft und Behörden treffen auf internationale Studierende. Gastgeber war der Vorstandsvorsitzende des Vereins „Unternehmer Hildesheim“, Matthias Mehler. Das Treffen bildet auch den kulinarischen Abschluss des Pilotprojektes „Berufseinstieg: Interkulturelle Kommunikation“. Vor allem ist es auch ein Abend der Reflektion, denn die Studierenden und die Unternehmer/innen, nehmen die Gelegenheit wahr, sich auszutauschen. Zwischen den mitgebrachten und selbstgemachten Spezialitäten aus ihren Heimatländern am abendlichen Buffet erzählen sich die Teilnehmenden ihre Erlebnisse und reflektieren Erfahrungen.

Alles begann mit der Idee für einen Workshop, den Fronterotta unter anderem im Rahmen des INTEGRA-Programms beim Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) beantragt und bewilligt bekommen hatte. Am Ende fand eine 30stündige Lehrveranstaltung mit zwei zentralen Highlights statt: der Workshop „Berufseinstieg: Interkulturelle Kommunikation“, der für Studierende und Unternehmer/innen zusammen von der interkulturellen Trainerin Tina Patel durchgeführt wurde sowie einen Hospitationstag, den die Studierenden mit den beteiligten Unternehmer/innen in deren Firmen oder Behörden verbracht hatten.
Während der Workshop bereits einen nachhaltigen Eindruck bei allen Beteiligten hinterlassen hatte, konnten die Studierenden bei der Hospitation ihre Erfahrungen weiter vertiefen. Und auch die Unternehmer/innen lernten neue Perspektiven durch die Studierenden kennen.

„Ich bin komplett begeistert, es läuft alles wunderbar“, fasst Cristina Fronterotta den Abend und das Projekt zusammen: „Das Ergebnis hat uns richtig berauscht“, sagt sie hochzufrieden. Das Ziel sei es gewesen, Brücken zu schlagen. „Wir haben internationale Studierende, bald hochqualifizierte Absolventen und Absolventinnen und wir wollten schauen, was ihnen noch fehlt“. Fachlich würde ihnen nichts fehlen. Möglich sei aber, dass hier und da bestimmte interkulturellen Schwierigkeiten im Berufsalltag auftauchen können. So sei die Projektidee entstanden, an die Fronterotta und ihre Kollegin Beate Breitenstein zunächst ganz ergebnisoffen herangegangen seien.

Die Ergebnisse sind sehr gut angekommen, wie die Teilnehmer des interkulturellen Abends unisono feststellen: „Tatsächlich war das für beide Seiten interessant“, resümiert Matthias Mehler, Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes Hildesheim und Gastgeber des Abends: „Und ebenfalls ein Feedback von jemandem zu bekommen, der sonst mit uns nichts zu tun hat“, sagt der Unternehmer, der mehrere Firmen in Hildesheim leitet. Auch der Workshop habe ihm und seiner Mitarbeiterin aus dem Personalbereich sehr gut gefallen.
„Gerade als Unternehmer im mitteständischen Bereich müssen wir einfach am Ball bleiben“, sagt Mehler, denn es sei wichtig in der schnelllebigen Zeit sich selber immer wieder zu zwingen, neue Netzwerke weiterzuentwickeln. „Ich finde die Nähe zu unseren Hochschulen ganz wichtig und auch für Unternehmer wertvoll“, so Mehler weiter.

Seyedeh Simin Shariati studiert Soziale Arbeit an der HAWK und war für einen Tag in der Oskar-Kemmer-Schule. Dort konnte sie die ganze Schule kennenlernen, wo sie gleich bei einer Maßnahme der dortigen Schulsozialarbeit hospitierte. Der Besuch habe ihr sehr für ihre weitere Zukunft geholfen: „Mein Horizont hat sich erweitert“, sagt sie. Dort habe sie auch gelernt, dass Sozialpädagogen ebenfalls in Schulen arbeiten können. Das habe sie vorher nicht gewusst. Auch Diana Prieler, die in der Schule als Sozialpädagogin arbeitet und Seyedeh betreut hatte, fand den Besuch wertvoll: „Ich habe einen neuen Blickwinkel bekommen auf interkulturelle Zusammenhänge, auch weil wir uns in einem Migrationsumfeld an dem Tag bewegt haben“, erzählt sie.

Fenja Nönken, Leiterin Marketing und Kommunikation bei der gbg, sagt, das Feedback der Studierenden am Ende des Hospitationstages sei sehr spannend gewesen: „Die Studierenden waren alle sehr interessiert.“ Sie und ihre Kollegen seien auch beeindruckt von den guten Sprachkenntnissen gewesen: „Man zieht den Hut vor den jungen Leuten, die in ein fremdes Land
kommen, sich innerhalb kürzester Zeit auf alles einstellen und dann auch noch ein Studium absolvieren – so ganz nebenbei.“

In der Gemeinnützigen Baugesellschaft zu Hildesheim AG, der gbg, war neben anderen internationalen Studierenden auch Nemat Ahmadi, der eine Ausbildung als kaufmännischer Assistent und Fremdsprachenkorrespondent in Braunschweig absolviert und am HAWK Sprachenzentrum Deutsch gelernt hatte. Ihm hatte der Hospitationstag dort sehr gut gefallen: „Es ist wichtig zu lernen, wie man in einer Gruppe zusammenarbeitet. Ich würde so etwas allen Studierenden empfehlen“, sagt er.

Genau in diese Richtung geht auch Stefan Kröner, Architekt aus Hildesheim, der drei chinesische Architekturstudierende der HAWK für einen Tag in seine Firma eingeladen hatte. Als Programm hatte er sich eine Art besonderen Rundgang durch Hildesheim ausgedacht, vorbei an interessanten Baustellen und historisch wichtigen Bauten: „So eine Erfahrung ist nicht nur wichtig für Unternehmer, sondern für alle Leute, die mit anderen Kulturen zusammentreffen.“

„Die Rückmeldungen, auch der Unternehmer, bestärken mich in meiner Ansicht, dass wir hier eine Art Marktlücke geschlossen haben“, sagt Fronterotta am Ende des ersten Interkulturellen Dinners der HAWK. Und auch eine Neuauflage stehe im Raum, da ist sich Fronterotta sicher: „Wir werden sicherlich hier und da einige Kleinigkeiten verändern – aber grundsätzlich hat das Konzept funktioniert.“

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