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Was trägt und gibt Kraft in der Dunkelheit?

HILDESHEIM. „Schwierig“, nannte es Superintendent Mirko Peisert zur Eröffnung des Ökumenischen Jugendkreuzwegs in der Michaeliskirche. Schwierig, den Tod am Kreuz, die Passion zu vermitteln. „Deshalb bin ich jedes Jahr aufs Neue begeistert vom Jugendkreuzweg.“ Hier haben junge Menschen die Stationen mit viel Kreativität gestaltet, sie dadurch in ihre eigene Gegenwart geholt und einen aktuellen Blick darauf gewagt.

Ringsum in den Seitenschiffen der Michaeliskirche sind acht solche Stationen aufgebaut. Sie sind nicht nur zum Anschauen da, sondern laden die Besuchenden ein, sich eigene Gedanken zu machen, Demütigung und Ungerechtigkeit nachzufühlen, aber auch Befreiung und Stärke dagegen zu halten. Sie können mal den Überlegungen von Schülern lauschen, ihre eigenen Prinzipien am Kreuz festnageln, sogar den Weg in die Unterwelt wagen: Ein dunkles Zelt, in dem von Armut, Depressionen und Obdachlosigkeit zu lesen ist. Doch der Dunkelheit sollen die Besuchenden mit ihren Stärken, ihren guten Eigenschaften trotzen.

Auch wenn es üblicherweise nicht gut ankommt, in der Kirche das Smartphone zu zücken: Auf dem Ökumenischen Jugendkreuzweg gibt es dafür den richtigen Ort. „Was trägt mich?“ ist die Frage, und die Antworten lassen sich ins Handy tippen und auf einem großen Bildschirm ablesen. Die Gäste bei der Eröffnung nehmen die Einladung sofort an: Gott, Familie, Liebe, Vertrauen – in rascher Folge erscheinen die Worte auf dem Monitor.

Bei der Gestaltung des Jugendkreuzwegs waren im ökumenischen Geist ganz unterschiedliche Gruppen beteiligt: Ein Religionskurs der Michelsenschule, die katholische Jugend im Dekanat Hildesheim, eine Gruppe der neuapostolischen Gemeinde. Aber auch die Diakone Dietrich Waltemate und Harald Breitenfeld ließen es sich nicht nehmen mitzumachen, außerdem Pastor Christoph Drösemeyer vom Andreanum und der evangelische Kirchenkreisjugenddienst. Der neuapostolische Gemeindechor begleitete die Eröffnung musikalisch.

Als Anstoß und Anregung für den Ökumenischen Jugendkreuzweg mit dem Titel ICON diente dieses Jahr der Ikonenkreuzweg der St.-Hubertus-Gemeinde in Dresden. Die Gemälde hat Alexander Stoljarov 2011 für die Kirche geschaffen. Ikone lasse sich zwar als Bild übersetzen, erläuterte Superintendent Peisert. Doch die Bedeutung sei eher Gebet, Meditation oder Fenster zu Gottes Reich. So gibt es eine Station des Kreuzwegs, die Besuchende auf einen Weg schickt, an dessen Ende sie Jesus direkt ins Gesicht sehen – und er auch ihnen.

Der Kreuzweg für Jugendliche und Erwachsene ist bis zum 25. März zu erleben. Gruppen, die eine Begleitung durch den Kirchenkreisjugenddienst wünschen, können sich unter Tel. 05121/167530 melden.

Wiebke Barth
Fotos: Wiebke Barth

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