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Spannungsvolle Kompositionen

HILDESHEIM. Melanie Isverding, Professorin für Schmuckdesign im Kompetenzfeld Metallgestaltung der Fakultät Gestaltung der HAWK in Hildesheim, gewinnt den 47. Herbert-Hofmann-Preis. Die Gewinnerinnen wurden trotz Absage der Internationalen Handwerksmesse (IHM) und der Sonderschau Schmuck in München von der Jury ermittelt. Ebenfalls Preise erhalten Katrin Feulner aus Deutschland und die Niederländerin Carla Nuis.

Ausgefeilte grafische Reduktion

Insgesamt 802 Goldschmiede und Schmuckgestalter/innen aus 61 Ländern hatten sich dieses Jahr zur Wahl gestellt. Überzeugt hat Prof. Isverding mit einem Halsschmuck aus Ebenholz, Silber, Baumwolle und Blatt-Palladium. Die Jury urteilt: „Melanie Isverdings großformatiger Halsschmuck mit palladiumbeschichten Kreisscheiben besticht durch eine sehr ausgefeilte grafische Reduktion und spannungsvolle Komposition. Die fein abgestimmten Schwarztöne des Ebenholzrahmens, des gewebten Baumwollfeldes und des geschwärzten Silberaufhängers kontrastieren mit den kreisförmigen Scheiben. Der symmetrisch gebaute Rahmen steht auch im Kontrast zu den beiden Scheiben, die man als Himmelskörper deuten könnte, sie suggerieren die Bewegung von Planeten. In der Auseinandersetzung mit Webprozessen wird auf die griechische Mythologie der Weberinnen Bezug genommen. Das Schaffen von textilen Geweben gilt als Metapher für das Entstehen von Gedankengefügen, Geschichten und einem Entwurf, die Welt zu betrachten.“

Der Oscar der Autoren-Schmuck-Szene

„Der Herbert-Hofman-Preis ein international sehr anerkannter und renommierter Preis – sozusagen der Oscar der Autoren-Schmuck-Szene, wenn man so möchte“, erklärt Prof. Isverding. Seit über 60 Jahren findet die Sonderschau Schmuck auf der IHM statt. Sie ist die weltweit bedeutendste Ausstellung zeitgenössischen Schmucks und gilt als die wichtigste Ausstellung ihres Fachs. Vom Gewinn des Wettbewerbs erfährt Prof. Isverding dann per E-Mail: „Normalerweise wird der Preis auf der IHM ausgelobt und eine wechselnde internationale Jury wählt die Preisträger auf der Sonderschau Schmuck aus. Die Preisvergabe ist dabei ein besonderes Event zum Abschluss der Woche. Doch in diesem Jahr war alles anders: Eine Woche zuvor wurde die IHM abgesagt. Die Szene war enttäuscht darüber, aber natürlich war es im jetzigen Kontext die einzig sinnvolle Entscheidung.“

Die Jury setzt sich zusammen aus Otto Künzli, ehemaliger Professor der Schmuckklasse an der Akademie der Bildenden Künste, München, Professor Jantje Fleischhut, Fachhochschule Düsseldorf, Dr. Gert Bruckner, Danner Stiftung München, und Dr. Sabine Runde, Museum für Angewandte Kunst, Frankfurt. Prof. Isverding hat nach ihrer handwerklichen Ausbildung zur Goldschmiedin ein akademisches Studium absolviert. Zahlreiche internationale Preise, Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen prägen ihre beständige Weiterentwicklung. Im Wintersemester 2019/2020 trat sie ihre Vollzeit-Professur für Schmuckdesign an der HAWK-Fakultät Gestaltung an.

Mehr Informationen
https://www.hwk-muenchen.de/artikel/schmuck-2020-74,0,9810.html
https://www.hawk.de/de/newsportal/pressemeldungen/neue-professorin-fuer-schmuckdesign
https://www.instagram.com/melanie_isverding/

Andreas Kreichelt
Foto: Marcus Biesecke. HAWK-Pressestelle/Fakultät Gestaltung

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